Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
schleifte die Le iche dahinter. Dann ging er zu Kobalas Handlanger.
    Entweder hatte er viel zu stark zugeschlagen oder der Mann hatte schon eine Kopfverletzung gehabt. Aus seiner Nase war Blut heraus geflossen, in den Winkeln seines Mundes hatte sich Schaum gesammelt.
    Kepler hatte auf dasselbe spekuliert, was ihm anscheinend mit der 'Ndrangheta gelungen war. Er hatte dem Assistenten die Position des Bosses anbieten wollen, um sich den Rücken frei zu halten. Aber der Handlanger war tot.
    W ährend er seine Leiche ebenfalls hinter das Sofa schleifte, steckte Kepler den Kopfhörer ins Ohr. Danach deckte er die Blutlachen auf dem Sessel mit den Kissen ab. Er öffnete das Fenster, das in den Garten hinausging.
    "Zwei, fahr in die Querstraße und sag bescheid, sobald die Wachen weg sind."
    Budi bestätigte mit einem Klicken. Er wusste, dass sie nicht auffallen durften, aber nach zwei Minuten hörte Kepler im Ohrhörer zwei gedämpfte Schüsse, die in schneller Folge, aber nicht überhastet fielen.
    "Eins, fertig ", sagte Budi. "Beeil dich."
    Kepler schwang sich über den Sims und hielt sich für einen Moment daran fest. Er sammelte sich, danach ließ er los. Drei Meter tiefer kam er federnd auf der Erde auf und lief vorsichtig durch die Dunkelheit zwischen den Bäumen.
    Am Zaun lag ein toter Hund, kein Mensch. Der J7 stand direkt hinter dem Zaun, Budi stand daneben, völlig entspannt, aber seine rechte Hand steckte im Aufschlag seiner Jacke. Sobald Kepler auf den Zaun kletterte, riss Budi die Tür auf. Kepler warf sich ins Auto, Budi schlug die Tür hinter ihm zu und stieg ein.
    "Wende . Wir müssen nach Nordwesten", wies Kepler ihn an.
    Während sie durch Bukavu fuhren, unterrichtete Kepler ihn über den Stand der Dinge. Einige Zeit später hielt Budi am Alfaijini -Hospital an, das fast direkt neben der Zwei lag. Ein World-Vision-Toyota wirkte hier völlig legitim. Budi fuhr trotzdem zwischen die Bäume hinter dem Parkplatz und nahm sofort die Sicherungsposition ein, sobald Kepler und er ausgestiegen waren.
    Kepler zog die Jacke aus und die Weste an. Er steckte seine beiden Glocks ein und holte das MSG heraus. Sie würden bald von der Zwei abfahren, und er wollte nicht, dass das Gewehr durch das Hoppeln über schlechtes Gelände einen Schaden nahm. Danach öffnete er die Motorhaube. Toyotas waren nicht nur in Afrika aufgrund ihrer Zuverlässigkeit legendär. Deren Kehrseite war, dass sie deswegen kaum gepflegt wurden. Kepler nahm seine Jacke und wischte damit über den Motor. Dar graue Stoff wurde sofort schwarz. Kepler rieb sich die Schmiere ins Gesicht. Anschließend band er wieder das Kopftuch um, so wie er es im Sudan gemacht hatte. Damit waren seine leuchtenden Haare getarnt. Er zog die Nomexhandschuhe an und übernahm die Sicherung. Budis Vorbereitungen waren schneller, er zog nur die Jacke aus und hängte sich die MP5 um.
    Zwei Minuten später waren sie wieder u nterwegs.
    Die Frage war nicht ob, sondern wann jemand im Hauptquartier die Leichen entdeckte. Kepler hoffte auf die übliche Trägheit der Afrikaner, mit viel mehr als drei Stunden bis zur Verfolgung rechnete er aber nicht. Deswegen wies er Budi an, weiter auf der Zwei zu fahren, anstatt auf den Feldwegen. Zeit war ihr größter Feind, sie mussten die Tarnung der Schnelligkeit opfern.
    Die Straße war in einem sehr guten Zustand, wie einige andere Straßen rund um Bukavu auch. Doch sie wurden benutzt, um die Bodenschätze außer Landes zu schaffen, deswegen war es nur im Interesse der Minenbetreiber, sie in einem ordentlichen Zustand zu halten. Mehr als das, sie wurden sogar bewacht.
    D er erste Kontrollposten befand sich zwölf Kilometer hinter Bukavu. Kepler und Budi umfuhren ihn im großen Bogen. Das kostete sie dreißig Minuten.
    Zurück auf der Zwei sahen sie ein Schild, das die Entfernung zu Kidumbi mit fünfzehn Kilometern angab. Es gab keine prägnanten Punkte, an denen Kepler sich in der Dunkelheit orientieren konnte. Er holte die Karte heraus, rechnete die Geschwindigkeit in etwa in Strecke um und wies Budi an, nach links abzubiegen. Budi starrte in die Dunkelheit, um den Weg zu erkennen, Kepler blickte auf die Karte und auf den Tacho, hielt das MSG fest und rechnete immer weiter.
    Als sie nach Norden schwenkten, hatte der Untergrund nicht einmal mehr die übliche Kongo-Qualität. Sie rüttelten sich durch ein Tal, dann zeigte Kepler nach links. Budi kurbelte am Lenkrad, und sie holperten nach Westen, um aus dem Norden zum Haus zu kommen. Zehn

Weitere Kostenlose Bücher