Ohne Fleiß kein Reis: Wie ich ein guter Deutscher wurde (German Edition)
Gyeong-leol kennenzulernen, aber so, wie Gyeongleol es sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt hatte. Sie schrieben allerlei schweinische Sachen, die sie mit Gyeong-leols jungen und unverbrauchten Lippen anstellen würden.
Enttäuscht von der Ausbeute, nahmen wir das Video aus YouTube heraus. Wir verstanden, dass YouTube eine Karriere zerstören oder sie aber auch auf den nächsten Level hieven kann. Diese bittere Erfahrung musste auch Japans Finanzminister Shoichi Nakagawa machen. Nach einer berüchtigten Orgie und reichlich viel Saki mit Gigolo Silvio Berlusconi nahm Nakagawa benommen an einer Pressekonferenz des G7-Treffens in Rom teil. Das kostete ihn seine Karriere. Gerüchten zufolge arbeitet Nakagawa nun für die Sapporo Brewery Company. Was unsere YouTube-Ambitionen anbelangt – sie sind erst einmal auf Eis gelegt.
Ein Paradigmenwechsel musste her. David war der Meinung, wir sollten herkömmliche Mittel nutzen und die Frauen auf klassischem Wege erobern. Und da ist Angriff bekanntlich die beste Lösung. David und Gyeong-leol sollten nach drei Wochen über ihre Erfahrungen berichten.
Gyeong-leol meldete sich schon nach zwei Wochen Feldforschung zurück. Aufgeregt und etwas mitgenommen erzählte er von der Begegnung mit seiner Traumfrau. Zugegebenermaßen, sagte Gyeong-leol, liege sein letzter Flirtversuch fast ein Jahrzehnt zurück. Dieser endete mit einer saftigen Ohrfeige, nachdem Gyeong-leol der Dame erklärt hatte, dass er ein Schlaraffenland aus Süßigkeiten sei, wo sie Leckereien umsonst bekomme und Alice im Wunderland spielen könne.
Zeit heilt alle Wunden, sagt der Volksmund. Es wächst sehr viel Gras über ein Jahrzehnt, in dem man neuen Mut schöpfen kann. Bei seiner zweiwöchigen Feldforschung ging auch diesmal vieles schief. Sein Motto war es gewesen, im Namen der wahren Liebe ausdauernd und konsequent zu bleiben. Gyeong-leol war der Auffassung, man dürfe sich von einem Korb nicht einschüchtern lassen, da Frauen sich oft unnahbar gäben. So lauerte Gyeong-leol seiner Traumfrau bei der Arbeitsstelle auf, vor ihrer Wohnung, und wenn sie im Park mit ihrem Hund spazieren ging. Einige Signale der Traumfrau muss Gyeong-leol wohl übersehen haben. Liebe macht eben blind. Mich würde es nicht wundern, wenn ihn die Traumfrau am Ende wegen Stalking anzeigte.
David war auf der Suche nach der wahren Liebe einen kleinen Tick erfolgreicher. Zugegebenermaßen war es nicht die große Liebe, eher ein kleines Intermezzo, ein kurzer Zwischenstopp dahin. Er habe die Dame bei einer Busfahrt kennengelernt, sagte David. »Die Dame setzte sich zu mir und sprach mich aus heiterem Himmel an«, fügte David hinzu. »Sie stellte sich vor und plauderte über Gott und die Welt.« Er sei an diesem Tag etwas betrunken gewesen, und die Hitze habe ihm nicht sonderlich gutgetan, erklärte David. Daraufhin wurde er einfach direkt. Er versuchte, aus der langen Rede einen kurzen Sinn zu machen: »Hey, junge Frau! Wir kennen uns nicht! Ich habe keine Zeit für diese Vorspiel-Konversationsscheiße! Wie sieht es aus?! Gehen wir zu mir oder zu dir?!«
Wie die Geschichte ausging zwischen David und der überaus reifen Dame, wollte ich nicht weiter hinterfragen. David sagte nur: »Ein Gentleman genießt und schweigt.«
WAS KOREANISCHE MÄNNER WOLLEN
W enn koreanische Männer ihren Titel »Musterbeispiel gelungener Integration« gegen die Fähigkeit eintauschen könnten, die Gedanken der Frauen zu lesen, würden sie es unverzüglich tun. Meinen koreanischen Freunden und mir wurde früh beigebracht, dass man von Luft und Liebe allein nicht leben kann. Darum blieb uns keine andere Wahl, als uns unsterblich in die Bildung zu verlieben. Sie war unsere erste große Liebe, im platonischen Sinne. Bei der Bildung sind wir Champions-League, in Sachen Liebe bestenfalls Kreisklasse.
Mein Freund Wladimir ist ein lebenserfahrener Mensch. Aus diesem Grunde suchte ich Rat bei ihm. Russische Männer teilen ein ähnliches Schicksal wie die koreanischstämmigen in Deutschland. Immer häufiger wenden sich russische und koreanische Frauen von ihren Landsmännern ab, getreu dem Motto: »Go West!«
»Ich würde so pauschal die koreanischen Frauen nicht des Verrats bezichtigen. Ich glaube, dass die Frauen überall auf der Welt auf richtige Männer stehen, die lustig, gut erzogen und sportlich sind, die der Welt begeistert in die Augen schauen und Energie ausstrahlen, wie du und ich eben. Sicher zeigen viele Russen eine gewisse
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