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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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guter Agent werden. Denn Sie haben eine seltsam krumme Art zu denken", erklärte er. "Bei dem Video haben Sie mit einem Blick das begriffen, wofür die Experten bei der Polizei zwei Tage länger gebraucht haben, Sie haben sofort die Zusammenhänge des Überfalls nachvollzogen. Aber Sie waren so geistlos, sich keine Gedanken über den braunen Koffer zu machen. Als Schütze beachten Sie jede Einzelheit, aber dass der Aktenkoffer sich in einem Banktresor befunden hatte, das juckte Sie nicht. Sie haben Buyten bestimmt nicht mal danach gefragt, oder, Sie Genie?" Er machte eine Pause. "Sie müssen lernen, auf solche Kleinigkeiten zu achten, sie zu interpretieren und die Erkenntnisse richtig umsetzten – als Agent. Und Sie müssen über entsprechendes Basiswissen verfügen. Denn Sie verschwanden in Brasilien eigentlich sehr clever von der Bildfläche. Aber Sie brauchten Smith dazu, weil Ihnen die Informationen und die Erfahrung fehlten, wo und wie Sie sich einen anderen Pass besorgen könnten."
    "Woher wissen Sie das alles?"
    "Das mit Kwo haben wir auch sofort verstanden, aber dann sagte Ben, Sie würden seinen Bruder rächen, und so ließ ich Sie machen", antwortete Grady schulterzuckend. "Wir schnappten uns den Bankier, nachdem Sie mit ihm fertig waren. Smith arbeitet für mich." Grady lächelte dünn. "Ach ja, noch was. Sie haben nicht einmal bemerkt, wie meine Leute von der Durbaner Direktion Sie observiert haben. Sebuturo war auch darunter. Genug Gründe?"
    " Und sie sind einleuchtend", sagte Kepler. "Sir – wissen Sie, wie alt ich bin?"
    "Auf die Minute genau", antwortete Grady. "Sie müssen lernen, Joe. Das wi ssen Sie doch selbst nur zu gut."
    " Mir geht es um...", begann Kepler. "Schaffe ich das?", fragte er zweifelnd.
    "Kla r", antwortete Grady. "Sonst würde ich nicht meine Zeit mit Ihnen vergeuden." Er lächelte leicht. "Mir hat es gefallen, wie Sie mit der 'Ndrangheta umgegangen sind, das hat die Mafia bis ins Mark erschüttert. Ihr Vorgehen mit Kwo beweist, dass Sie auch außerhalb eines Schlachtfeldes richtig agieren können, dass Sie Ihre Fähigkeiten in mancher Hinsicht sogar besser als früher einsetzen können. Und beides zeigt auch, dass Sie dafür noch Schulung brauchen, Joe, und zwar dringend. Sie wissen, wie Sie nach einem Kampf unauffällig verschwinden können – wie Sie es in anderen Situationen machen sollen, ist Ihnen schleierhaft. Und Sie müssen lernen, im gesetzlichen Rahmen zu agieren. Ein Glück, dass Sie sich bei dieser Geiselnahme an die Ihnen nicht bekannten Vorschriften gehalten haben." Grady brachte seinen Missfallen nur durch eine leichte Tonänderung zum Ausdruck, aber es war sehr deutlich. "Sonst hätte Edrusku schon eine Anklageschrift gegen Sie fertig, obwohl seine Nachforschungen ergeben haben, dass Sie beim MSS sind." Sein kurzes Lächeln könnte möglicherweise etwas Wohlwollen signalisieren. "Na, andererseits hatte er ein schnelles und gutes Ergebnis bekommen und konnte die Schuld an dem Massaker uns zuschieben. Er hat das MSS so deutlich nicht genannt, dass unser böser Ruf noch böser geworden ist." Er sah Kepler schief an. "Aber ich weiß noch nicht, ob ich Ihnen dafür einen Orden geben, oder einen Verweis in Ihre Akte schreiben soll."
    "Klopfen Sie mir auf die Schulter, sagen Sie danke und drohen Sie mit dem Zeigefinger, das wäre ein guter Mittelweg", schlug Kepler vor. "Oder war das keine Frage, sondern ein Dilemma?"
    Seine Kaltschnäuzigkeit schien Gradys Anerkennung zu finden, er schmunzelte auf die ihm eigene arrogante Art.
    "Eine Floskel", antwortete er. "Ich hoffe, Sie haben mich verstanden."
    "Ich habe es kapiert und sehe es ein", bestätigte Kepler. "Schon längst."
    " Gut." Grady schien sich zu freuen. "Organisieren Sie in Durban Ihr Privatleben. Am Montag den fünften melden Sie sich um sieben wieder hier." Er sah zu Budi. "Haben Sie etwas auf dem Herzen?"
    "Ich habe zugehört", erwiderte der. "Die Rede galt doch für uns beide, oder?"
    "Richtig."
    "Und?", wollte Budi wissen.
    "Was?", fragte Grady perplex zurück.
    "Wo soll ich unterschreiben?"
    " Was wollen Sie unterschreiben?"
    "Mein e Einschulung", erklärte Budi. "Der Arbeitsvertrag, Sir."
    "Ah." Der Direktor lächelte. " Später, Hoca. Wenn Sie beide wieder da sind."

52. Derselbe Mitarbeiter, der sie einige Stunden zuvor in Gradys Büro gebracht hatte, führte sie aus dem Gebäude. Ein Captiva stand schon mit laufendem Motor vor dem Eingang. Der Agent verabschiedete sich knapp und höflich.
    Dreiein

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