Ohne Skrupel
„Machen Sie mir das, bringen Sie
das in Ordnung, löschen Sie mir diese Daten, manipulieren Sie jene Daten,
beschaffen Sie mir dieses und jenes, halten Sie die Klappe und schauen sie weg!
Was, Sie wollen nicht mehr? Gut, Ihre Familie wird Augen machen. Ihre horrenden
Prämienzahlungen werfen gar kein gutes Licht auf Sie – das wird Ihnen jeder
Richter bestätigen. Ihre Familie, Ihr Haus können Sie vergessen. Fünf bis zehn
Jahre Knast sind Ihnen sicher.“
Immer und immer wieder
war Franz eingeknickt – aus Angst vor Konsequenzen, unvorstellbaren, nicht
akzeptablen Konsequenzen. Aber nun wollte er nicht mehr mitspielen! Er wollte
sich nicht mehr erpressen lassen! Er musste sich befreien! Sonst würde er daran
zugrunde gehen! Er würde kündigen – neue Firma, neue Stadt, neue Chance, neues
Leben! Heute war sein Bewerbungsgespräch in Leipzig. Es sah gut für ihn aus! Er
war in der engsten Wahl. Er war sehr zuversichtlich! Seine Frau wusste noch
nichts von seinen Plänen.
Der neue Job wäre zum 1.
September. Solange würde er noch irgendwie durchhalten. 28 Urlaubstage hatte er
auch noch. Die bräuchte er für den Umzug, Hausan- und verkauf etc. Dieser
Arbeitgeber in Leipzig war sehr viel kleiner, andere Branche, weniger
international, weniger Verantwortung, aber fast gleiches Gehalt. Das Leben in
den neuen Bundesländern war günstiger, er konnte sich ein größeres Haus leisten
und würde sich schon irgendwie einleben. Die Leute waren nett und freundlich.
Und Dresden war mit dem Auto auch mal für einen Nachmittag erreichbar ...
Natürlich ist München mit keiner Stadt in Deutschland zu vergleichen, aber er
musste raus aus diesem Sumpf bei Malinger! Es war schlichtweg
überlebensnotwendig für ihn. Wenn er diesen Job in Leipzig bekam, würde er ihn
nehmen - AUF JEDEN FALL!! Auch für weniger Geld.
Er hatte schon die
richtigen Weichen gestellt. Für seinen eigenen Nachfolger gesorgt. Er hatte ihn
schon mal vorsorglich befördert ... Einen guten Mann als Nachfolger zu
benennen, das war er dem alten Malinger und seinen anderen Kollegen einfach
schuldig. Nach allem, das er Ihnen angetan hatte. Und er hatte den fähigsten
Mitarbeiter in seiner Abteilung, den er jemals in seinem Leben kennengelernt
hat. Jung, hochintelligent, verlässlich und unglaublich kompetent. Er kannte
niemandem, der so viele Sprachen fließend sprach und derart effizient und
professionell arbeiten konnte. Aber: durch und durch hetero, daran bestand kein
Zweifel. Zum Glück! Denn: Für ihn würde er alles aufgeben. Für ihn würde er
seine dunkle Seite die Überhand gewinnen lassen. In ihn würde er sich
bedingungslos und Hals-über-Kopf verlieben ...
Auch deshalb musste er
einfach weg, weg von der Firma und weg aus der Stadt! Zum Schutz seiner
Existenz, seiner Familie, vor sich selbst. Die große, emotionale Gefahr für
ihn, Franz Korber, hieß: Giovanni Paul Davide Santa Cruz, genannt JP, ein Name
mit Melodie, mit Kraft und mit Dramatik.
Ein Mann zum Lieben!
***
Victor Ivan Kurostzov schickte seine
SMS an die Telefonnummer, die nur für diesen Job gültig war. Es war nur eine
kurze SMS, nur ein Wort: erledigt. Dann nahm er 6.000,- Euro aus dem geheimen
Briefkasten, legte den 32 GB USB-Stick mit zwei eindeutigen Videos hinein und
verließ den Ort. So, jetzt setzte wieder sein geliebter Rhythmus ein – Puff –
Urlaub – nächster Auftrag. Er hatte die zwei Filme, einen aus Augsburg, den
anderen aus Dresden, gestern bearbeitet und auf den USB-Stick kopiert. Wider
Erwarten hatten ihn plötzlich beide Videos interessiert und regelrecht
angetörnt. Diese harte Nummer war genau sein Ding!
Wobei er beim Rollenspiel
auf jeden Fall hinten stehen und nicht vorne knien würde. Er hatte es noch nie
mit Männern getrieben, aber einen Versuch war es vielleicht mal wert. Jetzt war
Freitag und erst mal Olga dran. Sie war seine Lieblingshure, sie verstand ihn
nicht nur sprachlich gut, da sie auch Russin war, sondern war auch sonst sein
Typ. Sehr massig, große Titten und einen fetter Arsch. Der Rest war egal.
Victor Ivan war nicht kompliziert. Und Olgas fetter Arsch brachte ihn nun auf
eine neue Idee. Die Videos inspirierten ihn geradezu. Olga war zuerst nicht
sonderlich interessiert.
Aber der Wunsch des
Freiers ist die Pflicht der Hure! Und ein paar Scheinchen mehr machten den
Griff tief in die Vaselindose geradezu selbstverständlich. Zumal der Landsmann
hier ein häufiger Freier war und Olga nicht mehr so viele spendable
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