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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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und die müsst ihr meiden. Wenn es brenzlig wird, schießt, dann aber endgültig. Na, eben wie es deine Art ist." Er lächelte freudlos. "Aber nicht, wenn ihr auf reguläre kongolesische Truppen trefft. Vermeidet vor allem Zusammentreffen mit dem Militär und anderen Sicherheitskräften, am besten durch unauffälliges Verhalten. Für Reisen in die Minengebiete ist eine Sondergenehmigung vom Innenministerium erforderlich und man muss bei jedem Ortswechsel zwecks Registrierung zur Direction Générale de Migration rennen. Die Laissez-Passer-Special für Ausländer, die die Provinz Kinshasa verlassen, ist zwar abgeschafft, aber es kann sein, dass irgendjemand sie sehen will. Ihr hab keine. Hier, aber es ist miserabel. Besser, ihr benutzt diese Papiere gar nicht."
    Die namibischen Pässe und die Ordres de mission , die Reiseerlaubnisse, sahen gut aus, aber sie hielten wohl nur einer flüchtigen Kontrolle auf der Straße stand.
    "Es gibt keinen Hintergrund für diese Papiere", erklärte Smith verlegen. "Ein Computer wird das ganz schnell zeigen."
    Er fühlte sich sichtlich unbehaglich, obwohl er nur auf Anweisungen von anderen handelte, die keine Spur zu Südafrika hinterlassen wollten. Er atmete durch.
    "Mit anderen Worten – ihr seid nackt", sagte er ehrlich, "also haltet euch bedeckt. Wenn nichts klappt, kauft die Kontrolleure, das funktioniert meistens."
    "Hast du ein e Kamera?", fragte Kepler. "Touristen haben immer welche."
    " Besser nicht", erwiderte Smith rigoros. "Kameras machen die Kongolesen sehr argwöhnisch, sie wollen alle Bilder sehen und kontrollieren schärfer. Fotografen müssen dort eine Erlaubnis vom Informationsministerium haben, und Fotografieren von Flughäfen, militärischen Einrichtungen oder auch nur uniformierten Personen ist nicht erlaubt. Es gibt eine Vielzahl von Verboten, die mit der Sicherheitslage begründet und kurzfristig geändert werden. Die Trennlinie zwischen Verbotenem und Erlaubtem ist nicht klar, zudem setzen nicht alle Kontrollstellen die Rechtslage um." Smith machte eine kurze Pause. "Zum Geld", sprach er dann weiter, "in der DRK wird mit Franc Congolais oder in Devisen bezahlt. Kongos Geschäftsleben ist dollarisiert, Besitz von Dollar ist frei. Ihr bekommt von beiden Währungen genug."
    "War's das?", fragte Kepler. "Es wird sowieso anders kommen als g eplant."
    "Das ist wohl wahr", sagte Smith. "Behalte die Infos trotzdem im Kopf."
    "Klar."
    Kepler hatte keine Lust, sich weitere Sorgen über die anstehende Aufgabe zu machen. Er schwenkte die Lehne seines Sessels zurück und schloss die Augen.
    Als er sie wieder öffnete, schwenkte die G550 in den Landeanflug auf den Flughafen von der Hauptstadt der Demokratischen Rep ublik Kongo ein.

5 5. Der Aéroport International de Ndjili in Kinshasa entsprach nicht im Entferntesten internationalen Sicherheitsvorschriften. Die Landebahn war in einem sehr mäßigen Zustand, auf dem Gelände standen Flugzeugwracks herum, Menschen, die nicht als Mitarbeiter des Flughafens erkennbar waren, liefen scheinbar ziellos hin und her. Lediglich der an die UNO vermietete Teil des Flughafens schien mit einem Anflug von Ordnung betrieben zu werden.
    D ie Gulfstream parkte an einem Taxiway. Die Triebwerke wurden abgestellt und die Hilfsturbine lief an, um die Stromversorgung und die Funktion der Klimaanlage aufrecht zu erhalten. Smith und sein Bodyguard verließen das Flugzeug, die Piloten stiegen aus, um es zu inspizieren.
    Nach knapp einer Stunde kehrte Smith mit einem ura lten russischen Tanklaster zurück, auf dem fünf mit AKs bewaffnete Männer in einer Kleidung saßen, die nur entfernt an Uniformen erinnerte. Unter der Aufsicht beider Piloten wurde das Flugzeug betankt. Sobald der Tankschlauch ab war, setzte zwischen Smith und dem LKW-Fahrer eine langwierige Diskussion ein. Schließlich bezahlte der Waffenhändler mit mehreren Dollarbündeln. Jeder der bis dahin gelangweilt herumgestandenen Bewaffneten regte sich. Smith verteilte einige Scheine an die Männer und die Kongolesen zogen ab.
    Obwohl Kepler keinen Pfifferling auf ihren Schutz gegeben hätte, wirkte die Gulfstream nach ihrem Abzug erstaunlicherweise so exponiert, als wenn sie ein schutzlos ausgeliefertes Ziel für Heckeschützen wäre.
    Smiths Gesicht war angespannt, als er einstieg. Sein Bodyguard schloss umg ehend die Tür, anschließend verteilte er traditionelles kongolesisches Huhn mit Pfeffer. Zum Piri-Piri gab es Maniokblätter im Palmöl und Bier, das an Merisa erinnerte. Die

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