Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
abhüpfen, dass sie vor Vergnügen krähte. „Melanie sagt, wenn du dabei geblieben wärst, wäre der Name Raina jetzt genauso berühmt wie Naomi, Cindy oder Claudia. Sie meint, du wärst als ,Der Blick’
    bekannt gewesen.”
    „Melanie ist meine Freundin. Sie fühlt sich verpflichtet, so etwas zu sagen.” Raina schaute weg, pflückte ein Gänseblümchen und kitzelte damit ihre Tochter an der Wange. „Und was den Blick betrifft, war meine Karriere auf ganze drei Blicke beschränkt.”
    „Ja?” Er setzte Emma auf die Decke und griff nach dem Fotoapparat. „Lass mal sehen.”
    „Oh nein.” Sie hob eine Hand und schüttelte den Kopf.
    „Sag Mommy, dass ich mit dem Fotografieren aufhören werde, wenn sie mitmacht”, sagte Lucian zu Emma.
    „Versprochen?”
    „Versprochen.”
    „Na gut. Dieser hier ist der erstaunte Blick. Ich stelle mir vor, ich hätte gerade im Lotto gewonnen.” Sie neigte den Kopf ein wenig nach hinten, hob die Augenbrauen und öffnete leicht die Lippen vor Überraschung.
    Lucian drückte auf den Auslöser.
    Dann blickte sie ausdruckslos in die Kamera. „Dies hier ist mein leerer Blick. Ich denke einfach an das, was in einem Luftballon ist.”
    Lachend schoss er noch ein Foto.
    „Und dies ist der betörende Blick.” Sie senkte den Kopf ein wenig und schaute dann nach oben, während sie mit der Zunge die leicht geöffneten Lippen befeuchtete. „Ich stelle mir vor, dass ich gleich geküsst werde von …” Von dir, dachte sie.
    Lucian warf ihr über die Kamera hinweg einen Blick zu. „Von wem?”
    Sie errötete. „Von Harry Connick jr.”
    Er schaute sie zweifelnd an.
    Nickend bekräftigte sie: „Ich bin verrückt nach Harry und seinen Songs.”
    Er schüttelte den Kopf und hob die Kamera wieder. „Nicht bewegen.”
    Ihr Blick wanderte zu Lucians Mund, und sie erinnerte sich daran, was für wunderbare Dinge er mit diesem Mund tun konnte.
    Wie sehr sehnte sie sich danach, seine Lippen mit ihren zu berühren, sich an ihn zu schmiegen …
    „Hallo. Ist jemand hier draußen?”
    Raina zuckte zusammen, als sie Melanies Stimme hörte. Sie war mit Gabe zum Arzt gefahren, bevor Lucian heute Morgen hier aufgetaucht war. Anscheinend waren sie zurück.
    „Wir sind hier hinten”, rief Lucian und machte dann ein Foto von Gabe und Melanie, die über den Rasen auf sie zukamen.
    Melanie schaute auf den Fotoapparat. „Offenbar hat sich da jemand ein Spielzeug gekauft.”
    „Wie war dein Termin?” fragte Raina.
    „Es sei alles in Ordnung.” Melanie strich liebevoll über ihren Bauch und lächelte. „Es wird nicht mehr lange dauern.”
    „Das ist auch besser so”, meinte Gabe. „Wenn sie noch dicker wird, muss ich die Türen verbreitern.” Er nahm Emma hoch und kitzelte sie.
    „Was glaubst du, warum ich dich geheiratet habe? Eine Frau weiß nie, wann sie mal einen guten Tischler oder Mechaniker braucht. Da Bill aus der Autowerkstatt schon verheiratet war, musste ich ja dich nehmen.”
    „Und ich dachte, du hättest mich wegen meines guten Aussehens und wegen meines Sinns für Humor genommen”, erklärte Gabe und tat schwer beleidigt.
    „Ha! Wenn sie das gewollt hätte, dann hätte sie mich geheiratet”, warf Lucian ein und hielt dann Gabes wütenden Blick auf Film fest.
    „Komm mit, meine Süße.” Melanie lockte Emma von Gabes Arm und ging mit ihr Richtung Haus. „Emma und ich haben Hunger, stimmt’s, Schatz?”
    Gabe folgte seiner Frau, doch als Raina ebenfalls aufstehen wollte, hielt Lucian sie am Arm fest. „Warte.”
    „Du hast versprochen, jetzt keine Fotos mehr zu machen”, erklärte sie fest.
    „Ich möchte mit dir reden.”
    Ihr Puls beschleunigte sich. Bei der Berührung seiner Hand auf ihrem Arm lief ihr ein Schauer über die Haut. „Worüber?”
    „Du weißt schon.”
    Den ganzen Morgen war er fröhlich und unbekümmert gewesen. Doch jetzt sah er sie ernst an.
    „In Ordnung.”
    „Aber nicht hier, Raina.” Er hielt ihren Blick fest. „Lass uns irgendwo hingehen, wo uns keiner stört.”

7. KAPITEL
    Lucian parkte seinen Pick-up und kam herum, um Raina die Tür zu öffnen. Er wusste, dass sie nervös war, allerdings war er sich nicht sicher, ob es daran lag, dass sie über Emma sprechen wollten, oder daran, dass sie mit ihm allein war.
    Wahrscheinlich war es beides.
    Während der kurzen Fahrt hatte sie geschwiegen und auch nicht gefragt, wohin sie fuhren. Sie hatte steif neben ihm gesessen, geradeaus gestarrt und sich wahrscheinlich auf das Schlimmste

Weitere Kostenlose Bücher