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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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einen Holzfußboden mit abgeschliffenen Dielen. Im Vorbeigehen fiel ihr Blick in die Küche. Es gab lange, hohe Fenster. Ein alter Küchenschrank aus den Fünfzigern stand in Blickrichtung. Rosins Herz machte einen Hüpfer.
    „ Die Wohnung ist ein wenig kleiner als die vorherige“, begann Frau Fischer mit ihrer Werbung für die Wohnung.
    „ Wie teuer und wann kann ich einziehen?“, fragte Lea Rosin zu ihrer großen Überraschung. Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    „ Aber Sie haben doch noch gar nicht alles gesehen. Das Bad ist sehr geräumig, es gibt allerdings keine zwei Wohnzimmer.“ Sie machte eine Bewegung auf dem Flur und schien ihr das Badezimmer zeigen zu wollen. Rosin folgte ihr artig, doch ihre Entscheidung war längst gefallen. Sollte jetzt nicht noch eine übermäßig hohe Miete einen Strich durch die Rechnung machen, dann würde sie genau gegenüber von Christina Meinhold einziehen. Was für ein unglaublicher Zufall! Das Bad hatte ein wenig altmodische Fliesen, dafür gab es eine Dusche und eine Badewanne.
    „ Wie teuer?“
    „ Siebenhundertzwanzig Euro Kaltmiete. Hinzu kommen noch – helfen Sie mir bitte, Herr Schuster. Wie hoch war noch der monatliche Abschlag für die Nebenkosten?“
    „ Ich zahle inklusive Heizung pro Monat zweihundertsechzig Euro an Nebenkosten. Dazu kommt noch der Strom. Wenn ich es überschlage, dann sind es rund elfhundert Euro. Wobei ich sagen muss, ich bin keiner, der seine Wohnung überheizt.“ Er lächelte ein kleines Lächeln in Richtung von Lea Rosin. Frauen waren, was das Heizen anging viel empfindlicher. Lea Rosin entging diese kleine Anspielung völlig. Sie ging in das Zimmer, was zur Straße lag und suchte im Haus gegenüber die Wohnung von Christina Meinhold. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und drückte auf die Kurzwahltaste.
    „ Hi Chris, geh doch mal ans Fenster und schaue im Haus gegenüber, ob dir dort etwas auffällt“, sagte sie, als Meinhold sich meldete.
    „ Was soll ich?“
    „ Mach einfach.“
    Fünf Sekunden später erschien Christina mit dem Telefon am Ohr am Fenster. Sie suchte in den Fenstern nach etwas. Als Sie Lea dort winkend am Fenster stehen sah, klärte sich ihr Blick zu einem ungläubigen Lächeln. „Was?“
    „ Ja. Ich kann diese Wohnung mieten. Ist das nicht ein unglaublicher Hammer?“
    „ Nein!“
    „ Doch!“
    *
    „ Gibt es noch Details, die unsere Leser erfahren sollten?“, fragte Maier. Hell konnte hören, wie sein Kugelschreiber auf einem Block kratzte, auf dem er sich Notizen machte.
    „ Nein, halten Sie bitte die Informationen so knapp wie möglich. Einfach nur die Fakten vermitteln. Wir müssen den Täter in Sicherheit wiegen und die junge Frau schützen.“
    „ Sicher, ich verstehe. Wenn wir eine exklusive Story hinter dem Fall bekommen können, wäre das eine erstklassige Gegenleistung, Herr Kommissar“, antwortete Maier.
    „ Schauen wir, was passiert.“
    „ Denken Sie an unser Gespräch. An dieser Personalie bin ich ebenfalls noch interessiert.“ Hell ärgerte sich über Maier. Aber so waren die Journalisten. Man reichte ihnen den kleinen Finger und sie greifen direkt nach der ganzen Hand.
    „ Wir haben alles besprochen, Herr Maier.“
    Hell setzte sich wieder an seinen Computer. Während des Gespräches war er aufgeregt in seinem Büro unterwegs gewesen. In seinen Magen saßen immer noch die Bilder von Olbrichs fest.
    „ Es ist das Beste, was Du tun kannst“, sagte Franziska Leck. Sie schaute mit Sorge im Blick zu ihrem Partner herüber.
    „ Ich mache so etwas nicht gerne. Aber das Leben von Emilie Walters ist nach wie vor in Gefahr, sollte bekannt werden, dass sie den Anschlag überlebte.“
    „ Wer kümmert sich?“
    „ Zwei Frauen vom SEK sind als Krankenschwestern getarnt vor Ort.“
    „ Mit der Waffe unter der Krankenschwesterkleidung?“
    „ Da kannst Du von ausgehen“, sagte Hell spöttisch. Seine Finger trommelten unrhythmisch auf der Tischkante. Länger als nötig verharrte der Blick von Franziska Leck auf dem Gesicht ihres Partners.
    „ Wie oft geht ihr eigentlich zum Polizeipsychologen, wenn ihr solche Fälle wie diesen hier lösen müsst?“, fragte sie schließlich.
    Einatmen. Ausatmen.
    „ Keiner von uns geht gerne zum Polizeipsychologen.“
    „ Das war nicht meine Frage.“
    Wieder flog der Anblick des gekreuzigten Mannes durch Hells Schädel.
    „ Franziska, würden wir ständig zum Psychologen rennen, wir hätten keine Zeit unsere Fälle zu lösen!“
    „ Die Zeit solltet

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