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Ohne Beweis (German Edition)

Ohne Beweis (German Edition)

Titel: Ohne Beweis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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hörte sich sagen: 
    „Das klingt gut. Wann und wo?“ 
    „Wie wäre es gleich heute Abend in der neuen Pizzeria in Salach?“, fragte Carolin und er hörte, dass auch sie aufgeregt war. Ihr schien es wirklich wichtig zu sein, dass er kam. 
    „Kann man da auch Hunde mitbringen? Ich kann meinen doch nicht alleine lassen. Der würde die ganze Zeit bellen und irgendwas kaputt machen.“ 
    „Ich habe mich bereits erkundigt. Ja, man darf Hunde mitbringen, also kein Problem. Ich hole dich um neunzehn Uhr ab, wir fahren mit meinem Wagen“, entschied Carolin und legte einfach auf. Waren alle Frauen heutzutage so resolut? Das konnte ja heiter werden! Dennoch freute sich der alte Bauer wie ein junger Kerl auf dieses Rendezvous. War die gute Carolin also doch noch auf den Trichter gekommen, dass der alte Johann noch eine Sünde wert war! Nun musste er sich aber beeilen. Seine Gefangenen mussten noch „gefüttert“ werden und dann musste er sich endlich mal wieder so richtig in Schale werfen. Er konnte nur hoffen, dass ihm seine guten Sachen auch noch passten – es war lange her, dass er sich gut angezogen hatte und ausgegangen war. 
     
    „Gut gemacht, Carolin!“, lobte Nora ihre Freundin und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. Auch Joska war dabei, obwohl ihm bei Noras Plan gar nicht wohl war. Er hatte jedoch keinen besseren und es ging ja eigentlich nur darum, etwas aus diesem verstockten Johann herauszukriegen. So hatte er widerwillig ihrem verrückten Plan zugestimmt und mit diesem ersten Telefongespräch war die Sache nun also angelaufen.  
    „Lass dir heute Abend so viel Zeit wie möglich. Verwickle ihn in ein Gespräch, umgarne ihn und lade ihn zum Trinken ein. Alkohol löst doch bekanntlich die Zunge“, lachte Nora und wandte sich dann an ihren Freund. 
    „Ich fahre dich vorher schon zum Restaurant, damit du dich in der Nähe verstecken kannst. Zurück fährst du am besten zugedeckt auf der Rückbank mit, das wird der nicht merken. Hat meine Tante damals auch nicht. Ich war sogar in dem engen Porsche drin und sie hat`s nicht geschnallt. Damit rechnet ja auch keiner. Der Hund ist auf der Ladefläche von Carolins Combi und die ist mit einem Sicherheitsnetz abgetrennt. Sollte also auch kein Problem werden. Ich seh mich derweil auf dem Hof um und falls ich was finde, schicke ich euch eine SMS. Soweit alles klar?“, fragte das aufgeregte Fräulein und fühlte sich wie eine richtige Ermittlerin. 
    „Und wenn du nichts findest, meldest du dich aber auch. Ich kann ihn ja schließlich nicht ewig hinhalten“, meldete sich Carolin zu Wort, die bei dieser ganzen Sache nur deshalb mitmachte, weil ganz weit hinten in ihrem Kopf immer noch der Gedanke herumspukte, dass Johann etwas mit Carmens Verschwinden zu tun haben könnte.  
    „Ich melde mich auf jeden Fall und nun sollten wir zwei aber schon mal los, Joska. Kommst du?“, fragte Nora und zog ihren Freund mit sich, hinaus aus der Bücherstube, denn dort hatten sie sich getroffen. Der helle, grasgrüne Boden, der im ganzen Untergeschoss des neuen Rathauses verlegt war und an den man sich erst hatte gewöhnen müssen, strahlte jetzt eine gewisse Zuversicht aus. Denn Grün war ja bekanntlich die Farbe der Hoffnung. 
    „Wenn das nur alles gut geht, Nora. Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache!“, jammerte der junge Kripo-Beamte, der sich im Moment eher wie ein Verbrecher fühlte. Schon wieder würde er ohne Wissen seiner Abteilung etwas unternehmen. Hoffentlich würde das nicht wieder in einem Fiasko enden! Ob seine Chefin nochmal so rücksichtsvoll reagieren würde? Er konnte es sich kaum vorstellen. Doch Nora zuliebe hatte er nachgegeben und jetzt gab es kein Zurück mehr.  
     
    Johann hatte sich wirklich toll zurechtgemacht und Carolin hatte sich ausnahmsweise auch mal so richtig „aufgebrezelt“. Sie trug ihr fast bodenlanges, neues, weinrotes Dirndl und hatte ihre Haare kunstvoll von Nora flechten lassen. Sie sah umwerfend aus, was Johann ihr sofort in blumigen Worten bestätigte. 
    „Du siehst auch fesch aus, Johann. Die Trachten-Lederhose steht dir ausgezeichnet. Nun haben wir beide Tracht an, obwohl wir uns gar nicht abgesprochen hatten“, sagte Carolin wahrheitsgemäß, obwohl es ihr widerstrebte, ihm solche Komplimente zu machen. Aber sie musste ihn von vornherein in Sicherheit wiegen und so gab sie sich alle Mühe, freundlich, charmant und witzig zu sein. Wäre die Situation nicht so heikel gewesen, hätte sie den Abend

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