Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Gnade

Ohne Gnade

Titel: Ohne Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Bezahlung ist miserabel.«
      Die Tür zu Grants Büro ging auf, und ein junger Konstabler trat heraus.
      »Hier, Mr. Faulkner, Chefinspektor Grant möchte kurz mit Ihnen sprechen.«
      Grant saß im Mantel an seinem Schreibtisch. Auf seiner Stirn standen Schweißtröpfchen. Er wischte sie mit dem Ärmel ab und schluckte zwei Tabletten. Er trank Tee nach und verzog den Mund.
      »Tun Sie was Trinkbares rein, Bob. Das Zeug ist ja nicht zu genießen.«
      Der Konstabler nahm die Kanne und entfernte sich. Faulkner setzte sich auf den Stuhl vor Grants Schreibtisch und runzelte die Stirn.
    »Was ist eigentlich los?« fragte er.
    »Wir haben Fred Manton festgenommen«, erwiderte Grant und zündete seine Pfeife an. »Ich dachte, das interessiert Sie, als Arbeitgeber und so.«
      Faulkner war ein alter Fuchs und ließ sich nicht aufs Glatteis führen. Er nahm eine Zigarette aus seinem Etui und zündete sie mit einem goldenen Feuerzeug an.
    »Wie lautet die Beschuldigung gegen ihn?«
      »Im Augenblick würde ich sagen, ›Mordversuch an einem Kriminalbeamten‹.«
    Faulkners Gesicht wurde kreidebleich.
    »Wissen Sie überhaupt, was Sie da sagen?«
      »Und ob«, antwortete Grant. »Falls es Sie interessiert – er wollte mit allem Bargeld, das er zusammenraffen konnte, das Weite suchen. Mit Ihrem Geld, versteht sich.«
      »So ein Halunke«, ereiferte sich Faulkner. »Nach allem, was ich für ihn getan habe.«
      »Ich schicke ein paar Beamte zum ›Flamingo‹«, fuhr Grant fort. »Sie bringen einen Durchsuchungsbefehl mit, der sie ermächtigt, Mantons Büro und Wohnung zu durchsuchen. Ich bin der Meinung, daß Sie als Eigentümer dabeisein sollten, nur um bestätigen zu können, daß alles seine Ordnung hat. Vor allem möchte ich eine Inventarliste des Safeinhalts.«
      »Ich stehe Ihnen ganz zur Verfügung«, erwiderte Faulkner kaltblütig. »Sie kennen mich.«
      »Ich habe fast erwartet, daß Sie das sagen werden. Sergeant Carter und ein uniformierter Beamter erwarten Sie unten.«
      Faulkner ging zur Tür, öffnete sie und trat zur Seite, als der junge Konstabler mit Grants Tee hereinkam.
      »Nur noch eins, Mr. Faulkner«, sagte Grant. »Kommen Sie bitte nach der Haussuchung mit den beiden Beamten wieder hierher. Ich hätte gern Ihre Aussagen bezüglich Mantons Festnahme.«
    »Ist das wirklich nötig?«
    »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich auch in dieser Beziehung unterstützen würden.«
      Faulkner sah ihn verwirrt an, als könne er nicht ganz verstehen, in welche Richtung sich die Dinge entwickelten, und hob schließlich die Schultern.
    »Also bis später.«
      Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Grant füllte seine Tasse und führte sie an die Lippen. Er schnitt eine Grimasse und setzte sie sofort wieder ab.
    »Frisch gekocht, Sir«, versicherte der junge Konstabler.
      »Sie können ja nichts dafür«, meine Grant. »Es liegt an mir. Ich bin schon zu alt für diesen Beruf. Vor zwanzig Stunden habe ich mein Bett das letztemal gesehen, meine Temperatur ist über neununddreißig, und den Geschmack in meinem Mund möchte ich lieber nicht beschreiben.«
    »Kann ich irgend etwas tun, Sir?«
      »Ja, suchen Sie sich eine anständige Beschäftigung, solange Sie jung genug sind und hier noch aussteigen können.« Grant stand auf, ging zur Tür, öffnete sie und drehte sich um. »Wenn Sie das weitersagen, können Sie was erleben.«
      Als er durch den großen Büroraum ging, sah Lazer auf und schüttelte den Kopf.
    »Sie sehen aus wie ein Gespenst.«
    »Wenn Sie erst wüßten, wie ich mich fühle.«
      Grant ging durch den Korridor, öffnete die Tür zum Verhörraum und trat ein. Manton saß am Tisch in der Mitte des Zimmers, den Kopf in den Händen. Der uniformierte Beamte, der neben der Tür auf einem Stuhl saß, erhob sich sofort. Grant nickte ihm zu, trat an den Tisch, setzte sich Manton gegenüber und zündete sich eine Zigarette an.
    Der Regen prasselte an die Fenster, und die graugrünen Wände schienen aus der Dunkelheit immer näher heranrücken zu wollen. Es roch nach schalem Zigarettenrauch und Nebel, scharf und beißend. Mantons Kopf schmerzte. Als er sein Gesicht berührte, zuckte er zusammen. Bei dem Kampf in der Villa hatte er eine tiefe Rißwunde davongetragen.
      »Also, versuchen wir es noch einmal.« Grants Stimme schien von weit her zu kommen. »Von Anfang an.«
    »Ich verlange einen Anwalt«, sagte Manton tonlos.
      »Sie werden auch einen

Weitere Kostenlose Bücher