Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Sie mir die Nummer von Smith. Und anschließend rufen Sie den Hausmeister an und trichtern Sie ihm und seiner Frau ein, dass sie den Mund halten müssen."
Es dauerte etwas, bis Galema die Telefonnummer des Waffenhändlers gefu nden und sie Kepler durchgegeben hatte.
" Das wollen Sie wirklich tun?", fragte er danach deprimiert. "Unseretwegen?"
Kepler hatte sich für die Rache an Davids Mörder wegen der Galemas und aus einer tiefen inneren Überzeugung heraus entschieden. Diese Handlung hat schlimme Konsequenzen nach sich gezogen. Kepler hatte jedoch keine Probleme damit, aufgrund dessen auf dem Papier nicht mehr er selbst zu sein. Er wusste, wer er war. Was die Welt über ihn dachte, interessierte ihn nicht.
"Ja. "
"Sie werden Geld brauchen ", sagte Benjamin.
"Wir haben genug von Mauto", erwiderte Kepler. "Das reicht, keine Sorge."
"Soll er Ihr Geld für Sie anlegen oder anderswie verwahren?"
"Nein, auch das wäre verdächtig, sollte jemand je Dirk Kepler s uchen."
" Sie verzichten unsertwegen auf Ihr Geld", sagte Galema niedergeschlagen.
"Tue ich nicht ", antwortete Kepler. "Mein Neffe erbt es in zwei Jahren."
"Aber Smith bezahlen dann wir, ja? ", beharrte Benjamin.
" Danke." Kepler warf einen Blick aus dem Fenster. "Ich muss auflegen."
"Dirk..."
"Bis irgendwann mal, Ben."
Kepler legte auf und wählte sofort die Nummer von Smith.
Der Waffenhändler klang leicht verschlafen, aber seine Stimm e wurde munter, als Kepler ihn um ein umgehendes Treffen bat. Irgendwie eifrig meinte Smith, dass sie sich gleich treffen könnten, er wäre in Pretoria. Kepler erwiderte, er würde es vielleicht am Abend nach Johannesburg schaffen, oder erst am nächsten Tag. Er brauchte Smith aber nicht mit Geld zu ködern, der Waffenhändler war bereit zu warten. Er nannte Kepler ein Restaurant und verabschiedete sich mit der Bemerkung, sich auf das Wiedersehen zu freuen.
Als Kepler auflegte, sah er den XK heranfahren. Er ging nach unten. Budi kam ihm im Flur entgegen und händigte ihm eine Tüte aus.
"Hat Benjamin sie schon angerufen?", fragte Kepler.
" Als ich sie in Rooiels in ein Hotel begleitete", antwortete Budi. "Ich denke, wir haben jetzt die paar Stunden, die wir brauchen."
"Gut." Kepler straffte sich. "Wir müssen trotzdem schnell weitermachen."
26 . Kepler und Budi mussten die Tür zur Gerätekammer des Gärtners eintreten, um an die Sachen zu kommen, die sie brauchten.
Sie zogen Arbeitsanzüge an und gingen zum Tor. Dort luden sie die beiden Leichen in den Explorer, danach sammelten sie die anderen Toten. Als sie Luigi holten, weckten sie Ngabe auf, obwohl sie sich bemühten leise zu sein. Er wollte ihnen helfen, und Kepler schickte ihn ins Haus des Hausmeisters, um Laken zu besorgen. Er und Budi stellten solange beide Explorer hinter dem Stall ab. Bis dahin hatte Kepler nur angewiderten Eckel empfunden.
Bei dem, was er und seine Männer anschließend tun mussten, hatte er das Gefühl, dass ihm ein hilfloser Schrei wie ein Kloß im Hals steckte.
Sie ha tten wieder einen Kameraden verloren. Sahi war zwar kein Soldat mehr gewesen, aber ein Bodyguard, und es lag in der Natur dieser Arbeit, dass er sein Leben verlieren könnte. Es tat trotzdem weh. Kepler und Budi hatten zuvor nur wenige Worte gewechselt, und als sie das Grab für Sahi aushoben, sprachen sie überhaupt nicht. Genauso schweigend gingen sie in die Küche. Ngabe, obwohl er sich kaum bewegen konnte, half ihnen bei der rituellen Waschung, er ließ es sich nicht nehmen, seinem Freund die letzte Ehre zu erweisen.
Dann lag Sahi sauber und friedlich auf dem großen Esstisch und Kepler, Budi und Ngabe wickelten ihn in ein weißes Laken ein.
Es war nicht das erste Mal, dass sie einen gefallenen Kameraden zu Grabe tr ugen, aber als sie mit Sahi in den Händen langsam über den Hof schritten, empfand Kepler wieder die Wut, die er bei Abibs und Sakahs Tod verspürt hatte.
Sie deckten Sahi mit Erde zu und standen danach mit versteinerten Gesic htern an seinem Grab und blickten in die Ferne.
Plötzlich fuhr Ngabe zusammen und presste im unterdrückten Krampf die Hände an die Brust. Er schüttelte sich, Tränen flossen aus seinen Augen. Er biss sich auf die Lippe, um nicht zu weinen, aber er konnte sich nicht halten, sein Mund verzog sich, dann krümmte er sich verkrampft. Er versuchte durchzuatmen, schaffte es aber nicht, sein Körper zuckte unkontrolliert zusammen. Kepler riss ihn an sich, legte die Arme um ihn und spannte sich an. Er drückte Ngabe
Weitere Kostenlose Bücher