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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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hatte vor dem Laufen immer, mehr aus Gewohnheit denn aus Unwillen. Sobald er Spoon sah, lächelte er. Eine Sekunde lang sahen sie einander an. Dann umarmten sie sich umstandslos und ohne Worte.
    Sie trug en alle normale Kleidung. Kepler und Budi machten es immer so und Spoon hatte keinen Sportanzug dabei. Sie lief sehr konzentriert, aber mit freudig erhobenem Kopf, und hin und wieder huschte ein kurzes verstohlenes Lächeln über ihre Lippen. Als sie zu Budi blickte, grinste er sie sofort an. Sie erwiderte und sah zu Kepler. Er nickte ihr zu. Plötzlich versteckte Spoon ihre Freude nicht mehr. Sie lächelte offen, als ob sie die ganze Welt umarmen wollte.
    Nach dem fünften Kilometer begann Spoon zurück zu fallen. Irgendwann schrie sie empört auf. Kepler und Budi blieben stehen und drehten sich betont wehleidig um. Spoon ließ sich nicht irritieren, ihr Gesichtsausdruck warnte unmissverständlich davor, sie wieder allein zu lassen. Aber obwohl sie mittlerweile mehr taumelte als lief, lächelte sie.
    " Wenn sie nicht verbissen auf hart tut, ist sie richtig süß", meinte Budi und stupste Kepler, weil er nichts antwortete. "Und das gefällt dir. Oder? Oder?"
    "Schon gut", brummte Kepler. "Das tut es."
    "Habe ich doch gesagt", meinte Budi selbstzufrieden.
    "Schon gut, Sigmund ", gab Kepler wehleidig zurück.
    "Wieso Sigmund?", verwunderte Budi sich.
    "Das Leben stinkt", behauptete Kepler resigniert dahin.
    "Weil?"
    "Weil ich bis in die Haarspitzen deutsch bin, ich habe mittlerweile sogar ein deutsches Gewehr." Kepler seufzte. "Aber ich heiße wie ein Österreicher und ich mag eine österreichische Pistole", sprach er unter Budis erheitertem Blick weiter. "Und als ob das zu wenig wäre, entpuppst du dich auch noch als die Reinkarnation des österreichischen Psychogurus."
    Budi lachte schallend auf. Spoon stolperte herbei, klammerte sich an Keplers Schulter und sah Budi argwöhnisch an.
    "Was... ist?", hechelte sie.
    "Dieser Ratten-Colonel hatte Recht, was dich und den Sport angeht, was?", stichelte Budi gutmütig. "Aber dafür darfst du nachher mit mir den Garten dekorieren." Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. "Es wird toll", versprach er.
    "Okay", keuchte Spoon und brachte ein Lächeln zustande.
    Sie fragte nicht weiter nach, um ihre Neugier zu befriedigen reichte ihr Atem noch nicht. Aber nach zwei tiefen Atemzügen war sie fähig, so zu tun, als ob sie weiter liefe. Kepler trabte trotzdem vorsorglich neben ihr her. Budi sah ihn immer wieder arglistig an, und Spoon schien einiges an Kraft aus diesen Blicken zu schöpfen. Kepler bereute seine unbedachte Äußerung und ahnte Fürchterliches. Budi wollte nach dem Training bestimmt losziehen, um eine gigantische rotweißrote Fahne zu besorgen. Und sie dann im Garten aufspannen.
    Deswegen ignorierte Kepler die stumme Aufforderung in Spoons Augen, als sie nach der Rückkehr unter die Dusche wollte. Budi zuckte die Schultern und ging in den Garten vor. Die Sache mit der Fahne schien er sich fest vorgenommen zu haben. Kepler nahm sich vor, diese Idee aus seinem Kopf zu prügeln.
    Er war so damit beschäftigt, dass er Spoon nicht hörte, als sie auf die Terrasse herauskam. Budi bemerkte sie allerdings und deutete auf sie. Kepler drehte den Kopf und Spoons Anblick ließ ihn kurz stocken. Sie hatte zwar Unterwäsche an, aber sein Hemd, das sie trug, war offen. Budi trat Kepler in die Brust.
    Das zerstörte den Zauber sofort. Mit wenigen Hieben überwand Kepler Budis Abwehr, schlug sein rechtes Bein weg und schickte ihn mit einem Schlag zu Boden. Anschließend zerrte er ihn hoch und wiederholte das Ganze so schnell, dass Budi nicht einen Schlag abblocken konnte.
    "Hab' ich doch gesagt", sagte er am Boden liegend wehleidig zu Spoon.
    "Wolltest du mich damit beeindrucken?", erkundigte sie sich bei Kepler.
    "Muss ich das?", knurrte er zurück. "Ich kann dir eine scheuern, wenn es hilft."
    "Nein, danke", lehnte Spoon ab. "Kommt frühstücken, Jungs."
    Kepler reichte Budi die Hand und half ihm hoch. Auf dem Weg ins Haus blieb er neben Spoon stehen und sah sie von oben bis unten an.
    "Willst du mich beei ndrucken?", erkundigte er sich.
    Spoon lächelte.
    "Vielleicht."
    "Ist dir gelungen."
    Der Tisch war schon gedeckt und Spoon goss den Kaffee ein. Budi blickte dabei zum Fenster hinaus, Kepler in Spoon offenes Hemd. Sie setzte sich neben ihn als wenn nichts wäre und sah ihm zu, wie er den ersten Schluck nahm.
    "Der Kaffee tut dir gut", meinte sie ernst, aber mit belustigt

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