Ohne Gnade
brauchen, bis ich mit Ihnen fertig bin«, sagte Grant. »Raus mit der Sprache.«
»Na schön, der Teufel soll Sie holen. Zum drittenmal: Es war Ben Garvald. Er besuchte mich in meiner Wohnung oben im Klubhaus, als Brady auftauchte. Garvald wollte verschwinden, und Brady versuchte ihn aufzuhalten. Genau so war es.«
»Garvald hat ihn also die Treppe hinuntergeworfen?«, »Sie rauften miteinander. Ich glaube nicht, daß Ben absichtlich so handelte. Es passierte einfach.«
»Rührend. Sie übertreffen sich selbst.«
»Das ist meine Aussage, und dabei bleibe ich«, erklärte Manton eigensinnig.
»Bis Jack Brady das Bewußtsein wiedererlangt. Was ist, wenn er uns eine andere Geschichte erzählt?«
»Vielleicht kommt er nicht durch. Er ist schwer gestürzt.«
»Erzählen Sie mir doch noch einmal, was nach dem Sturz geschah. Das gefällt mir besonders.«
»Garvald hatte einen Wagen in der Nähe. Er hielt Brady für tot und schleppte ihn auf der Schulter weg. Er wollte ihn irgendwo abladen und das Ganze als Unfall frisieren, meinte er.«
»Und Sie, Donner und Stavrou standen einfach dabei und schauten zu?«
»Garvald sagte, wir sollten uns aus der Sache heraushalten. Es mache ihm nichts aus, einen Mann mehr oder weniger umzulegen.«
»Und da seid ihr natürlich alle zu Tode erschrocken.«
Die Tür ging auf. Nick trat ein.
»Was macht er? Immer noch dieselbe Geschichte?«
»Wort für Wort. Er und Donner müssen sich abgesprochen haben.«
Nick reichte ihm wortlos ein Blatt Papier. Grant überflog es und begann zu lachen.
»Kommt gerade recht. Zeigen Sie es unserem Gast, und dann bringen Sie ihn hinunter und liefern ihn zur Untersuchungshaft ein.«
Er legte das Schriftstück auf den Tisch und ging wortlos hinaus. Manton griff mit zitternden Händen danach und zog die Brauen zusammen.
STADTPOLIZEI
Rechtsbelehrung für Festgenommene
In allen Fällen, bei denen eine Person unter dem Verdacht, ein Verbrechen begangen zu haben, festgenommen wird, ist der festnehmende Beamte verpflichtet, sie darauf hinzuweisen, daß sie nicht auszusagen braucht, wohl aber alles, was sie angibt, schriftlich festgehalten und als Beweismaterial verwendet werden kann. Nach dieser Warnung hat der aufnehmende Beamte wörtlich die Aussage der beschuldigten Person niederzuschreiben. Das Protokoll ist über den leitenden Chefinspektor dem Polizeidirektor zuzuleiten, der das Schriftstück in der Gerichtsverhandlung vorlegen wird…
Mein Name ist Alexias Stavrou. Meine Freunde nennen mich Jango. Ich arbeite als Angestellter im ›Flamingo Club‹ am Gascoigne Square. Kurz nach Mitternacht befand ich mich in der Nähe des Personaleingangs. Mr. Brady kam herein und erklärte, er suche Ben Garvald. Ich erwiderte, daß ich nicht einmal wisse, wer Garvald sei, ohne zu ahnen, daß er sich oben bei Mr. Manton befand. Frank Donner kam dazu, und es kam zu einer erregten Auseinandersetzung. Mr. Brady verschaffte sich mit Gewalt Zugang zum Obergeschoß, aber Garvald war schon verschwunden. Er begann die Räume zu durchsuchen. Donner riet Mr. Manton, ihm ein paar Pfund zu geben, um ihn loszuwerden. Mr. Brady geriet in Wut. Es kam zu einer Auseinandersetzung. Donner rammte Brady mit dem Knie, und Mr. Brady fiel die Treppe hinunter. Garvald trat aus dem Wandschrank, in dem er sich versteckt hatte. Er entfernte sich durch den Nebenausgang, und Mr. Manton befahl mir, ihm zu folgen. Ich ging Garvald bis zum Regent Hotel in der Gloyne Street nach. Als ich zurückkam, entdeckte ich Mr. Manton, der sich auf Stanks Schrottplatz in der Nähe des Klubs versteckte. Er berichtete, daß Brady tot sei und Donner einen Wagen besorgen wolle. Sie hatten vor, Brady in irgendeiner Straße abzuladen und den Eindruck zu erwecken, als sei er überfahren worden. Ich erklärte Mr. Manton, daß ich damit nichts zu tun haben wolle, aber er bedrohte mich. Er weiß, daß ich während der Unruhen auf Zypern bei der EOKA gewesen und mit einem gefälschten Paß nach England gekommen bin. Wir ließen Mr. Brady in einer Straße in der Nähe des Flusses liegen, nachdem wir einen Autounfall vorgetäuscht hatten. Donner wollte ihn noch überfahren, damit alle Zweifel ausgeräumt wären, aber inzwischen tauchte ein Auto auf, und wir mußten uns entfernen. Donner stürzte den Lieferwagen bei Graingers Werft ins Wasser. Hinterher holten wir Garvald auf Mr. Mantons Anweisung hin aus dem Regent Hotel und brachten ihn nach Ryescroft in die Villa,
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