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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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Sie meine Adresse, schreiben Sie mir oder kommen Sie vorbei.« Auf diese Weise wüssten alle, mit denen ich in Kontakt käme, dass ich in Covent Garden wohne, und sie würden sagen: »Wow, Sie wohnen in Covent Garden«, woraufhin ich bescheiden lächeln und fragen würde: »Und wo wohnen Sie?«, und wenn sie daraufhin antworten: »Penge«, dann wäre ich glücklich. Wenngleich die Kehrseite eines Lebens in Covent Garden sicherlich die ist, dass betrunkene Menschen zur Schlafenszeit über einen herfallen. Worüber Clive sich jedoch zu freuen scheint.
    »Marcus. Du bist voll, aber fantastisch.« Lächelnd lässt er uns in seine Wohnung. Ich sage »Wohnung«, aber es könnte auch der Ausstellungsraum eines teuren, minimalistischen Einrichtungshauses sein. Ich glaube nicht, dass ich schon mal in derart sauberen Räumen war. Hier zu leben, muss ihn ein Vermögen kosten. Und ich mache mir
Gedanken, ob meine Anwesenheit in meinen Secondhandklamotten sich nicht wertmindernd auf diese Immobilie auswirkt. Aber Clive macht das offenbar nichts aus. Er heißt mich mit einem breiten Lächeln und einem Kuss willkommen.
    »Hey Sarah«, sagt er. Er trägt eine Jarvis-Cocker-Brille, hat das Gesicht eines Chorknaben, und seine blonden Stirnfransen sind eine genaue Kopie des Haarschnitts, den ich an meinem ersten Schultag hatte. Meine Schwester pflegte zu sagen, es sähe aus, als hätte mir jemand einen Bauhelm auf den Kopf gedrückt und einmal drum herum geschnitten. Die Kleider, die er trägt, würden außer an ihm nur an kleinen, reichen chinesischen Studenten der Modeschule gut aussehen: eine hautenge gelbe Jeans, die unnötigerweise von schwarzen Hosenträgern gehalten wird, und ein enges, rot-schwarz gestreiftes ärmelloses T-Shirt.
    »Was treibst du so, Matrose? Bloggen?«, fragt Marcus und geht dabei zu dem Computer mit dem großen Monitor, der in einer Ecke des Raums auf einem rosa Plastiktisch steht.
    »Ja, schon seit Stunden«, erwidert Clive und streckt sich.
    »Du hast einen Blog?«, hake ich freudig nach.
    »Clive hat den besten Blog in ganz London!«, sagt Marcus und plustert sich stolz auf wie eine Taube.
    »Den besten Blog in London habe ich «, prahle ich wie ein Kind. Ich sehe mir Clives Blog an. »Oder vielleicht doch nicht«, ergänze ich, als mir das Layout seiner Seite ins Auge fällt – die ganze Seite ist pink, und der Text ist gelb in der Schrift von Coca-Cola, und er hat auch Bilder drauf.
    »Das ist ja ein wahnsinnig toller Blog!«

    »Danke«, sagt Clive.
    Ich fange an zu lesen. Er nennt ihn Die Schnittstelle . Er schreibt Geschichten über die Haare, die er den oft recht berühmten Leuten schneidet. Ich bleibe stehen und lese.
    »Oh mein Gott!«, kreische ich mit der Hand vor dem Mund, wie meine Mutter, wenn im Fernsehen eine Sexszene kommt. »Wie kannst du so was über Leute schreiben? Er ist berühmt, du kannst doch nicht sagen, du hättest schon hübschere Hoden gesehen!«
    »Die meisten kommen wegen des Blogs zu mir. Sie bekommen einen guten Haarschnitt und dann ein gutes Online-Gemetzel.«
    »Du bist der Simon Cowell des Friseurhandwerks«, sage ich beeindruckt.
    »Der Simon Cowell des Friseurhandwerks. Hey, das gefällt mir! Daraus mache ich einen Slogan.« Er tippt weiter an seinem Blog und verwendet dabei alle zehn Finger. »Hier, ich werde den Slogan mit deiner Blogadresse verknüpfen, dann können die Leute darauf klicken. Da sind dir jede Menge Klicks sicher.«
    Ich muss dem Impuls widerstehen, seine Hosenträger schnalzen zu lassen, mit seinem Haar zu spielen und es ihm vor überschwänglicher Zuneigung zu zerzausen. Stattdessen bedanke ich mich bei ihm.
    »Wie heißt denn dein Blog?«
    » Abenteuer einer Junggesellin «, sage ich.
    »Frech«, meint er anerkennend.
    »Clive, ich weiß, dass du dir diese Frage vermutlich von allen Leuten anhören musst, aber was soll ich mit meinen Haaren anstellen?«
    Clive springt von seinem Platz auf und fängt an, mir das Haar in verschiedenen Formen an den Kopf zu halten.
Er schiebt mir den größten Teil davon übers Gesicht, wie einen großen Entenflügel, und hält einen Teil davon im Nacken nach oben.
    »Setz dich da drüben hin, ich hole meine Sachen.«
    »Du machst das jetzt gleich?«
    »Ja, im Salon bin ich für eine Ewigkeit ausgebucht«, sagt er, lässt mein Haar los und eilt aus dem Raum. Ich gehe zu dem Drehstuhl, auf den er gezeigt hat. Und wirbele darin herum.
    »Marcus«, flüstere ich. »Bist du sicher, dass du schwul bist?«
    »Hmm.« Er

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