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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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sofort von meinem Bett runter... Sie liegen mir, total
peinlich, auf dem Schoß ... ich habe einen guten Ruf bei den Frauen zu
verlieren und es wäre mir sehr unangenehm, wenn Frau Dr. Gruber nun zur Tür
hereinkäme und Sie in meinem Bett liegend vorfinden würde...“ Holzner sprang
vom Bettrand, als ob dort ein großes Feuer ausgebrochen wäre oder als ob JP
plötzlich unter einer hoch ansteckenden Krankheit leiden würde. Holzner lief
feuerrot an, sein Gesicht glühte förmlich! Dann fing er an, so schallend zu
lachen, dass es schon hysterisch klang. Dabei klopfte er sich derart heftig auf
seine Oberschenkel, dass JP sich wieder Sorgen machte, demnächst einen neuen
Zimmergenossen mit zerschmetterten Beinen neben sich liegen zu haben.
„Hahaha... Santa Cruz, die Frau Dr. Gruber würde mich lynchen und hahaha …, bei
lebendigem Leib häuten, wenn die uns.... wir zwei in Ihrem Bett....! Mensch,
Santa Cruz! Ich bin glücklich verheiratet! Und überhaupt.... Santa Cruz!“ Ein
entrüsteter Gesichtsausdruck legte sich auf Holzners Gesicht. Dann fuhr er
unvermittelt fort: “Wo denken sie hin! Hahahaa, mir tut der Bauch weh vor
Lachen.“
     „Franz Korber war auch
verheiratet.“, entgegnete JP mit einem Grinsen im Gesicht.
    „Jetzt hören´s aber
sofort auf! Santa Cruz! Ich führe kein Doppelleben wie Ihr Ex-Chef – hahaha –
puhh ... I bin ned.... andersrum ... hahah.“ Holzner hatte einen roten Kopf vor
lauter Lachen. Irgendwie war Holzner albern. JP fand das gar nicht so lustig
und konnte nicht mitlachen. Je ernster JP schaute, umso mehr musste Holzner
lachen. Aber die Sache war klar. Holzner würde den Staatsanwalt Dr. Ott am
Sonntag Nachmittag zu JP ins Krankenzimmer bitten und die drei Männer würden
den Plan, auch in Bezug auf diesen Victor Ivan, erarbeiten. JP brauchte auch
unbedingt noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken für diesen „Plan“....
    Denn tatsächlich hatte er
nur ein sehr grobes Gerüst im Kopf und noch keine Spur von etwas Konkretem.
Aber ihm würde schon was Passendes einfallen, ihm fiel immer was ein, wenn es
nötig war.
     
    ***
     
    Holzner hatte Staatsanwalt Dr. Ott
tatsächlich irgendwie auf seinem privaten Handy erreicht. Dr. Ott war
allerdings außerhalb Münchens in den österreichischen Bergen und hatte sich
somit für den Sonntagabend um 19:00 Uhr im Krankenhaus angekündigt. Das war JP
ganz recht so. Er wollte sich einen entspannten Tag machen. Kurz vor 13:30 Uhr
kam eine SMS auf JPs iPhone: „ Can I call u now ?“ (Kann ich Dich jetzt
anrufen?) – kein Absender. Na, wer konnte das wohl sein, wenn nicht FATBOY. Ein
kurzes „OK“ als Antwort reichte und wenige Sekunden später war FATBOY am
Telefon. Dann kam sofort eine Mail hinterher, hoch interessant! FATBOY hatte
ein PC-Überwachungsprogramm auf dem privaten PC von Angus McGregor installiert.
Sofern dieser im Internet war, wurde eine automatische Nachricht an FATBOY
geschickt, sobald in gewissen Ordnern, wie beispielsweise in „ MySafety “
ein Eintrag gemacht wurde. Und dieser Eintrag war nun ein sehr detailliertes
Gesprächsprotokoll von einem Telefonat der Mitglieder des Konsortiums.
    Für alle Teilnehmer
wurden Kürzel als Personenbezeichnung verwendet. So gab es einen „Berlin“,
einen „Doc“ und einen „Oil“. Sich selbst bezeichnete McGregor als „MM“, was
gemäß anderer Vermerke für „Money-Man“ stand. McGregor hatte einfach keinerlei
Fantasie für die Decknamen der Partner. Bis auf „Doc“ waren für JP alle anderen
inzwischen eindeutig identifiziert. Es ging vor allem um eine Forderung eines
Anwalts aus Prag bezüglich des Kaufes der Firmenanteile eines verstorbenen
Ex-Partners in der tschechischen Republik über zehn Millionen Euro. Fällig am
kommenden Mittwoch um 17:00 Uhr.
    Dann wurde wortgetreu der
Monolog von dem Teilnehmer „Oil“ zitiert, woraus hervorging, dass „Oil“ eine
eindeutige Autorität besaß und seine Ansage sehr klar und instruierend war. Im
Anschluss an das Telefonat mit „Oil“ gab es noch ein Telefonat zu dritt, woraus
hervorging, dass „Berlin“, „Doc“ und „MM“ ein Liquiditätsproblem hatten und
nicht die benötigten zehn Millionen Euro beschaffen konnten, ohne sich massiv
zu verschulden, bzw. Sachwerte, Aktien oder Gold zu verkaufen. „Berlin“ und
„Doc“ forderten „MM“ auf, wieder in die Firmenkasse von Malinger Autoteile zu
greifen und sich die benötigten Geldmittel z. B. aus dem vollen Pensionsfonds
der Mitarbeiter zu

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