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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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an Antworten parat, so bereitete ihm auch diese Frage keine Probleme.
    „ Viele Geocacher betreiben Geocaching als Zusatzanreiz beim sportlichen Wandern. Andere nutzen den Reiz der Schatzsuche, um ihre Kinder oder sich selbst zur Bewegung und Ausflügen zu bewegen. Für andere liegt der Spaß eher im sportlichen Aspekt begründet. Sie lieben es, sich durch unwegsames Gelände zu kämpfen.“
    Für Lea Rosin war weder der sportliche Aspekt reizvoll, noch konnte sie der nächtlichen Kraxelei einen Reiz abgewinnen. Geocaching-Touren wurden von den richtigen Spezialisten vorzugsweise nachts abgehalten, damit keine Unbeteiligten auf die Stellen aufmerksam gemacht wurden, wo die kleinen Schätze versteckt waren. Rosin hatte erfahren, dass diese Unbeteiligten „Muggles“ genannt wurden. Diese Bezeichnung kannte sie aus den Harry Potter Romanen.
    Das Zielfähnchen auf ihrem GPS-Gerät hatte bereits dreimal den richtigen Ort gemeldet und ordnungsgemäß gepiept. Das erste Mal piepte es bereits nach einigen Metern. Dort lag ein riesiger umgestürzter Baum. Rath hatte die Verstecke alle selber am Nachmittag angelegt. Nicht zu schwierige Verstecke, vor allem keine Verstecke, die für die Allgemeinheit vorgesehen waren. Er sammelte die Kistchen direkt danach wieder ein.
    Der erste Schatz befand sich im Wurzelwerk des umgestürzten Baumes.
    „ Die Caches sind oft in Spalten und Höhlen oder kleinen Erdlöchern versteckt. Manche sind auch richtig vergraben. Je nachdem, wie schwierig der Owner - das ist derjenige, der die Schätze versteckt - es den Suchern machen will. Man soll sie nicht auf den ersten Blick finden.“
    Der junge Mann, der das Tupperdöschen mit dem kleinen Teddybären darin gefunden hatte, strahlte über das ganze Gesicht.
    Er wechselte einen Blick mit Lea Rosin. Sie lächelte zurück. Hoffentlich bildet er sich jetzt nichts ein, dachte sie.
    An einer Weggabelung mit einem Bachlauf piepten die GPS-Geräte erneut. Doch dort, wo sie standen, war nichts. Rath lächelte verschmitzt. „Gehen sie mal ein paar Meter im Umkreis herum.“ Sie taten das, was er vorschlug.
    „ Es kann aber doch nicht im Wasser versteckt sein.“ Die junge Frau kniete neben einer gemauerten Wanne, durch den der Bach geführt wurde und schaute zweifelnd hinauf zu Felix Rath.
    „ Alles ist möglich, nichts ist unmöglich.“
    Die Frau griff tastend in das Becken hinein. Ihre Gesichtszüge erhellten sich und sie zog ein weiteres Tupperdöschen heraus. Sofort brandete Jubel auf. Die Kegel der Taschenlampen zuckten wirr durch den Wald.
    Rath hatte das Döschen mit einem Stein beschwert, damit es unter Wasser blieb.
    „ Beim Geocaching ist alles möglich, was denkbar ist. Ich habe schon Schätze auf einem Baum gefunden. Man musste sich erst eine Leiter bauen.“
    Die Gruppe nickte zustimmend. Beim dritten Ort war die Gruppe bereits darauf geeicht, dass es sich um ein Versteck handeln musste, was nicht so leicht zu finden war. Und so war es dann auch. Die dritte Kiste war in einer Astgabel versteckt. Vom Boden aus war sie nicht zu sehen, erst als der junge Mann Lea Hilfe beim Klettern gab, hielt sie das Kästchen triumphierend in die Luft. Sie sprang von der Räuberleiter zurück auf den Boden und bekam viele Schulterklopfer für ihren Einsatz. Mittlerweile empfand sie so etwas wie Spaß an der Sache.
    Felix Rath erklärte der Gruppe noch, dass es auch Multi-Caches gab. Dort fand man den ersten Cache mit einem Hinweis auf den Zweiten, dort wieder einen Hinweis auf den Dritten. Dies ging so weiter, bis man schließlich am Ende den Schatz fand.
    Alle, die in dieser Nacht mit ihr unterwegs waren, waren Anfänger. Dementsprechend konnte sich Felix Rath in den Mittelpunkt stellen. Ständig wurde er mit weiteren Fragen bombardiert, die er alle mit stoischer Ruhe beantwortete.
    Rosin hielt sich mit Fragen zurück. Was wiederum Rath dazu brachte, zu denken, dass sie bereits über Grundwissen verfügte. Mehrmals fragte er etwas in die Gruppe hinein und hoffte, dass Rosin die Antwort parat hatte. Doch musste sie jedes Mal passen.
    „ Sie haben auf mich den Eindruck gemacht, als wäre das nicht ihr erster Geocache. Aber da täusche ich mich wohl. Oder?“, fragte er sie schließlich. Sie schlenderten einen Weg entlang. Um sie herum zuckten wieder die Lampen durch den Wald.
    Rosin fühlte sich ertappt und überlegte, während sie ihn anlächelte, nach einer passenden Antwort.
    „ Da können Sie mal sehen. Tarnung ist alles. Nicht nur als Schatz,

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