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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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schon."
    Südafrikanische Polizeifahrzeuge hatten diesen Buchstaben statt des Provin zkürzels auf dem amtlichen Nummernschild.
    "Ah", machte Budi.
    "Hast du alles erledigt?", fragte Kepler.
    "Ja wohl, Sir. Ngabe hat den Mazda bestimmt gleich abgeholt, sie waren schon am Flughafen. Ich habe den Schlüssel hinter das rechte Vorderrad gelegt", berichtete Budi. "Den Rest habe ich auch erledigt. Jetzt sitze ich im Kino in der Nähe. Wollte nur sichergehen, dass bei Ihnen alles okay ist."
    " Ich bin froh, dass du mitgekommen bist", sagte Kepler warum auch immer.
    Nicht nur er selbst staunte über diese Anmerkung.
    "Danke, Sir", sagte Budi nach einer Weile ungeschickt.
    "Bis nachher" , erwiderte Kepler hastig.
    Bald darauf entschied er, dass er nach fast drei Stunden, sechs Tassen Kaffee und nicht einmal einem Sandwich langsam auffiel. Er bezahlte und ging.
    Er musste mehrere Kilometer weit laufen, bis er ein Kaufhaus fand, in dem es einen Fotoautomaten gab. Bis dahin hatte Kepler in verschiedenen Mülltonnen den Mantel, das Barett und den Anzug entsorgt. Die Perücke behielt er dagegen auf. Nachdem er die Fotos von sich gemacht hatte, ging er weiter. Die vom Rest der Stadt isolierten südlichen Vierteln beherbergten entweder ausschließlich industrielle Anlagen oder Wohnsiedlungen der untersten Einkommensschicht. Es begann zu dämmern, als Kepler einen Mann sah, der an seinem verschlissenen Citi die abgerissene Heckstoßstange zu befestigen versuchte.
    Dreißig Minuten später besaß Kepler diesen Wagen. Der Kauf hatte ihn die Geschichte gekostet, dass sein erstes Auto ein genau solches gewesen war. Und eine Summe, für die man drei solcher VWs bekommen hätte. Und den Rasierer.
    Weitere dreißig Minuten später stand der Wagen mit dem Schlüssel im Zündschloss unweit der Orange Farm, einer der Townships von Johannesburg, und Kepler war vier Straßenzüge weit entfernt. In seinem Rucksack steckten die Kennzeichen des Citi und in der Innentasche seiner Jacke die Steuerplakette. Als er eine größere Straße erreicht hatte, warf er die Brille, von der er hoffte, dass sie dem Citi -Besitzer im Gedächtnis geblieben war, auf die Fahrbahn.
    Der Parkplatz war leer, die Mall hatte längst geschlossen, und das Polizeiauto stach geradezu ins Auge. Kepler stieg schnell ein und fuhr zügig weg. Auf dem leeren und dunklen Parkplatz einer unweit gelegenen Firma tauschte er die Nummernschilder und befestigte die License Disc in der Windschutzscheibe.
    Im dunklen Saal konnte Budi davon ausgehen, dass ihn niemand auf die Gewehrtasche ansprechen würde. Vom Kinogebäude bis zum Parkplatz ging er so lässig, als ob er einen Geigenkoffer in der Hand hätte. Aber er war sichtlich erleichtert, nachdem er das Gewehr in den Kofferraum des Citi gelegt hatte.
    Zwei Stunden später saß Budi am Steuer. Die Autobahn war relativ eben und Kepler konnte sein Foto und das von Budi relativ passabel in die Ausweise der toten Polizisten einarbeiten. Berauschend war das Ergebnis nicht, aber für einen flüchtigen Blick würde es ausreichen. Danach studierte Kepler im dürftigen Schein der Innenbeleuchtung den Stadtplan von Durban.
    Er entwarf Pläne, prüfte sie und verwarf sie. Er hatte einfach zu wenig Info rmationen. Da er den Namen von Davids Mörder jetzt kannte, hatte er vielleicht nicht nur einen Versuch. Aber das konnte er nur auf eine Weise herausfinden.
    Schließlich entschied er sich . Erst rief er von seinem Handy aus die Auskunft des Durban International an, dann holte er Komris Telefon heraus.
    " Morgen um elf im Salt Lake City im Airport ", schrieb er, " bring meins mit .. "
    Er schickte die SMS ab und lehnte sich zurück. Bis nach Durban waren es noch über vier Stunden und etwa fünfhundert Kilometer. Wenn alles halbwegs gut lief. Aber auch das ließ sich nicht voraussehen.
    Als das Handy kurz klingelte, spannte Kepler sich unwillkürlich an. Einen Augenblick lang zögerte er, bevor er die Mitteilung öffnete.
    " Dann nur 6 .. ", las er Roys Antwort.
    Kepler sah zu Budi, der seit dem Signal immer wieder kurz zu ihm sah, und nickte ihm zu. Der Sudanese entspannte sich. Kepler wartete sieben Minuten, dann tippte er mach ein, setzte zwei Punkte dahinter und schickte die Antwort ab. Anschließend legte er das Handy in die Mittelkonsole, rutschte in den Sitz nach unten und schloss die Augen.
    P lötzlich kam ihm die Erinnerung an den Tag, an dem er Katrin gehen lassen hatte. Die Dinge in seinem Leben wiederholten sich auf eine seltsame Art und

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