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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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dort etwas zu tun haben, sollen sich fernhalten.“ Er betrachtete seine Hände. Das Blut.
    „Gauernack wird im Dreieck springen. Schlechte Publicity. Wir haben jedenfalls die besten Zeugen, ein Dutzend Polizeibeamten.“ Er lachte laut auf. Am liebsten wäre er davongefahren. Er stand auf, nachdem es ihm bewusst wurde, dass er die ganze Zeit gesessen hatte.
    „Chef soll ich sie ins Krankenhaus fahren? Klauk hat Recht.“ fragte Wendt.
    „Ich warte noch auf die KTU, dann können wir meinetwegen fahren.“
    Exakt in dem Moment kippte die Mutter Lohses um, ihre Tochter versuchte vergeblich, sie aufzufangen. Sie schlug der Länge nach hin und fiel mit dem Kopf auf eine steinerne Grabumrandung. Sie blieb besinnungslos liegen. Die Tochter schrie laut auf. Wendt zückte sein Handy und rief erneut die Rettung an.
    „Was richtet dieser Mann bloß alles an? Können Sie was über ihn sagen, Wendt?“
    Er betrachtete seine Schuhe. Auch darauf war Blut. „Nein Chef, er war schwarz angezogen, bewegte sich sehr schnell, trug eine Maske. Ich hatte einen Augenblick den Eindruck, dass er auf mich warten würde. Er sah sich um nach mir.“
    „Der Kerl spielt mit uns. Er konnte sich doch denken, dass wir heute hier sein werden. Zylau hat es ja auch kapiert. Er ist zynisch. Er kommt auf eine Trauerfeier, um zu morden. Wir müssen den Kerl kriegen, koste es, was es wolle.“
    Wieder hörte man die Sirenen der Rettungswagen. Sie kamen zeitgleich mit dem Wagen der KTU an. Tim Wrobel und Julian Kirsch kamen auf sie zu.
    „Kommissar Hell, was ist passiert? Sind sie verletzt? Ist der Rettungswagen für Sie?“ Wrobel schien besorgt. „Keine Sorge, mir geht’s gut. Das ist nicht mein Blut. Aber das Opfer hat‘s schwer erwischt. Wieder ein Pfeil.“
    „Wieder unser Mann?“
    Wendt nickte.
    „So eine Scheiße! Wer rechnet mit so etwas? Auf einem Friedhof. Damit kann keiner rechnen“, sagte Kirsch.
    „Ja, Sie haben Recht, Kirsch. Keiner darf mit so etwas rechnen, nicht auf einem Friedhof“, sagte Hell und war aber sofort wieder bei der Sache, „Wir müssen den Bereich dort oben umwälzen. Von dort hat er geschossen. Dreht jeden verfluchten Stein um. Er muss eine Spur hinterlassen haben.“ Er zeigte den Tatortermittlern, wo sie suchen sollten.
    Als die KTU ihre ersten Scheinwerfer aufbaute, war Hell auf dem Weg ins Krankenhaus. Wendt fuhr. Unterwegs klingelte sein Handy. Es war das Krankenhaus. Thomas Dempf war kurz nach der Einlieferung verstorben. Der Blutverlust war zu groß gewesen. Hell betrachtete das Blut an seiner Kleidung. Das Blut eines Toten. Wieso war dieser Mann Opfer ihres geheimnisvollen Täters geworden? Und vor allem, wie hatte er es geschafft, den Polizisten zu entwischen? War dieser Kerl ein Geist?
    Der Rettungswagen mit Lohses Mutter kam zur gleichen Zeit an wie Hell und Wendt. Einer der Sanitäter öffnete die hinteren Türen. Sie sahen, wie sich die fahrbare Trage ausklappte und die Sanitäter mit der Frau zur Notaufnahme fuhren.
    „Wo ist ihr Mann?“, fragte Wendt, „Ich sehe nur ihre Tochter. Wo ist ihr Mann?“ Die Tochter war im Rettungswagen mitgefahren und kletterte gerade aus dem Fahrzeug. Schnell lief sie den Sanitätern nach.
    Hell verstand nicht sofort. Er blickte Wendt an. Es dauerte eine Weile, bis er dessen Gedankengang mit seinem verknüpfen konnte. „Seltsam. Ja, vielleicht sollten wir ihn noch einmal befragen. Wir müssen vor allem wissen, wer dieser Dempf ist - war. Was hat ihn zum Opfer gemacht?“ Er murmelte den Satz vor sich hin, stockte mittendrin.
    „Ich kümmere mich“, sagte Wendt. Hell ging allein in die Notaufnahme.
     
*
     
    Daniel Hesse zog sich den Rucksack von den Schultern. Das war gar nicht so einfach. Dort wo er sich gerade befand, war es sehr eng. Er zog den Rucksack nach vorne, legte die Waffe hinein und zog vorher einen Pullover heraus. Es würde vielleicht kalt werden. Er wusste nicht, wie lange er dort, wo er nun war, verharren musste. Er würde es hören, wenn die Geräusche auf dem Friedhof aufhören würden. Dann konnte er es wagen. Dann konnte er es wagen den Gully zu verlassen, in dem er jetzt saß. Seine Füße standen auf den eisernen Klettereisen, die seitlich in den Beton eingelassen waren. Er hätte beinahe laut loslachen müssen. Ein Polizist hatte beinahe auf seinem Kopf gestanden und gesagt‚…den hat der Boden verschluckt‘. Er ahnte ja nicht, wie Recht er hatte. Hesse war froh, dass alles so gut geklappt hatte. Sekunden, bevor der Polizist die

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