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Ohne Beweis (German Edition)

Ohne Beweis (German Edition)

Titel: Ohne Beweis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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sogar genießen können. So aber war sie ständig auf der Hut, nichts Falsches zu sagen und ihn bei Laune zu halten. Dennoch sollte sie ja etwas aus ihm herausbekommen, doch ohne einen entsprechend hohen Alkoholpegel schien es aussichtslos zu sein.  
    Als das wunderbare Essen verspeist, der Cappuccino getrunken und ein halber Liter Wein fast ausschließlich von Johann geleert worden war (Carolin musste ja noch zurückfahren), war die arme Carolin mit ihrem Latein am Ende. Ihr fiel nichts mehr ein, was sie noch fragen, kein Thema mehr, über das sie sich noch unterhalten könnten und Johann machte leider immer noch nicht den Eindruck, als wäre er auch nur leicht angetrunken.  
    „Johann … ich muss mal … wie sagt man so schön: mir die Nase pudern. Bin gleich wieder da … und … nicht weglaufen!“, schnurrte sie und legte sich mächtig ins Zeug, es so sexy wie möglich klingen zu lassen. Dabei fühlte sie sich alles andere als das. Als sie an der Bar vorbeikam, sah sie Joska dahinter kauern und sie bedeutete ihm, ihr unauffällig zu folgen. Neben den Toiletten stand „Privat“ und dorthinein verzogen sich die beiden. Joska hatte den Wirt eingeweiht, dass er hier undercover ermittelte und so konnten sie diesen Raum kurzfristig nutzen. 
    „Wie läuft`s?“, fragte Joska, obwohl er an Carolins Gesichtsausdruck sah, dass es wohl nicht so gut lief.  
    „Der Typ ist aalglatt. Der lässt nichts raus, was auch nur im Entferntesten mit Carmen oder Kamil zu tun haben könnte. Ich brauche mehr Alkohol. Vielleicht löst das seine Zunge. Aber wie können wir das anstellen?“, fragte die arme Frau ratlos. Sie war für solche Aktionen einfach nicht geschaffen.  
    „Bestell doch beim Wirt zwei Cocktails – eines mit und eines ohne Alkohol. Ich werde ihm sagen, dass er bei Johanns besonders viel Alkohol reinmixen soll. Wenn er nach dem zweiten Drink immer noch nicht lallt, dann haben wir getan was wir konnten und Nora wird sich eine andere Taktik ausdenken müssen. Aber vielleicht meldet sie sich ja auch bald. Also los, ab zur Toilette und dann such dir was Exotisches und Leckeres aus der Cocktail-Karte aus!“, befahl Joska mit einem Augenzwinkern und Carolin schöpfte neue Hoffnung. Immer wieder redete sie sich ein, dass sie das nur für ihre Schwester tat.  
    Wieder zurück gurrte die arme Carolin, was jede Dame vor Neid hätte erblassen lassen. 
    „Wie wäre es mit einem Versöhnungs-Drink, mein Lieber?“ Dabei leckte sie sich genüsslich über die Lippen und fuhr mit ihrem Fuß an seinem Bein entlang. Johann verschluckte sich am letzten Schluck seines Rotweins und krächzte: 
    „Gerne … sehr gerne. Was möchtest du denn haben? Etwas ohne Alkohol natürlich. Soll ich aus Solidarität auch so was nehmen?“ Dabei schaute er ihr tief in die Augen. Doch Carolin rief etwas zu laut „Nein!“ und dann leiser: 
    „Nein, Johann. Das ist doch langweilig. Such dir was Leckeres aus und ich nippe dann ein wenig an deinem Glas oder ziehe an deinem Strohhalm“. Ob er merkte, wie sie bei diesen Worten rot wurde? Sie fühlte sich jedenfalls, als hätte sie gleich drei Hitzewellen auf einmal. Wann war dieses Schmierentheater denn endlich vorbei? Ungeduldig rief die überforderte Carolin nach dem Kellner und bestellte für sich einen exotischen Drink mit Ananas und Kokosmilch und Johann entschied sich, wie konnte es auch anders sein, für einen „Sex on the Beach“. Carolin wurde schlecht, noch bevor ihr pappsüßer Drink überhaupt serviert wurde.  
    Es brauchte dann aber noch zwei weitere Drinks, bis Johann endlich zu lallen anfing und den Weg zur Toilette nur noch mit Hilfe fand. Endlich! Carolin seufzte auf. Doch inzwischen war es so spät, dass der Wirt nur noch alleine da war und ihr ein Zeichen gab, dass er nun wirklich schließen musste. Von Nora war bisher nur ein kurzer Zwischenbericht gekommen, dass sie immer noch nichts gefunden hatte. Sie hatte nur den Eingang zu einem Gewölbekeller gefunden, doch weit und breit war kein Schlüssel dazu zu finden. Der Wind heulte so stark um die Ecken, dass sie Angst hatte, es nicht zu hören, wenn jemand auf den Hof fahren sollte. So hörte sie auch nicht die klopfenden Geräusche und die Rufe, die aus dem Gewölbekeller drangen.  
    „Zahlen bitte!“, rief Carolin dann endgültig, als Johann aus der Toilette gewankt kam.  
    „I übrneme des!“, lallte er, doch Carolin ließ es sich nicht nehmen, zu bezahlen. Irgendwie fühlte sie sich dazu verpflichtet,

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