Oh, Mandy
Circle-Bar-Ranch zu kaufen. Wade hätte niemals gewollt, dass die Ranch in die Hände dieser Familie fällt. Und deshalb rufe ich an. Aus einer Quelle, die ich nicht nennen kann, weiß ich, dass Mandy McCloud anscheinend eine Pseudofirma ins Leben gerufen hat, die den Kauf tätigen soll, damit niemand von ihrer Rolle in der Sache erfährt, bevor der Kauf perfekt ist.”
„Und?”
„Ich möchte, dass du für mich herausfindest, ob diese Information korrekt ist. Kannst du ein paar Anrufe tätigen? Vielleicht kannst du mit dem Staatssekretär reden und hören, was für Firmengründungen es gegeben hat, und wer die Geschäftsführer sind.”
„Natürlich, Margo. Das mache ich doch gern für dich.”
Ein zufriedenes Lächeln erschien auf Margos Gesicht. „Danke, Matthew. Ich wusste, dass ich auf dich zählen kann.”
8. KAPITEL
Jesse schlenderte ins Haus, schnappte sich seine Reisetasche und schüttete den Inhalt auf sein Bett.
Pete, der in einem Schaukelstuhl saß und Zeitung las, schaute auf. „Willst du irgendwohin?” fragte er.
Jesse stopfte eine Jeans und ein sauberes T-Shirt zurück in die Tasche. „Ja. Ich mache mit Jaime und Mandy einen Camping-Ausflug.” Er drehte sich um und nahm sein Rasierzeug und einen Kamm vom Regal über dem Waschbecken und tat es ebenfalls in die Tasche.
Pete legte die Zeitung auf die Knie. „Aha, ein Camping-Ausflug. Ihr drei scheint ja mächtig dicke Freunde zu werden.”
Ein Lächeln huschte über Jesses Gesicht, als er den Kopf neigte und seinen alten Freund anschaute. „Das kann man wohl so ausdrücken.”
Pete nickte zustimmend, runzelte dann aber die Stirn. „Margo hat dich heute Morgen gesucht. Sie wollte wissen, ob du letzte Nacht nach Hause gekommen bist.”
Jesse hielt in der Bewegung inne. „Was hast du ihr gesagt?”
Pete schnaubte, nahm die Zeitung wieder in die Hand und verschwand dahinter. „Dass ich schlafe wie ein Toter und es nicht einmal merken würde, wenn eine Herde wild gewordener Büffel durchs Haus rasen würde.”
Jesse lachte und stieß mit seinem Stiefel freundschaftlich gegen Petes. „Immerhin hast du nicht gelogen, so fest wie du immer schläfst.”
Pete knurrte: „Das denkst du auch nur.” Er senkte die Zeitung und grinste Jesse viel sagend an. „Wo hast du denn nun letzte Nacht geschlafen?”
Verlegen schaute Jesse weg, obwohl er sich ein Lächeln verkneifen musste. Er stopfte noch ein Paar Socken in die Tasche und zog dann den Reißverschluss zu. „Drücken wir es mal so aus, ich habe nicht allein geschlafen.”
Petes Grinsen verschwand schnell wieder, als er sich vorbeugte und Jesse musterte. „Was ist denn mit deinem Kopf passiert?”
Jesse fuhr sich mit der Hand über die Beule. Nach allem, was in der Zwischenzeit geschehen war, hatte er seinen Zusammenprall mit Judas fast völlig vergessen. „Ich hatte eine Auseinandersetzung mit einem Hengst.”
„Und du hast verloren?”
Jesse lächelte schief. „Die erste Runde. Aber der Kampf ist noch nicht zu Ende.”
„Hat er dich abgeworfen?”
„Nein. Getreten.”
„Getreten!” Pete setzte sich auf und zog die Augenbrauen hoch. „Ich dachte, ich hätte dich besser unterrichtet. Du sollst immer Abstand zum Hinterteil eines Pferdes halten. Hab ich dir das nicht beigebracht?”
„Ja, Sir, das hast du. Aber er hat mich zu Boden gezerrt und dann zugetreten, bevor ich eine Chance hatte, ihm zu entwischen. “
Pete versetzte der Zeitung einen Schlag und zog sie dann erneut vor sein Gesicht. „Ich nehme an, ich muss selbst rüberfahren und dieses Pferd zureiten, bevor du dich umbringen lässt.”
Jesse warf sich seine Reisetasche über die Schulter und kämpfte gegen die Gefühle an, die ihn überkamen. Pete war zwar grantig, aber er wusste, dass er damit nur seine Sorge um ihn verbergen wollte. Und es gab nur wenige Menschen in seinem Leben, die sich je um ihn gesorgt hatten. Pete. Seine Mutter. Mandy.
Auf dem Weg zur Tür blieb Jesse noch einmal stehen und legte Pete eine Hand auf den Arm. „Danke, Pete.”
Der schluckte und schüttelte dann hastig Jesses Hand ab. „Verschwinde”, brummte er.
„Sonst erzähl ich Margo von deinen Plänen.”
Dreißig Minuten später schnappte Jesse sich fröhlich pfeifend seine Reisetasche aus dem Wagen und ging zur Scheune, wo er sich mit Mandy und Jaime zu ihrem Camping-Ausflug treffen wollte. Bereits auf halbem Wege dorthin hörte er die wütende Stimme eines Mannes.
„Du verdammtes Halbblut! Was, zum Teufel, tust du
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