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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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die nächsten zwanzig Schuss verbraucht waren, waren nur noch drei Milizen am Leben. Während Kepler das nächste Magazin einsteckte, flohen sie. Jetzt legte Kepler richtig an.
    De n ersten fliehenden Milizen fällte er mit einem Kopfschuss. Die beiden anderen flüchteten zum Graben. Das würde Kepler das Zielen sehr einfach machen. Einem Milizen kam wohl derselbe Gedanke, er drehte wieder ab, während der zweite in den Graben hinein sprang. Kepler legte auf den ersten an. Das Projektil erwischte ihn mitten im Rücken und er stürzte schreiend nach vorn. Kepler tötete ihn mit einem Kopfschuss, dann rannte er zum Graben. Der zweite Milize hatte fast die leichte Biegung erreicht, die sich knapp einhundertfünfzig Meter entfernt befand. Er stürzte nur wenige Dutzend Schritte vor ihr. Er rappelte sich hoch und stützte sich taumelnd mit den Händen an seinen Knien ab, seine AK hatte er längst fallenlassen. Die Dunkelheit war schon fast licht geworden. Der Milize richtete sich langsam auf und sah über die Schulter. Er verharrte, als er Kepler sah. Sein Gesicht im Strichbild des Absehens verzog sich vor entsetzlicher Furcht. Kepler drückte dreimal schnell ab, und die letzten beiden Geschosse trafen den schon toten Milizen in den Kopf, bevor er umgefallen war.
    Kepler wechselte das Magazin und drehte sich zu den Autos um. Während er in ihre Richtung ging, feuerte er ununterbrochen auf die beiden Fah rzeuge und auf die liegenden Milizen. Falls einer den ersten Angriff überlebt haben sollte, den zweiten mit Sicherheit nicht, und die Autos waren jetzt völlig unbrauchbar.
    Kepler leerte zwei Magazine, dann spürte er, dass ein Projektil den Lauf nicht verl assen hatte. Die Beschädigung und die Belastung eben haben den Schalldämpfer wohl überhitzt und er hatte sich verzogen.
    Doch der Steckschuss war jetzt bedeutungslos, alle Milizen waren tot. Kepler klickte das Magazin heraus und lud das Gewehr durch. Die Patrone wurde aus der Kammer ausgeworfen. Kepler packte den Schalldämpfer an und die Handschuhe bewahrten ihn vor Brandblasen, als er ausholte und das Gewehr mit aller Kraft mit dem Kolben auf die Erde schlug. Er demolierte das MSG, bis es völlig unbrauchbar war. Als er zuletzt das Zielfernrohr kaputt trat, hatte er das Gefühl, noch einen Kameraden verraten und getötet zu haben.
    Er ging zu Budi, kniete und schob die Hände unter seinen toten Freund. Er musste durchatmen, bevor er ihn hochheben kon nte.
    Er trug ihn und es zerriss ihn. Bei jedem Schritt hatte er eine andere Erinnerung an seinen Freund vor Augen, und sein Inneres wehrte sich vehement, verzweifelt und hilflos gegen Budis Tod.
    Die Südafrikaner und der Chinese standen neben dem Toyota. Kepler sah den Weißen an, dass sie am liebsten weggelaufen wären. Was sie zurückgehalten hatte, war nur die Unwissenheit, wohin. Der Chinese hingegen machte einen g efassten und ruhigen Eindruck, und er hielt die kleine Glock in der Hand.
    "Macht mir die Beifahrertür auf ", knurrte Kepler, "und dann einsteigen."
    Der Chinese öffnete die Tür. Kepler setzte seinen toten Freund in den Sitz und schnallte ihn an. Bevor er einstieg, sah er in den Himmel.
    Höchstens vierzig Minuten noch bis der Morgen richtig hell war. Dann mus sten sie dreißig Kilometer weiter südlich, in Bukavu, sein.
    Sonst waren sie aufgeschmissen. Und sein Freund war umsonst gestorben.

7 4. Kepler hielt das Gas durchgetreten, auch wenn das mit fürchterlichem Gehopste verbunden war. Er verdrängte den Gedanken an die Reifen und fuhr so schnell wie es nur ging. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Straße, die Geiseln waren ihm egal. Nur Budis Körper hielt er fest, damit sein Freund nicht herumgeschleudert wurde. Fünf Minuten später erreichte der Wagen die Zwei.
    Kidumbi passierte n sie zehn Minuten später. Kepler ging minimal vom Gas, die ersten Menschen waren schon auf den Straßen.
    Vier Kilometer hinter der Ortschaft befand sich der Kontrollpunkt mit Kobalas Leuten. Solchen wie denen, die Budi getötet ha tten.
    Plötzlich stieg eine nie gekannte Wut in ihm hoch. Er hämmerte ohnmächtig mit der rechten Hand gegen das Lenkrad.
    Dann atmete er durch und g rimmige Entschlossenheit erfasste ihn. Er blieb auf der Straße, anstatt den Kontrollpunkt zu umfahren. Etwa zwanzig Meter vor dem Häuschen sah er einen Milizen herauslaufen. Er hielt auf ihn zu, und das band dessen Aufmerksamkeit. Die Augen auf das Auto gerichtet, hob er sein Sturmgewehr und Kepler trat in die Bremse. Der Wagen

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