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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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suchen unsere Freunde, dann holen wir dich."
    "Lasst mich nicht allein", schrie sie beinahe, wieder fast hysterisch.
    "Wir lassen dich nicht zurück", versprach Kepler ihr. "Wir nehmen dich mit, aber erst wenn wir gehen. Kriech solange unter die Liege."
    Die Frau gehorchte widerwillig. Ihre Scham kehrte zurück, sie schnappte ihre Lumpen und drehte sich weg. Kepler nahm seine Pistole, dann verließen er und Budi den Verschlag und machten die Tür zu. Kepler wechselte das Magazin.
    Der Keller war nicht minder groß als das Haus darüber und hatte mehrere Gänge. Während Kepler und Budi vorgingen, überprüften sie weitere Türen. Sie waren jedoch alle verschlossen, hinter ihnen war es ruhig und dunkel.
    Dann sahen sie eine größere Tür. Hinter ihr grollten mehrere Stimmen, durch den Spalt unter ihr drang schwacher Lichtschimmer hervor. Kepler und Budi stellten sich diesmal direkt vor die Tür. Sie verengten die Augen, damit der Lichtschock nicht zu groß ausfiel, und rissen die Tür auf.
    Im Raum d ahinter befanden sich fünf Männer. Einer saß gefesselt an einen Stuhl in der Mitte des Raumes. Die anderen vier standen um ihn herum. Sie grölten wie betrunken, ihre nackten Oberkörper glänzten vor Schweiß im relativ hellen Licht mehrerer Lampen, die qualmend an den Wänden hingen.
    Die Augen der vier Peiniger , die sie benommen auf Kepler und Budi richteten, spiegelten nur noch das unersättliche blutrünstige Bedürfnis, ihrem wehrlosen Opfer noch mehr Pein und Elend zu bereiten.
    Das einzig Positive, was Kepler dieser Situation abzugewinnen vermochte, war der blutüberströmte Mann im Stuhl. Trotz seines zerschnittenen und aufgequollenen Gesichts sah Kepler deutlich, dass es ein Chinese war.
    Die Milizen waren doch nicht betrunken, sondern einfach nur berauscht von ihrem widerlichen Vergnügen. Kepler deutete mit der Glock an die Wand. Die Männer trotteten hin und sahen ihn abwartend an.
    "Schlüssel", verlangte Kepler. "Die Schlüssel von den anderen Zellen."
    Die Milizen verstanden nicht, was er wollte. Dann kam einer allmählich zu sich. Er langte in die Tasche, zog einen Schlüsselbund heraus und warf ihn Kepler zu. Kepler unternahm keinen Versuch, ihn zu fangen und er landete scheppernd auf dem Boden. Jetzt spannten auch die anderen Milizen sich an.
    "Wo sind die beiden Südafrikaner?", verlangte Kepler zu wissen.
    Der Milize deutete undefiniert nach vorn.
    "Sind noch mehr von euch hier?" , fragte Kepler.
    " Oben", lallte der Milize.
    Dann weiteten seine Augen sich und er hob abwehrend die Hand. Kepler und Budi eröffneten das Feuer trotzdem. Der Raum füllte sich mit verbranntem Pulvergas, dem Klirren der ausgeworfenen Hülsen auf dem Boden und dem Stöhnen des Mannes, der vorgesprungen war und deswegen nicht in den Kopf getroffen wurde. Aus der Wunde im Hals blutend fiel er auf die anderen Milizen. Seine Hand rutschte auf der blutigen Wand ab, er röchelte, seine Fersen scharrten über den Boden. Budi schoss ihm in den Kopf und nahm die Sicherungsposition vor der Tür ein. Kepler ging zum Chinesen.
    Der Mann sah fürchterlich aus. Er war geschlagen und geschnitten worden, Z igaretten waren an ihm ausgedrückt worden. Kepler schnitt die Fesseln an seinen Ellenbogen und an den Knöcheln durch. Erstaunlicherweise war der Mann sogar halbwegs bei sich, und rieb mit schwachen Bewegungen die Handgelenke.
    "Bist du okay?", fragte Kepler auf Mandarin.
    Dass die Frage ziemlich geistlos war, wusste er selbst, aber sie vermittelte vielleicht etwas Normalität. Der Chinese sah ihn erstaunt an.
    "Wer bist du?", fragte er mühsam zurück.
    "Dun Che Lao Ren", erwiderte Kepler. " Wo sind die beiden Südafrikaner?"
    " Irgendwo hier", keuchte der Chinese. "Du bist nicht der Weihnachtsmann."
    "Das hast du richtig erkannt", beglückwünschte Kepler ihn. "Aber für dich bin ich es schon. Kannst du gehen?", fra gte er, während er sich im Stillen wüst über die zerschnittenen Reifen beschimpfte.
    "Sogar rennen ." Der Chinese spuckte Blut aus. "Wenn es weg von hier geht."
    Die Südafrikaner mochten Forscher sein, dieser Mann hatte eine ganz andere Ausbildung gehabt. Er packte Kepler an der Weste und zog ihn zu sich.
    "Arbeitest du für Guojia Anquan Bu?", keuchte er.
    Kepler lächelte widerwillig, die Frage war so idiotisch wie seine vorhin.
    "Seit wann gibt es Ausländer beim chinesischen Geheimdienst?"
    " Ob du – für – Guojia Anquan Bu arbeitest?", wiederholte der Chinese hart.
    Er war bestimmt selbst beim GAB.

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