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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Augen von ihr zu wenden.
    " Du denkst nur darüber nach, dass ich Sport treiben müsste", vermutete Spoon.
    Kepler bewunderte nicht nur ihren Busen. Viel mehr war er davon beeindruckt, dass sie sich ihrer Schönheit bewusst war und dass sie genug Selbstwertgefühl hatte, die hässliche Narbe am Ansatz ihrer linken Brust offen zu zeigen.
    "Natürlich nicht nur", erwiderte Kepler offen. "Und auch daran, was ich gestern gesagt habe", stellte er klar. "Und ich hätte einen weiteren grandiosen Vorschlag – wenn du willst, kannst du mit Hoca und mir trainieren."
    "Ist das dein Freund?"
    "Ja."
    "Wer ist er?", wollte Spoon wissen.
    "Er war im Sudan in meiner Einheit", antwortete Kepler. "Jetzt versuchen wir gemeinsam, mit dem friedlichen Leben zurechtzukommen."
    "Was macht ihr denn so?"
    " Wir sind jetzt freie Berater", wich Kepler aus.
    Spoon verstand, dass er dieses Thema nicht weiter ausführen wollte.
    "Und was trainiert ihr?", fragte sie.
    " Laufen, Kung-Fu, Schwertkampf, sowas alles."
    " Wo?"
    "In unserem Garten ."
    "Ich überlege es mir", meinte Spoon. "Jetzt fahr los." Sie lächelte. "Und siehe dabei bitte auf die Straße, okay."
    Spoon machte das Fenster auf und lehnte sich im Sitz zurück. Sie schloss die Augen und neigte den Kopf nach links. Der warme Wind zersauste ihre Haare und sie lächelte leicht und entspannt.
    Weder sie noch Kepler sagten noch ein Wort, aber die Stille war nicht bedrückend. Mit Budi konnte Kepler schweigen, und es erstaunte ihn nicht, dass das auch mit Spoon funktionierte. Die Vertrautheit, die sich vor einigen Minuten zwischen ihnen eingestellt hatte, wurde allmählich immer größer.
    Außerhalb von Durban waren die Strände nicht so voll, und je weiter nach Süden, desto leerer wurden sie. Nach dreißig Kilometern kamen Kepler und Spoon zu einer kleinen einsamen Bucht. Sie mussten den Wagen unweit der Straße abstellen und fast einen Kilometer zu Fuß gehen. Auf den letzten zweihundert Metern, als der Ozean in Sicht kam, wurde Spoon ungeduldig. Sie ergriff Keplers Hand und zerrte ihn schnell hinter sich her. Am Strand ließ sie ihre Tasche fallen, warf die Sandalen von den Füßen und streifte gleichzeitig das Kleid herunter. Dann rannte sie ins Wasser. Kepler blieb neben der Tasche stehen.
    Er sah Spoon zu, die in den Wellen tollte, und hatte den Eindruck, als ob es für sie etwas Seltenes war. Dieser Ausflug war für Spoon wohl ein kleines Fest, eine halbe Stunde lang genoss sie ausgelassen und ganz für sich allein die Sonne, den Ozean und die salzige Luft. Sie schien alles andere vollends ausgeblendet zu haben, um für einen Augenblick einfach nur ein menschliches Wesen zu sein.
    Als sie aus dem Wasser kam, strahlten ihre Augen freudig. Sie berührte flüchtig Keplers Wange und dankte ihm flüsternd. Dann lachte sie, weil er nichts antwortete, breitete ihr Tuch aus und warf sich bäuchlings darauf.
    Kepler setzte sich neben sie und versuchte, das Gefühl ihrer kühlen Hand an seiner Haut aufrechtzuerhalten. Es gelang ihm einige Minuten lang, dann musste er sie wieder ansehen. Im selben Moment drehte Spoon sich auf den Rücken. Sie schob sich dabei näher an Kepler und lächelte, weil sein Blick unwillkürlich zu ihren Brüsten wanderte. Ihre Lippen spitzten sich leicht, bevor sie sich in einem fröhlichen Lächeln auseinander zogen, und ihr Blick, als sie Kepler ansah, war warm. Dann schloss sie die Augen. Kepler sah sie weiterhin an.
    Spoon war unkompliziert wie er nur selten eine andere Frau erlebt hatte. Er fühlte sich mit ihr völlig frei, so wie mit Budi, und gleichzeitig elektrisiert.
    Vom Wind sanft bewegt, raschelte der Sand leise um sie herum. Die Sonne überflutete alles mit strahlendem warmem Licht. In den salzigen Duft des Oz eans mischte sich der Geruch von Gras und Felsen.
    Nur w einige Dinge vermochten es, Kepler in Staunen zu versetzen, aber nichts tat es so absolut wie die Perfektion des weiblichen Körpers. Er begriff nicht, wie etwas so vollendet schön und so zart sein konnte, und es faszinierte ihn umso mehr. Spoons Duft, vermischt mit dem salzigen Geruch des Meeres, versetzte ihn in eine andere, viel schönere Welt. Die Zeit hörte auf zu existieren.
    Spoon schlief bald ein. Ihr Mund öffnete sich leicht, und ihr Gesicht sah dabei wie das eines Babys aus. Aber das dauerte nicht lange. Ihre Stirn begann sich zu runzeln, sie zuckte zusammen. Dann drehte sie sich auf die Seite und zog sich zusammen, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Kepler legte vorsichtig

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