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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Paste hergestellt. Er reichte sie Kepler auf einer Zeitung.
    Dieser Trick, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, war zwar einfach, aber es dauerte, die Paste auf die Hände zu schmieren und austrocknen zu lassen, zudem musste jeder Kontakt mit Wasser gemieden werden.
    Nachdem Kepler mit der Paste fertig war, nahm er den Aktenkoffer und trat hinaus. Budi stellte sich schielend neben ihn vor den Spiegel. Und unterdrückte ein Grinsen. Kepler musterte die eigene Erscheinung.
    "Bizarr genug?", erkundigte er sich flüsternd.
    "Aha", machte Budi kaum hörbar.
    "Dann wie besprochen weiter."
    Budi schulterte ohne ihn anzusehen den Rucksack und ging. Kepler überprüfte sein Spiegelbild nochmal, fegte ein Härchen vom Hals und ging hinaus.
    Diesmal schritt er ohne sich zu verstecken. Die meisten Reaktionen, mit denen seine überspitzte Verkleidung quittiert wurde, waren mitleidige Lächeln. Damit war der Test erfolgreich. Nicht Kepler selbst fiel auf, sondern nur seine Aufmachung. Und sie lenkte von den Teilen seines Gesichts ab, die er nicht verstecken konnte. Wenn jemand ihn beschreiben sollte, würde derjenige sich nur an die groteske Erscheinung erinnern, nicht an den Menschen darin.
    Südafrikanische Banken waren im Allgemeinen sehr vorsichtig und stockkonservativ. Es war manchmal schon problematisch, halbwegs große Beträge in Traveler Checks umzutauschen. Der Anblick eines Koffers voller Geld ließ die Angestellte am Wechselschalter krampfhaft lächeln.
    "Bei dieser Summe muss ich den Branch Manager holen", stotterte sie.
    "Tun Sie es", erlaubte Kepler nörgelnd. "Nur zügig bitte."
    Pikiert nahm die Frau den Telefonhörer ab.
    Keine zwei Minuten später kam der Filialleiter. Es war ein kleiner Mann mit trotzdem ziemlich stark gekrümmtem Rücken. Er war asiatischer Abstammung, sein Gesicht wirkte dennoch blass. An seiner Stirn schimmerte ein blauer Fleck durch die zwar gekonnt aufgetragene, aber mittlerweile verwischte Schminke.
    Der Mund des Filialleiters öffnete sich, als die Angestellte ihm den Inhalt des Koffers zeigte. Dann fing der Bankier sich. Die Frau flüsterte ihm etwas zu, er nickte, danach lud er Kepler mit ausgesuchter Höflichkeit ein, ihm in sein Büro zu folgen. Die Angestellte machte den Koffer zu, schob ihn zu Kepler. Er nickte nur flüchtig. Der Filialleiter wartete im Durchgang auf ihn, lud ihn mit einer Geste ein, weiterzugehen und zeigte ihm den Weg zu seinem Büro, während er in kleinen Schritten nebenher lief.
    Das Büro war relativ groß und sehr durchdacht möbliert. In diesem Raum ä nderte sich das Verhalten des Filialleiters. Er wirkte nicht mehr angespannt. Ohne jede Hektik setzte er sich in seinen Drehstuhl und erkundigte sich, ob Kepler etwas trinken wolle. Während die Sekretärin den Kaffee servierte, blickte Kepler zu Boden. Die Frau musterte ihn neugierig. Es blieb zu hoffen, dass auch sie nur die exzessive Aufmachung im Gedächtnis behielt.
    Nachdem die Sekretärin gegangen war, zog Kepler sein Prepaidhandy heraus, wählte die Nummer von Budis Prepaid-Telefon und stellte seines auf laut. Der Filialleiter sah ihn wegen der unverfrorenen Unhöflichkeit verdattert an.
    "Zwei", meldete Budi sich.
    "Wie weit bist du?", fragte Kepler.
    "Bereit" , antwortete der Sudanese knapp.
    "Warte kurz", befahl Kepler ihm und sah den Bankier an. "Mister Kwo, mein Partner steht gerade vor Ihrem Haus", setzte er ihn in Kenntnis.
    Das war reiner Bluff. Benjamins seltsamer Freund hatte dem Minister nur mitgeteilt, wie weit die polizeilichen Ermittlungen waren, im Bericht stand lediglich der Name des Filialleiters. Weil Kwo farbig war, Anfang dreißig zu sein schien und dabei schon diese Position innehatte, musste er fast zwangsläufig verheiratet sein und Kinder haben, das zeigte dem Arbeitgeber solide Zuverlässigkeit.
    Kwo s Blick wurde zu einer Mischung aus Unglauben, Empörung, Wut und Ohnmacht. Kepler war erleichtert, weil er keine Gewalt anzuwenden brauchte, denn das würde laut werden. Kalt abwartend sah er den Bankier an.
    "Wer sind Sie?", verlangte Kwo erbost zu wissen.
    " Sie sollten sich Sorgen über das Wohlergehen Ihrer Frau und der Kinder machen, nicht über meine Identität", teilte Kepler ihm mit. "Und legen Sie bitte die Hände so auf den Tisch, damit ich sie sehe", befahl er und hob das Telefon ans Ohr. "Oder wollen Sie es darauf ankommen lassen?"
    Die brutal ruhig vorgebrachte Drohung zeigte Wirkung, die Vorstellung dessen, was seiner Familie angetan werden könnte, machte Kwo

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