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Ohne dich kein Sommer - Roman

Ohne dich kein Sommer - Roman

Titel: Ohne dich kein Sommer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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Tequila mich mutig. Aber dieses Mal ließ er mich das sagen, was ich auch wirklich sagen wollte. Woran ich den ganzen Abend gedacht hatte. »Auf … auf alle, die heute Abend nicht hier sind. Auf meine Mom, auf Steven und vor allem auf Susannah. Okay?«
    Conrad schaute hoch und sah mich an. Einen Moment lang hatte ich Angst, was er gleich sagen würde. Doch dann hob er nur seine Tasse, genau wie Jeremiah. Wir tranken alle drei gleichzeitig, und wieder brannte das Zeug wie flüssiges Feuer. Ich hustete ein bisschen.
    Als ich mich wieder setzte, fragte ich Jeremiah: »Also, wer kommt jetzt alles zu der Party?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ein paar Leute, die ich vom letzten Sommer kenne, vom Schwimmbad. Die wollten es auch noch anderen sagen. Ach so, und dann noch Mikey und Pete und so.«
    Ich fragte mich, wer das wohl sein mochte – »Mikey und Pete und so«. Und ich fragte mich, ob ich ein bisschen aufräumen sollte, bevor all diese Leute hier auftauchten.
    »Und wann kommen die?«, fragte ich Jeremiah.
    Wieder zuckte er mit den Achseln. »So gegen zehn, elf?«
    Ich sprang auf. »Schon gleich neun! Ich muss mich anziehen.«
    »Bist du nicht angezogen?«, fragte Conrad.
    Ich machte mir nicht die Mühe zu antworten, sondern raste einfach nach oben.

30
    Gerade hatte ich den gesamten Inhalt meiner Reisetasche auf den Boden gekippt, da rief Taylor an. Erst da wurde mir klar, dass Samstag war. Mir kam es so vor, als wäre ich schon viel länger weg. Dann erinnerte ich mich daran, dass heute der vierte Juli war, und das hieß, ich sollte eigentlich mit Taylor und Davis und den anderen auf einem Boot sein. Oje!
    »Hey, Taylor«, sagte ich.
    »Hey, wo bist du?« Taylor hörte sich gar nicht sauer an. Irgendwie verdächtig.
    »Ähm – noch immer in Cousins. Tut mir leid, dass ich’s nicht rechtzeitig geschafft hab für die Party an Bord.« Ich zog eine Bluse aus einem chiffonartigen Material aus dem Haufen und probierte sie an. Sie war auf einer Seite schulterfrei. Wenn Taylor sie trug, kämmte sie immer alle Haare auf eine Seite.
    »Es regnet schon den ganzen Tag, deswegen haben wir die Party abgesagt. Dafür macht Cory eine Party bei seinem Bruder, der hat ein kleines Haus. Was ist mit dir?«
    »Ich glaub, wir machen auch eine Party. Jeremiah hat gerade massenhaft Bier und Tequila und so’n Zeugs gekauft.« Ich zupfte an der Bluse herum. Wie viel Schulter sollte da eigentlich rausschauen? Keine Ahnung.
    »Eine Party?«, quiekte Taylor. »Ich will auch!«
    Ich versuchte, mit einem Fuß in eine von Taylors Plateausandalen hineinzukommen. Hätte ich doch bloß diese Party nicht erwähnt – oder den Tequila. In letzter Zeit war Taylor ganz versessen auf Body Shots. »Was ist mit Corys Party?«, fragte ich. »Ich hab gehört, sein Bruder hat einen Jacuzzi im Garten. Da stehst du doch drauf.«
    »Ach, Mensch, ja, stimmt. Aber ich würde doch auch so gern mit euch feiern! Strandpartys sind immer die witzigsten. Außerdem hab ich von Rachel Spiro gehört, dass angeblich auch lauter Collegetussen kommen, solche aus dem ersten Jahr. Vielleicht lohnt es sich ja gar nicht hinzugehen. O mein Gott, vielleicht spring ich einfach schnell ins Auto und komm nach Cousins.«
    »Bis du hier wärst, wären vermutlich alle schon wieder weg. Sicher besser, du gehst zu Cory.«
    Ich hörte, wie ein Auto vorfuhr. Die Ersten kamen schon. Also hatte ich nicht mal gelogen.
    Gerade wollte ich Taylor sagen, ich müsse mal auflegen, da fragte sie mit dünner Stimme: »Kann es sein, dass du – dass du nicht willst, dass ich komme?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, antwortete ich.
    »Aber gemeint.«
    »Taylor«, fing ich an. Doch dann wusste ich nicht weiter. Sie hatte recht, ich wollte wirklich nicht, dass sie kam. Wenn sie hier wäre, würde sich alles um sie drehen, so wie immer. Dies war mein letzter Abend, meine letzte Nacht in Cousins, in diesem Haus. Nie mehr würde ich dieses Haus betreten, nie, nie wieder. Dieser Abend sollte nur Conrad und Jeremiah und mir gehören.
    Taylor wartete, dass ich etwas sagte, dass ich ihr wenigstens widersprach, und als ich nichts sagte, brach es aus ihr heraus: »Du bist so was von egoistisch, Belly – ich fass es nicht.«
    »Ich?«
    »Ja, du. Du willst alles ganz für dich alleine haben – dein Sommerhaus und deine Sommerjungs, nichts davon willst du mit mir teilen. Endlich haben wir mal einen ganzen Sommer für uns, aber dir ist das völlig egal! Für dich zählt doch nur eins: in Cousins sein, bei denen

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