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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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einige Werbespots für Pizza Hut gemacht. Ich war bei den Aufnahmen dabei. Ich erinnere mich an dich, weil ich das Band über hundertmal gesehen habe. Man hat uns vorgestellt, aber nur kurz. Mir hat das gefallen, was du gemacht hast. Es war lustig. Ich wollte nichts davon herausschneiden. Aber ich hatte nicht viel zu sagen, denn es war mein erster Job in der Firma.«
    »Ist nicht wahr! Wenn das nicht verrückt ist? Aber diese
Ärsche haben trotzdem geschnitten, oder?« Jetzt habe ich schon wieder »Arsch« gesagt. Zweimal in weniger als einer Minute. Das ist schlimm. »Es war mein erster Job nach der Schauspielschule. Das Gesicht von Pizza Hut im Norden. Um ehrlich zu sein, war ich ein bisschen enttäuscht, dass es nicht Pizza Express war.«
    »Und wie läuft es so?«
    »Ach, ich habe keine Arbeit.«
    »Das darf nicht wahr sein. Du bist gut. Aber das wird sich bald ändern. Ich fühle das.«
    »Und was ist mit dir?«, frage ich und denke dabei, dass ich diese einfühlsamen Worte aus diesem küssenswerten Mund gern auf Video aufgenommen hätte.
    »Eigentlich gut. Ich habe meine eigene Firma aufgemacht. Ja, ich habe Glück gehabt.«
    »Nein, du hast nur Glück gehabt, weil du hart gearbeitet hast«, sage ich und nehme mir vor, Simon später umzubringen. Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel, dass Julia jeden Moment von ihrem Stuhl fallen wird. Ich eile zu ihr, um sie aufzufangen, und schaffe es gerade rechtzeitig, sie wieder aufzurichten.
    »Alles okay mit dir, Liebes?«
    »Hm, ich muss wohl eingedöst sein. Jetzt geht’s mir aber wieder besser.« Der Psychognom leckt sich bei meinem Anblick die Lippen.
    »Geh zurück zu deinem Mann, du Dummkopf«, flüstert sie.
    »Ich werde dir erst noch einen Schluck Wasser holen, dann gehe ich wieder zu ihm.«
    Während ich zur Bar hetze, verliere ich fast meine Aufreißerschuhe. Doch gerade, als ich das Wasser überreiche, wird abgepfiffen. Was mir mit dem blöden Gnom wie fünfundvierzig Minuten vorkam, empfand ich mit
dem wunderbaren Mann gerade mal wie vierzig Sekunden. Ich kehre zu ihm zurück. Er steht auf und lächelt.
    »Sarah, nicht wahr? Ich bin Paul.«
    Er geht, und ich schwebe irgendwo oberhalb von Jupiter. Paul. Paul. Perfekter Paul. Ich ziehe mein Blatt für Bemerkungen hervor, auf dem ich bisher noch nichts notiert hatte, und schreibe neben seine Nummer so oft es geht ja, ja, ja, ja.
     
    Ich lächle und plaudere mit den verbleibenden acht Kandidaten, kann dabei aber nur an mich und Paul an einem italienischen Strand denken, mich und Paul kuschelnd vor einem Kaminfeuer, mich und Paul beim Sonntagsbraten, Paul, der mich stolz anstrahlt, als ich meinen ersten British Academy Award bekomme.
    Die Veranstalter des Speed-Datings pfeifen endgültig ab, und jetzt dürfen die Ungeliebten trinken und sich normal miteinander unterhalten. Die Erleichterung ist unbeschreiblich. Ich halte Ausschau nach dem Perfekten Paul. Er steht an der Bar und unterhält sich mit einer hübschen Blondine mit kleinem Hintern. Das hübsche Mädchen trägt modische Shorts über gemusterten Strümpfen, wie ich das mit meinem großen Hintern gar nicht erst versuchen würde. Am liebsten wäre ich zu ihr hingerannt und hätte ihr die Hose zwischen die Hinterbacken gerissen. Stattdessen suche ich zusammen mit Julia die Toilette auf, um mein Make-up aufzufrischen.
    »Der Typ, dem ich dem Kopfstoß verpasst habe, ist definitiv der Schärfste«, erzählt sie mir, während sie eine ziemlich wackelige Linie um ihre Augen zieht.
    »Mir gefällt sein Freund«, seufze ich, dabei nehme ich ihr den Augenstift ab und versuche ihr Werk so zu verwischen,
dass es nicht mehr aussieht, als hätte ein Mann im finalen Parkinsonstadium ihr die Augen geschminkt.
    »Hör zu, Jules, ich denke, dein Kopfstoß-Typ kommt nur hierher, um jemand abzuschleppen. Paul meinte, er sei ein Spieler«, warne ich sie.
    »Ich bin nicht blöd, Sare, er hat mir in den Ausschnitt geglotzt, sobald ich Hallo gesagt hatte. Spieler oder nicht, er ist einfach umwerfend«, sagt sie und stößt sich am Waschbecken.
    »Ich möchte nur nicht, dass du verletzt wirst«, sage ich ernst.
    »Lass uns zu ihnen gehen!« Die Worte enden in einem Schluckauf.
    Wir kehren an die Bar zurück. Sie steuert ihre vor den Kopf gestoßene Möglichkeit an und schüttelt ihre Haare. Ich halte mich zurück, weil Paul noch immer bei der umwerfenden Blondine steht. Plötzlich spüre ich eine kalte Hand auf meinem Arm. Es ist der Psychognom.
    »Hallo, Schönheit, ich

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