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Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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damit begonnen, Fotos zu schießen. Inzwischen hatte er mindestens schon vier Filme verknipst, und noch immer war seine Begeisterung nicht im Geringsten erloschen.
    Raina hätte gegen die spontane Fotosession nichts gehabt, wenn Lucian nicht darauf bestanden hätte, dass sie mit auf den Bildern posieren sollte. Sie hatte versucht, es ihm auszureden, weil sie mit ihrem schlichten weißen Top und der Jeans neben Emma in ihrem hübschen rosafarbenen Rüschenkleid völlig unpassend wirken würde. Sie hatte sogar vorgeschlagen, für ihn die Fotos zu machen, damit er auf den Bildern zu sehen war.
    Doch Lucian hatte alle ihre Ideen beharrlich zurückgewiesen.
    Er ließ nicht zu, dass sie sich etwas anderes anzog oder auch nur ein einziges Foto machte. Wenn es etwas gibt, was man über Lucian Sinclair sagen kann, dachte Raina, dann, dass er die Fähigkeit hat, sich ganz auf die Sache einzulassen, der er sich gerade verschrieben hat.
    Sie bewunderte diese Charaktereigenschaft genauso sehr, wie sie sie fürchtete.
    Während der zwei Tage, die seit ihrer Unterhaltung über eine Heirat vergangen waren, hatte er das Thema nicht mehr angeschnitten. Genauso wenig hatte er über Besuche, diesbezügliche Pläne oder darüber gesprochen, wie es weitergehen sollte, wenn sie und Emma übermorgen abreisten. Er hatte einfach unablässig mit seiner Tochter gespielt, hatte jede nur mögliche Frage über ihre ersten sieben Monate gestellt und sogar darauf bestanden, sie zu baden und anzuziehen. Einerseits war Raina erleichtert darüber, andererseits war sie auch misstrauisch.
    Lucian machte es ihr im Moment zu leicht, ihn zu mögen.
    Und das fand sie beunruhigend.
    „Perfekt.” Lucian hockte sich hin und lächelte seine Tochter an, während er einen blauen Stoffhund vor ihrer Nase schwenk te.
    Es war eins von mindestens sechs Kuscheltieren, die er für Emma gekauft hatte, und es schien ihr Favorit zu sein. „Lass uns ein Foto von ihr und dem Hund machen.”
    „Das haben wir doch schon.” Raina stöhnte. „Mindestens fünf oder sechs Mal. Wir sollten jetzt hineingehen.”
    „Warum?” Er legte einen neuen Film ein. „Wir haben einen blauen Himmel, nur dort hinten sind ein paar Wolken, es weht eine warme Brise. Emma hat Spaß. Was könnte schöner sein?”
    Das war das Problem. Emma war nicht die Einzige, die sich vergnügte. Auch sie, Raina, hatte Spaß an der ganzen Sache. Und das war gefährlich. Je mehr Zeit sie mit Lucian verbrachte, desto schwerer würde ihr der Abschied fallen.
    Und desto schwerer fiel es ihr, sich davon abzuhalten, ihn zu berühren - und mehr.
    Während der letzten beiden Tage war er der perfekte Gentleman gewesen, charmant und lustig; er hatte sie über die Modewelt befragt und genau wissen wollen, was sie tat. Mit keinem Wort hatte er die Nacht erwähnt, in der sie sich geliebt hatten, hatte auch keinerlei sexuelle Andeutungen gemacht oder mehr Interesse an ihr gezeigt, als er jeder anderen Frau gegenüber auch bekunden würde.
    Er hatte sie höllisch verwirrt.
    Und er hatte sie höllisch frustriert.
    Bei jeder noch so harmlosen Berührung hatte sie innerlich gebebt. Er brauchte sie mit seinen grünen Augen nur anzuschauen oder dieses sexy Lächeln aufzusetzen, das offenbar ein Markenzeichen der Sinclairs war, und schon wurden ihr die Knie weich.
    Genauso wie jetzt. Sie war froh, dass sie saß und Emma auf dem Schoß hatte. Ein Blick von ihm genügte, und sie war verloren.
    „Was ist?” fragte sie ein bisschen barscher als beabsichtigt.
    Er setzte sich neben sie auf die Decke, streckte seine langen, muskulösen Beine aus und zog Emma auf seine Knie. „Ich habe nur gerade überlegt, ob du auch so schwierig warst, als du für all die Zeitschriften Modell gestanden hast.”
    Sie verdrehte die Augen. „Wenn du glaubst, ich sei schwierig, dann solltest du einmal bei einer meiner Modenschauen hinter die Bühne kommen. Die Mädchen geben dem Wort ,schwierig’
    eine neue Bedeutung. Und außerdem …”, sie hob ihre Haare aus dem Nacken und genoss den sanften Wind auf ihrer warmen Haut, „… ist das schon lange her.”
    „Warum hast du damit aufgehört?” fragte Lucian. „Hattest du genug von all dem Glanz und Glamour?”
    Sie lachte. „Acht Stunden bei fünfzehn Grad im Bikini auf einem Berggipfel stehen, während einem der Wind um die Ohren pfeift, oder sechs Stunden bei dreißig Grad in einem Ski-Overall brüten hat absolut nichts mit Glamour zu tun.”
    Lächelnd ließ er Emma auf seinen Knien auf-und

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