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Ohne dich kein Sommer - Roman

Ohne dich kein Sommer - Roman

Titel: Ohne dich kein Sommer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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Bewaffnet mit ihrer grellrosa Kosmetiktasche von Victoria’s Secret, kam sie ins Wohnzimmer marschiert. Als sie mich ich auf der Couch liegen sah, in meinem Cousins-T-Shirt, starrte sie mich an: »Sag bloß, du hast noch nicht geduscht?«
    »Doch, heute Morgen«, sagte ich, ohne aufzustehen.
    »Und anschließend hast du stundenlang in der Sonne gelegen.« Sie zog mich an beiden Armen hoch. Ich ließ sie. »Los jetzt, ab unter die Dusche mit dir.«
    Ich folgte ihr nach oben und ging ins Bad. Taylor verschwand in meinem Zimmer. So schnell hatte ich noch nie geduscht. Taylor schnüffelte für ihr Leben gern, und wenn ich sie zu lange allein ließ, würde sie sich hemmungslos in meinem Zimmer umsehen.
    Als ich hereinkam, saß sie vor meinem Spiegel auf dem Boden und trug mit schnellen Bewegungen Bronzer auf ihre Wangen auf. »Soll ich dich auch schminken?«
    »Nein, danke«, antwortete ich. »Mach mal die Augen zu, ich ziehe mich schnell an, ja?«
    Sie verdrehte die Augen, schloss sie dann aber doch. »Du bist so was von prüde, Belly, echt.«
    »Na und?«, sagte ich, während ich Slip und BH anzog. Dann warf ich mir wieder mein Cousins-T-Shirt über. »Okay, kannst gucken.«
    Taylor riss die Augen sperrangelweit auf, um sich die Wimpern zu tuschen. »Ich könnte dir die Nägel lackieren. Ich hab drei neue Farben.«
    »Nee, wozu.« Ich hielt ihr meine Hände hin. Sämtliche Nägel waren bis zum Nagelbett abgebissen.
    Taylor verzog das Gesicht. »Na gut, und was ziehst du an?«
    »Das hier«, sagte ich und verkniff mir ein Grinsen. Dabei zeigte ich auf mein T-Shirt. Vom vielen Tragen hatte es schon winzige Löcher am Hals und war so weich wie eine Babydecke. Ich wünschte, ich könnte darin zur Party gehen.
    »Sehr witzig«, sagte Taylor und rutschte auf Knien zu meinem Schrank. Dann stand sie auf und fing an, darin herumzuwühlen. Als wüsste sie nicht sowieso auswendig, was ich zum Anziehen besaß, schob sie einen Kleiderbügel nach dem anderen zur Seite. Normalerweise machte mir das nichts, aber heute war ich nicht gut drauf, heute nervte mich alles.
    »Lass gut sein«, sagte ich. »Ich zieh meine abgeschnittenen Jeans an und ein Tank Top.«
    »Belly, für Justins Partys stylen sich alle. Du kannst das nicht wissen, du warst ja nie da, aber in deinen alten abgeschnittenen Jeans kannst du unmöglich hingehen.« Taylor zog mein weißes Sommerkleid heraus. Das letzte Mal hatte ich es im vergangenen Sommer getragen, auf der Party mit Cam. Susannah hatte gemeint, das Kleid würde mich zur Geltung bringen, so wie ein Bild erst im richtigen Rahmen wirkt.
    Ich stand auf, nahm Taylor das Kleid aus der Hand und hängte es in den Schrank zurück. »Das hat Flecken«, sagte ich. »Ich such mir was anderes.«
    Taylor setzte sich wieder vor den Spiegel und meinte: »Dann zieh doch das schwarze an, das mit den Blümchen. Das macht ein echt scharfes Dekolleté.«
    »Das ist unbequem«, sagte ich. »Zu eng.«
    »Und wenn ich ganz lieb Bitte sage?«
    Seufzend nahm ich das Kleid vom Bügel und zog es an. Manchmal war es bei Taylor leichter, einfach nachzugeben. Wir waren Freundinnen, beste Freundinnen, seit wir kleine Mädchen waren. So lange schon, dass es eher so etwas wie eine Gewohnheit war, etwas, zu dem man nicht mehr Ja oder Nein sagte.
    »Siehst du, das sieht toll aus.« Sie kam herüber und zog mir den Reißverschluss hoch. »Okay, und jetzt zu unserem Schlachtplan.«
    »Was für ein Schlachtplan?«
    »Ich finde, du solltest dich auf der Party mal an Cory Wheeler ranmachen, ein bisschen mit ihm rumknutschen.«
    »Taylor –«
    Sie hob eine Hand. »Lass mich doch erst mal ausreden! Cory ist supernett und supersüß. Wenn er ein bisschen trainiert und ein paar Muskeln kriegt, dann könnte er ein richtig heißer Typ werden.«
    »Also bitte!«, schnaubte ich.
    »So süß wie ein gewisser C ist er schon lange.« Sie nannte ihn nie mehr bei seinem Namen. Er war nur noch »Du-weißt-schon-wer« oder »ein gewisser C «.
    »Taylor, hör auf, mich so zu drängen. Ich kann ihn nicht einfach vergessen, bloß weil du das willst.«
    »Kannst du’s nicht wenigstens mit Cory versuchen?«, bettelte sie. »Nur für eine Weile, meinetwegen als Lückenfüller. Ihm macht das nichts.«
    »Wenn du noch ein einziges Mal mit Cory anfängst, komm ich gar nicht erst mit«, erklärte ich, und das meinte ich ernst. Ich hoffte sogar, sie würde ihn noch einmal erwähnen, dann hätte ich wenigstens eine Ausrede.
    Sie machte große Augen. »Okay, okay. Tut

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