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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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besten
Fischbestände....
     
    ***
          
    Der Tag hatte mit der Person Joseph
Malinger für eine Überraschung gesorgt. Der Abend setzte diesen Trend fort. JP
kam gegen 20:00 Uhr nach Hause und wollte sich soeben mit der aktuellen Ausgabe
der Fachzeitschrift „Fliegenfischen“ in ein heißes Schaumbad legen, als es an
seiner Tür klingelte. JP erwartete niemanden, öffnete aber dennoch unbedarft
seine Wohnungstür. Da stand sie, die lange Zeit verschollene, eifersüchtige und
schmollende noch vielleicht Ex- oder „Doch-noch“-Freundin Tina Huber. Tina
wollte JP seinen Seitensprung mit Felicitas verzeihen und erbat Einlass.
Sehnsucht! Versöhnung! Fortsetzung! JP hätte keinen Cent auf die erfolgreiche
Fortführung seiner Beziehung zu Tina gewettet. Aber er wollte nun gerne einen
weiteren Versuch starten. Dennoch wäre er nicht bereit gewesen, zukünftig
absolute Treue zu schwören. Zum Glück forderte Tina dies nicht von ihm. Es kam
einfach nicht zur Sprache. JP hatte schon einige Zeit nicht mehr so guten Sex
gehabt wie in dieser Nacht! Tina war ausgehungert, JP war ausgehungert und
zusammen genossen sie ein wahrliches Festmenü der Erotik. Die ansonsten
romantische Veranlagung von JP für die richtige Stimmung mit Kerzenlicht,
Schmusemusik, Gläschen Rotwein etc. kamen diesmal nicht zur Anwendung! Und JP
vermisste gar nichts. Wilder, unbeherrschter Sex war der Auftakt zur einer
süßen, späteren Versöhnung.
    Sex war ein guter Leim für den Riss
in der Beziehungsschale. JP und Tina! Wieder ein Paar!
     
    ***
         
    Kitsch! Das war wohl die beste
Bezeichnung für diese Familien-Urlaubsidylle auf der kleinen Malediven Insel im
Ari Atoll. Während sich JP in München vergnügte, spielten zwei hübsche, braun
gebrannte Mädchen vor den Augen ihrer Eltern im lauwarmen und kristallklaren
Wasser und erfreuten sich an den kleinen Muscheln und bunten Fischen. Franz
Korber war glücklich! Es war wunderbar mit seiner Familie und er war
durchdrungen von tiefer Liebe zu seiner Frau und zu seinen beiden Töchtern. Das
Leben könnte so herrlich sein! Aber vergangene Taten ließen sich nicht einfach
ungeschehen machen und Franz Korber war sich dessen, auch in diesem Moment,
sehr wohl bewusst. Er hatte fest beschlossen, nicht mehr so weiterzumachen wie
bisher und daran konnte auch das derzeitige Familienglück nichts ändern. Franz
würde sich nicht mehr zu Handlungen zwingen lassen, die er innerlich zutiefst
verabscheute. Aber Franz wusste auch, dass er den Kampf und Widerstand gegen
seine verborgen gehaltene Sexualität auf Dauer verlieren würde. Aber zumindest,
was seinen Arbeitgeber betraf, wollte er wieder erhobenen Hauptes in den
Spiegel schauen können. Dafür war Franz bereit, alle Konsequenzen seiner Taten
zu tragen.
    Um seine Familie
zumindest finanziell abzusichern, wollte er sein eigenes Ableben arrangieren.
Es musste allerdings wie ein tragischer Unfall aussehen, damit die
Lebensversicherung die Prämie an seine Frau bezahlen würde. An und für sich war
dieser Familienurlaub eine Art Abschied von seiner Familie, aber auch dazu da,
um die genauen Details seines Ablebens zu planen. Aber diesen Teil hatte Franz
noch nicht in Angriff genommen. Er hatte Angst davor, das Projekt seines
eigenen Todes konsequent zu durchdenken und er hatte Angst vor sich selbst und
seiner finalen Konsequenz. Wenn die Details erst einmal bei ihm im Kopf
feststanden, dann würde er sie konsequent durchziehen und sich keine Chance
mehr geben, vielleicht doch noch die Reißleine zu ziehen. Nein, für derartige
Gedanken war noch genug Zeit auf dem langen Rückflug. Nun gab es nur Platz für
seine Töchter und seine Frau!
     
    ***
     
    Auch ein anderer Mann beschäftigte
sich etwa zur gleichen Zeit mit Franz Korber. Wenn auch nur gedanklich. Es war
der professionelle Söldner Victor Ivan Kurostzov. Victor hatte den Auftrag, den
IT-Leiter der Malinger GmbH & Co. KG in Dänemark ausfindig zu machen und
genauestens zu überwachen. „Ungeschickt beobachten und gehörig Einschüchtern“,
so lautete dieser Auftrag.
             Das Problem war nur: Das
Objekt war nicht auffindbar! Victor Ivan hatte rein gar nichts von seinem
Auftraggeber bekommen, das den Aufenthaltsort des Objektes auch nur ein
bisschen eingegrenzt hätte. Er wusste nur: „Irgendwo in Dänemark.“
Unverfängliche Fragen in der Nachbarschaft halfen nicht weiter. Niemand hatte
auch nur den blassesten Schimmer, wo die Familie Korber ihren Urlaub

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