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Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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schließlich hat er zugestimmt.”
    „Sei dir da nicht so sicher. Die Sinclairs können ganz schön stur und überzeugend sein, wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt haben. Glaub mir, ich weiß das.”
    „Bei dir und Gabe ist das etwas anderes”, stellte Raina klar.
    „Ihr liebt euch. Lucian und ich, wir mögen uns kaum.”
    Melanie lachte. „Sicher. Das rede dir nur weiter ein, meine Liebe. Wer weiß, vielleicht glaubst du es irgendwann sogar selber.”
    Als Kevin nach ihr rief, ging Melanie zur Tür. „Ich muss schnell nach unten, bevor mein Sohn und mein Mann meinen, ein kleiner Snack vor dem Abendessen könnte ein Stück Kuchen in der Größe eines Wagenrads sein. Komm zu uns, wenn du so weit bist.”
    Ich kann Lucian Sinclair widerstehen, sagte sich Raina und hob ihre Tochter auf die andere Hüfte.
    Aber sie wäre vorhin tatsächlich fast schwach geworden. Als er mit dem Mund ganz nah an ihren herangekommen war, hatte ihre Haut gekribbelt, und ihr war heiß geworden. Ein Bild aus jener Nacht war ihr in den Sinn gekommen, der Moment, als er sie stürmisch und lange geküsst und sie überall berührt hatte.
    Und sie hatte sich danach gesehnt, seinen Mund und seine Hände von neuem auf ihrem ganzen Körper zu spüren.
    Er hatte Recht gehabt. Sie hatte gelogen. Es war so gewesen, wie er vermutete. Sie hatten die Anziehungskraft zwischen ihnen geleugnet, bis ihr Verlangen geradezu explodiert war. Für sie war es die überwältigendste Erfahrung ihres Lebens gewesen.
    Und das Schlimmste daran ist, dachte sie verzweifelt, sie ist immer noch da, diese knisternde Spannung zwischen uns, die unter der Oberfläche brodelt und wieder auszubrechen droht.
    Ich werde es nicht dazu kommen lassen, sagte sich Raina und verließ das Zimmer. Als sie von unten Lucians tiefe Stimme hörte, zögerte sie. Er war also noch nicht weggefahren. Ihr Puls beschleunigte sich.
    Sei vorsichtig, ermahnte sie sich.
    Nachdem sie noch einmal tief Luft geholt hatte, straffte Raina die Schultern und ging die Treppe hinunter.
    Es war eine Sache, mit einem Baby zu spielen, aber etwas völlig anderes, es zu baden und ihm die Windeln zu wechseln.
    Panik ergriff Lucian, als er auf das zappelnde, halb nackte Baby blickte, das er gerade auf den Wickeltisch gelegt hatte.
    Himmel, er hatte weniger Angst gehabt, als er das erste Mal mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug gesprungen war.
    Er musste verrückt gewesen sein, als er darauf bestanden hatte, sich um Emma zu kümmern, nachdem Raina sie in die Badewanne gelegt hatte. Er hatte Rainas skeptischen Blick bemerkt, ihr jedoch versichert, dass er durchaus in der Lage sei, damit fertig zu werden. Wie schwierig kann es schon sein? hatte er gedacht. Schließlich hatte er schon häufiger gesehen, wie Cara Matthew gebadet hatte. Das hatte ganz einfach ausgesehen.
    Und es war ungefähr so einfach, wie an einem geölten Seil hochzuklettern.
    Irgendwie hatte er es jedoch geschafft und war jetzt dabei, einen Arm in das winzige weiße T-Shirt zu bekommen, doch Emma wollte nicht so recht kooperieren. Außerdem war eindeutig mit der Windel etwas nicht in Ordnung, allerdings wusste er nicht, was.
    „Brauchst du Hilfe?” fragte Raina hinter ihm.
    Er blickte über die Schulter und sah sie mit einer Flasche in der Hand in der Tür stehen. Ihr Gesichtsausdruck verriet Sorge, aber auch Heiterkeit.
    ,Ich schaffe das schon.” Es gelang ihm, auch den zweiten Arm in das T-Shirt zu bekommen, und er verspürte einen Anflug von Stolz.
    „So ist es verkehrt herum”, sagte Raina, als sie näher kam.
    „Ich weiß, wie man ein T-Shirt anzieht”, verteidigte er sich.
    „Das mache ich jeden Tag. Das Schild gehört nach hinten.”
    „Ich sprach von der Windel.”
    „Oh!” Das war also das Problem.
    „Übrigens wäre es viel einfacher, wenn du das T-Shirt erst über ihren Kopf ziehen würdest, bevor du versuchst, ihre Arme in die Ärmel zu stopfen. Sie hat ein liebenswürdiges Wesen, aber auch ihre Geduld ist irgendwann erschöpft.”
    Es gibt Zeiten im Leben eines Mannes, da muss er seine Niederlage eingestehen, dachte Lucian resigniert. Und dies war eindeutig solch ein Moment.
    „Ich hätte es schon noch herausbekommen”, murmelte er, bevor er zur Seite trat, um Ra ina Platz zu machen.
    „Ja, aber Zehnjährige tragen keine Windeln mehr”, erwiderte sie schmunzelnd.
    „Ha, ha.” Er blies sich eine Strähne aus der Stirn. „Sie wäre höchstens zwei oder drei gewesen, bis ich es geschafft hätte.”
    Er

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