Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne

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Bahnsteig.
    »Oh, ich bin am Bahnhof, und da kommt jemand angera-«, fange ich an, halte aber inne, als ich Pauls keuchendes Gesicht sehe, dessen sprintender Körper auf der Brücke auftaucht und zwei Stufen auf einmal nehmend herunterkommt.
    »Hallo«, sage ich und stehe auf, um ihn zu begrüßen. »Habe ich was vergessen?«
    »Äh, nein«, sagt er, erhitzt nach Luft ringend. »Ich, äh, vergaß, dir das zu geben.« Und er kommt auf mich zu, schlingt seine Arme langsam um meine Taille und zieht mich an sich heran. Ich schmelze an seinem warmen Körper dahin, und unsere Lippen begegnen sich, und ich spüre seine Zungenspitze auf meiner.
    »Mwhre ghew he«, schreit der Psychopath sehr laut.
    »SARAH, ist alles okay mit dir?«, brüllt Julia durchs Telefon.
    »Entschuldige, Kumpel, ich würde diese junge Dame gern in Ruhe küssen«, sagt Paul zum Psychopathen.
    »Ich ruf dich zurück, Julia«, flüstere ich ins Telefon.

    Paul und ich schauen einander an und kichern, und dann küssen wir uns, tauchen auf, um Luft zu holen, schauen einander an, kichern und küssen uns wieder.

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    Kommentare
    > Hallo, hallo, ist da jemand?
Anonymus

    > Ich lese Beichten einer Klosterschülerin. Sie aktualisiert ihren Blog täglich!
    Ungeliebte Amerikanerin

    > Denk auch mal an uns Büroarbeiter. Wir BRAUCHEN dein geistloses Gebrabbel. Rhodri

    > Ja, Junggesellin, wo bist du?
Poopy Doo

    > Arbeite was und lass das arme Mädchen in Ruhe.
Nr. 1 Fan

    > Danke, Nr. 1 Fan. Der Grund, weshalb ich heute nichts schreibe, ist der, dass ich nichts gemacht habe. Ich bin spät aufgestanden, habe das Banner für den Marathonlauf meiner Mum fertiggestellt und überlege jetzt, ob ich mir die Bikinizone enthaaren und mein Zimmer aufräumen soll. Junggesellin


    > Erzähl uns davon …
Miko

    > Äh, nein.
Junggesellin

    > Ich komme ebenfalls aus Nordlondon. Männlich, dreißig. Ich bin dein größter Fan und würde gern mit dir ausgehen. Was hältst du davon? Nr. 1 Fan

    > Tu das nicht, Junggesellin! Er könnte verrückt sein.
Ungeliebte Amerikanerin

    > Ihr seid alle verrückt.
Junggesellin

    > Bleib bei P, der für dich kocht. Er scheint göttlich zu sein. Und kümmer dich um deine Bikinizone und räum dein Zimmer auf, für den Fall, dass nach dem Marathon was läuft! Der verrückte Kanadier

    > Danke, verrückter Kanadier. Er ist tatsächlich göttlich. Absolut und komplett göttlich und das Lamm ebenso. Danke, Nr. 1 Fan, aber ich muss dir eine Absage erteilen, weil ich momentan Ps Göttlichkeit erforsche, und als gute Klosterschülerin möchte ich an diesem Punkt nicht fremdgehen. Junggesellin

    > Da du noch nicht mit ihm geschlafen hast, wär’s ja kein Fremdgehen.
    Nr. 1 Fan


    > Okay, reit nicht darauf herum.
Junggesellin
    Ich nehme einen Ratschlag von jemandem an, der sich Verrückter Kanadier nennt. Mein ganzes Leben lang habe ich mich vor Leuten in Acht genommen, die sich selbst als verrückt, irre oder wahnsinnig bezeichnen. Zu ihrer Vorstellung vom Verrücktsein gehört üblicherweise das Tragen eines großen Touristenhuts mit Glöckchen dran und eine laute Selbstdarstellung. Aber weil er andeutete, es könne nach dem Marathon womöglich zu nicht jugendfreien Handlungen kommen, liege ich jetzt in der Badewanne und denke über Haarentfernungstechniken nach. Ich blicke auf meine Zone mit beschränktem Zugang. So lange Zeit hat keiner versucht hineinzukommen. Zu den Vorteilen eines nicht vorhandenen Sexlebens gehört, dass man aufhören kann, Depilationsprodukte zu kaufen, und eine Intimfrisur kultivieren kann, die an eine Mischung aus Rod Stewart und Jonathan Ross erinnert. Für Männerköpfe mittleren Alters sicherlich eine gute Lösung, für meine kleine Lady jedoch nicht ideal. Ich muss die Haare wegkriegen. Aber wie? Ich besitze nur eine rostige Rasierklinge, einen Rest von diesem fürchterlichen Wachs, auf dessen Verpackung man einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen drucken sollte, und ein wenig Enthaarungscreme, die schon so lange hier herumliegt, dass sie inzwischen vermutlich unter einem völlig anderen Namen verkauft wird. Die rostende Rasierklinge sieht septisch aus. Die von Simon hingegen hat eine glänzende Klinge, die mich anzwinkert. Verführerisch, aber Stoppelausschlag ist nicht verführerisch. Also keine Rasur. Wie wäre es mit einer sadistischen Wachsbehandlung? Ich weiß nicht, ob ich noch mehr Schmerzen ertrage. Ich habe heute bereits
meine Augenbrauen gezupft. Außerdem sind Simon