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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Kollege, der rechts hinter Kepler stand, als auch der Mann mit der MP waren so überrascht, dass Kepler genug Zeit gehabt hätte, sie niederzuschlagen. Er tat es nicht, sondern sah Edrusku an, dem diese Tatsache allmählich klar wurde. Bevor der Chief etwas sagte, kam der Polizist mit der MP endlich zu sich. Er riss die Waffe hoch und legte den Finger an den Abzug.
    "Auf die Knie!", brüllte er.
    Kepler ignorierte den Befehl und sah Edrusku in die Augen.
    "Der nächste Schlag ist tödlich, Chief", warnte er. "Dieser Anruf ist leben swichtig für mich, und wenn ihr mich nicht telefonieren lasst, werdet ihr mich töten müssen. Aber ihr werdet mindestens drei zu eins verlieren."
    "Chief, er meint es ernst, Sir", sagte Spoon. "Lassen Sie ihn anrufen. Und ohne seine Hilfe wären wir noch morgen früh hier."
    Edrusku sah sie an, dann Kepler, dann wieder sie.
    "Na gut", entschied er unwillig. "Zwei Minuten."
    "Ana, hol bitte mein Telefon aus der Tasche", bat Kepler.
    Spoon zog sein Handy heraus und tippte die Nummer ein, die er ihr sagte, dann hielt sie ihm das Telefon ans Ohr. Ihre Hand zitterte.
    "J ep", meldete Budi sich.
    "Ich bin verhaftet worden", sagte Kepler auf Arabisch. "Verschwinde."
    "Colonel..."
    "Verschwinde, habe ich gesagt", brauste Kepler auf. "Sofort."
    "Nein", sagte Budi ruhig und endgültig. "So war das nicht abgemacht."
    " Ich ändere die Abmachung", kläffte Kepler ihn an. "Hau ab. Ich komme hier schon irgendwie raus und finde dich in Goldland."
    Das war ein Codewort. Es bezeichnete den Punt, das sagenumwobene reiche Land der Antike. Es hatte sich wahrscheinlich dort am Horn von Afrika befunden, dort wo jetzt Somalia lag. Kepler und Budi hatten einen Plan für eine solche Situation. Im Fall der Strafverfolgung wollten sie nach Somalia gehen. Sie haben dieses Land gewählt, weil es dort so gut wie keine staatlichen Strukturen mehr gab. Dort unterzutauchen war vielleicht leichter als woanders.
    " Löffel ist bei der Polizei. Verlass sofort das Haus, entsorg das Handy und verschwinde", befahl Kepler und sah zu Spoon, die ihn schwer anblickte. "Leg auf."
    Sie gehorchte. Nachdem sie die Hand mit dem Handy heruntergenommen hatte, drehte sie sich weg und senkte den Kopf.
    "Danke sehr, Chief", sagte Kepler. "Jetzt können wir los."
    "Was sind Sie eigentlich für ein Vogel?", interessierte Edrusku sich.
    "Gar keiner", antwortete Kepler. "Bin eine Ratte."
    Das Präsidium war modern, offen und hell eingerichtet und der Informationsstand im Eingangsbereich glich der Rezeption eines Hotels. Ähnlich hatte Kepler es in Los Angeles gesehen. Für einen Urlaubsort wie Durban war es passend.
    Das Verhörzimmer glich wahrscheinlich jedem anderen Raum auf der Welt, der zu diesem Zweck eingerichtet worden war, von einem Hotel hatte es gar nichts. Es war grau und kahl. In eine Wand war der obligatorische Beobachtungsspiegel eingelassen, in der Mitte standen ein Tisch und drei Stuhle aus Metall. Kepler wurde an den einzelnen Stuhl gefesselt und dann allein gelassen.
    Zwei Stunden vergingen, dann öffnete die Tür sich und Spoon trat ein. Sie war allein. Zögernd schloss sie die Tür hinter sich. Dann atmete sie durch und ging entschlossener zum Tisch. Nachdem sie sich hingesetzt hatte, sah sie Kepler in die Augen und lächelte zaghaft. Er erwiderte nicht.
    "Ich habe nichts von Hoca erzählt", sagte Spoon auf Arabisch.
    Auch wenn sie diese Sprache nicht wirklich gut sprach, Kepler hätte klar sein müssen, dass sie sie zumindest ansatzweise beherrschte. Aber andererseits, er hatte ihr keine Hinweise darauf gegeben, was er und Budi tun wollten.
    "Danke", erwiderte er nur.
    "Es tut mir auch leid, dass ich dir nicht sofort gesagt habe, dass ich Polizistin bin." Spoon sah ihn bittend an. "Ich wollte dich nicht abschrecken."
    " Es interessierte mich nicht, wer oder was du bist", erwiderte Kepler, "sondern nur, wie du bist, Ana. Sonst wäre ich nicht geblieben."
    "Es tut mir leid", flüsterte Spoon , "dass ich dir das alles eingebrockt habe."
    Kepler musterte sie prüfend. Er hatte nicht mehr den Eindruck, dass man sie zu ihm geschickt hatte. Spoon sah ihn mit Tränen in den Augen an. Sie hatte aus demselben Grund wie er gehandelt, und genausowenig wie er hatte sie sich die möglichen Konsequenzen dessen überlegt.
    "Du hast nur an die Kinder gedacht", sagte er.
    Spoon nickte. Ihre Lippen zitterten , aber in ihrem Blick war jetzt etwas Erleichterung. Sie streckte eine Hand aus. Kepler bewegte die Arme und die Handschellen klirrten

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