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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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einmischt.«
    Southie erhob sich und zog den Stuhl bis zur nächsten Wand hinüber. Ein beeindruckend langes Scharren.
    »Und jetzt zünden Sie die Kerzen an«, befahl Isolde, und Andie nahm das Feuerzeug und begann bei der ihr am nächsten stehenden Kerze.
    »Was genau bewirken die Kerzen?«, erkundigte sich Dennis, um einen neutralen Ton bemüht, was ihm misslang.
    »Sie machen die Leute glücklich, die sie auf den Tisch gestellt haben«, antwortete Isolde. »Mir persönlich sind sie völlig egal.«
    Andie zündete die letzte an und nahm wieder Platz. Der Abend brach herein, und das dem Unwetter geschuldete Zwielicht wurde noch düsterer. Die Kerzen warfen flackernde Schatten auf die alten Steinwände und ließen die Gesichter aller wie körperlos erscheinen.
    »Wer ist der da?«, fragte Isolde und blickte dabei an Andie vorbei, und Andie fuhr herum und erwartete, etwas Grauenvolles zu erblicken. Stattdessen sah sie Bill und seine Kamera.
    »Ich wollte einfach alles festhalten«, erklärte Kelly strahlend.
    Isolde bedachte sie mit einem Blick, als wäre sie etwas, das gerade unter einem Stein hervorgekrochen kam. »Mein Honorar hat sich gerade verdoppelt.«
    »Oh.« Kelly lächelte wieder, nicht erfreut, aber fest entschlossen. »Nun ja, na gut.«
    Geschieht dir recht, du falsche, betrügerische Kinderschänderin , dachte Andie.
    Isolde schüttelte den Kopf. »Halten Sie sich an den Händen.«
    »Warum?«, fragte Dennis, während Andie seine Hand ergriff.
    »Weil die Leute das mögen«, antwortete Isolde. »Haben Sie vor, den ganzen Abend über Quizfragen zu stellen?«
    »Ich versuche nur, Ihre Methoden zu begreifen«, erwiderte Dennis, woraufhin Isolde ein Schnauben ausstieß.
    »Okay«, sagte sie dann, als Southie Andies andere Hand nahm. »Das Ganze funktioniert folgendermaßen. Sie alle bleiben ruhig. Wenn Sie nicht daran glauben, bemühen Sie sich wenigstens, neutral zu sein, damit Harold durchkommt. Es ist sowieso schon schwierig genug mit einem Haufen hochnäsiger Ungläubiger, die an seiner Art herummeckern. Er ist nicht im Geringsten glücklich damit.«
    »Wer war denn Harold überhaupt?«, fragte Dennis, und Andie dachte: Halte doch mal die Luft an, Dennis, ich muss das hier durchziehen .
    »Er war Broker an der Börse«, erwiderte Isolde. »Das hier ist seine zweite Karriere. Sind Sie jetzt fertig mit Ihren Fragen?«
    Dennis zuckte resigniert die Schultern, und Isolde atmete tief durch. »Sie müssen sich alle entspannen. Also tief atmen, Leute. Ein …« Sie holte wieder tief Luft, und ihre dünnen Nasenflügel blähten sich. »… und aus. Ein …«
    »Hypnose«, wisperte Dennis Andie ins Ohr. »Unter dieser Bluse verstecken sich wahrscheinlich jede Menge Tricks.«
    Andie warf einen Blick auf Isolde. Das Einzige, was sie unter dieser Bluse erahnte, waren ein beeindruckend großer Busen und mächtige Schulterpolster. »Glaube ich nicht.«
    »Sie Sie beide jetzt fertig?«, erkundigte sich Isolde und starrte sie an. »Ich versuche hier nämlich, meine Arbeit zu tun. Harold hat auch bald die Nase voll, und wenn er verschwindet, dann ist Schluss mit dem Ganzen.«
    »Entschuldigung«, murmelte Andie. »Tut mir wirklich leid.« Sie holte tief Luft, um zu demonstrieren, dass sie ganz bei der Sache war, und Isolde fuhr fort, die Tischrunde zu anästhesieren.
    Nach einer halben Ewigkeit sprach Isolde: »Harold, ich werde hier allmählich alt und grau. Was haben wir?«
    Ein lautes Klopfen ertönte, und alle außer Isolde fuhren zusammen.
    »O mein Gott! Das sind die Geister!«, rief Kelly.
    »Das ist jemand an der Haustür«, sagte Isolde mit ausdrucksloser Stimme. »Wenn das so weitergeht, geht Harold eine rauchen und kommt nicht mehr wieder.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Andie und erhob sich.
    Als sie die Haustür öffnete, sah sie in der Dunkelheit einen großen blonden Mann stehen, der die Arme nach ihr ausstreckte. Ihr Herz tat einen kleinen Sprung, dann erkannte sie Will.
    »Was willst du denn hier?«, fragte sie ärgerlich.
    »Andie, das ist keine Art, etwas zu beenden«, meinte Will, trat näher und wollte sie in die Arme nehmen. »Ich habe versucht, dich zurückzurufen, aber dein Telefon ist aus …«
    »Hör mal, ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht kommen«, entgegnete Andie, duckte sich unter seiner Umarmung hindurch und schloss die Tür hinter ihm. »Ich bin absolut beschäftigt.«
    »North ist hier, nicht wahr?«
    »Nein. Wir halten eine Séance ab. Du kannst mit reinkommen, aber du

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