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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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gründlich vorzubereiten, aber die habe ich nicht." Die Pause wirkte wie eine reservierte Entschuldigung. "Deswegen schicke ich Sie hin."
    "Was befürchten Sie denn?" , fragte Kepler.
    "Ich weiß einfach zu wenig über die wahren Hintergründe des Ganzen", an twortete der Direktor ehrlich. "Es kann vieles schiefgehen."
    "Also opfern Sie ein paar Auszubildende", meinte Budi ruhig.
    "Eben nicht", widersprach Grady. "Würde ich meine Agenten hinschicken, gerade dann würde ich opfern. Bei Ihnen gibt es eine Chance auf Erfolg."
    "Sie haben viel Zuversicht in den eigenen Verein", kommentierte Budi bo shaft.
    "Auf dem Gebiet der Geheimdiensttätigkeit können uns nicht viele etwas vo rmachen", gab der Direktor ruhig zurück. "Wir sind Ermittler und Polizisten, und darin unterscheidet sich mein Dienst nicht von anderen, auch wenn wir einen gewissen Ruf haben. Wie bei jeder Polizei auf der Welt sind auch meine Männer Präzisionsschützen – keine Scharfschützen wie die bei einer Armee. Ich habe Sondereinsatzkommandos – keine Elitekampftruppen. Meine Leute bekommen ganz gut einen Zugriff hin – aber kein Gefecht im Feld. Weder haben sie für ein Kommandounternehmen trainiert, noch sind sie dafür gedacht."
    "Und dann sollen Sie als Stadtkrieger es machen?", fragte Kepler skeptisch nach. "Warum nicht die Spezialeinheit der SANDF?"
    "Ich habe es jedem, der was zu sagen hat, weit und breit erklärt", knurrte Gr ady. "Aber es ist inoffiziell, deswegen muss ich es machen. Darum schicke ich euch hin, weil ihr auch zurückkommt, und zwar auf den eigenen zwei Beinen."
    "Sie müssen ziemlich von uns überzeugt sein", meinte Kepler belustigt.
    "Bin geradezu zuversichtlich", gab Grady zurück.
    "Für mich stellt es sich so dar, dass man Ihnen an den Kragen will", mutmaßte Kepler. "Und dass Sie uns vorschieben. Dafür halte ich meinen Kopf nicht hin."
    "Nein, es liegt daran, dass ich die effizienteste Behörde des ganzen Landes leite", widersprach Grady ohne falsche Bescheidenheit. "Und nochmal – ich will Sie beide nicht opfern. Ich will niemanden opfern. Sie können diesen Auftrag schaffen, aber meine Agenten nicht. Denn Sie sind Militär, können Französisch und Sie sind ein Meister darin, zu verschwinden ohne Spuren zu hinterlassen."
    "Wie genau nicht offiziell ist das Ganze?", wollte Kepler wissen.
    "Sie werden kein Agent im Objekt sein, sondern Agent Provocateur", antwo rtete der Direktor. "Und weil Sie keine Uniform tragen werden, haben Sie auch keinen Kombattantenstatus. Das heißt, erwischt man Sie, kennt Sie niemand."
    Damit gingen Kepler und Budi illegal nach Kongo, und im Falle einer Gefangennahme würden sie nicht als Kriegsgefangene gelten.
    "Ganz ohne Papiere kommen wir nicht weit", gab Kepler zu bedenken.
    " Sie bekommen Scheinidentitäten als Touristen. Nur werden diese Dokumente grauenhaft schlecht sein", erwiderte Grady. "Aber ich hatte nicht viel Zeit", entschuldigte er sich. "Sie müssen Ihre sämtlichen Papiere hier lassen."
    "Damit wir nicht heimlich abhauen können?", fragte Kepler.
    " Das ist eine grundsätzliche Regel", behauptete Grady. "Damit Sie nicht versehentlich Spuren hinterlassen. Geben Sie Smith die Papiere, wenn er Sie abholt."
    "Smith?", fragte Kepler nach.
    "Ja, Ihr Waffenhändler", bestätigte Grady geschäftig. "Er holt Sie innerhalb der nächsten vierzehn Stunden ab. Er wird Sie unauffällig nach Kongo reinbringen und auch wieder raus. Er bringt die Scheinidentitäten mit."
    "I ch nehme an, Sie vertrauen ihm?", vergewisserte Kepler sich.
    " Tue ich", antwortete Grady knapp und sachlich. "Reicht Ihnen die Zeit, um sich in Form zu bringen?"
    "Wir sind in Form", gab Kepler zurück.
    "Freut mich."
    "Ich hätte trotzdem gern etwas Zeit für die Vorbereitung."
    "Weil?" , erkundigte Grady sich mehr abwartend als überrascht.
    "Damit ich etwas die Sprache lernen kann, die dort gesprochen wird, ich glaube nicht, dass Französisch ausreichen wird", erwiderte Kepler. "Und bevor ich damals nach Sudan ging, hatte World Vision mich mit tausend Medikamentensorten vollgepumpt, damit mein zartes europäisches Gemüt nicht am schlechten Wasser oder an einem Schnupfen stürbe."
    Grady lachte knapp, aber hörbar zufrieden auf.
    " Genau das ist der Unterschied, von meinen Agenten hätte niemand daran gedacht." Er sprach wieder ernst weiter. "Aber mehr Zeit kann ich Ihnen nicht geben, nur die vierzehn Stunden – mit etwas Glück."
    Der letzte Satz hatte unumstößlich geklungen.
    "Wie sicher ist die

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