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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Sie denken, sie können alles besser als ich. Solange ich der Teamleiter bin, gelten meine Regeln. Und in meinen Regeln steht der Respekt ganz oben. So, jetzt höre ich gerne zu.“
    Wendts Blick wanderte durch den Gang und fand schließ lich Halt an einem Poster, auf dem ‚Gemeinsam gegen die Gewalt‘ stand.
    „ Es ist wohl so, Meinhold und ich haben ein Sprachproblem. Sie ist anscheinend immer noch sauer über etwas, was ich ihr im Sommer gesagt habe. Dabei ist das lange vergessen von meiner Seite. Deshalb hat sie sich wohl auch auf das riskante Manöver bei der Verhaftung von Hesse eingelassen. Ich bin daran indirekt schuld. Ich versuche mit ihr zu reden, aber sie sagt immer, es sei alles in Ordnung. Und nun hat sie Pläne, von denen sie mir nichts sagt. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis.“
    Wendt traute sich nicht, Hell direkt anzusehen. Er betrachtete stattdessen wieder das Plakat. Oben war die linke Ecke los, sie stand ein Stü ck von der verputzten Wand ab.
    „ Ok, ich kann sie verstehen. Eigentlich sind Sie sauer auf ihr eigenes Tun. Wissen Sie das? Weiß sie das? Wie wär’s denn mal mit einer Entschuldigung? Sie scheint immer noch gekränkt zu sein, und das Vertrauen scheint langfristig beschädigt zu sein. Jetzt müssen Sie daran arbeiten, es zurückzugewinnen. Und wenn Sie sie vor versammelter Mannschaft dumm anmachen, damit helfen sie sich nicht. Gehen Sie zu ihr und seien Sie ehrlich. Von heute auf Morgen wird das sicher nicht besser. Aber ohne einen Anfang bleibt es so.“ 
    Beide zö gerten, Wendt sagte nichts, er ging aber auch nicht zurück ins Büro. Schließlich sagte er fahrig: „Ich habe mich entschuldigt. Am Telefon. Das hat wohl nicht ausgereicht. Sie haben aber Recht. Mit allem.“
    Er ließ Hell vor der Türe zu seinem Büro stehen und ging los. Vorbei an dem Büro, in dem Klauk und Meinhold zusammen mit Rosin warteten. Die Treppe herunter, heraus aus dem Präsidium, die Straße entlang, die nächste Straße entlang und noch so viele Straßen weiter, bis er schließlich am Rhein stand. Er hatte sich blamiert. Das sah er jetzt ein.
    Hell ging in sein Bü ro, rief Gauernack an und fragte ihn nach seiner Entscheidung. Da der sich gerade wieder über seine zukünftige Chefin aufregte, die ihm vor nicht ganz fünf Minuten eine Mail geschickt hatte, in der sie ihm mitteilte, dass sie sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit freute, war er nicht in der Stimmung Entscheidungen zu fällen. Er raunzte nur „Machen Sie was Sie wollen, Hell, es ist ihr Team“, und auf die erneute Frage, ob er die Empfehlung für den Profiler-Lehrgang für Christina Meinhold unterstützen würde, sagte er bloß:
    „ Wenn die eine neu dazu kommt, kann die andere tun, was sie will. Es darf nur keine Schwächung im Team geben.“
    Hell wertete das als Zusage und legte den Hörer auf die Basis.
    „ Wo ist Wendt?“, fragte Klauk, als Hell wieder ins Büro trat.
    „ Unterwegs“, antwortete Hell. Jeder konnte in diese Antwort hineininterpretieren, was er wollte.
    „ Ich will wirklich keine Zwietracht säen“, sagte Lea Rosin noch einmal. Dabei hatten Meinhold und Klauk ihr bereits erklärt, dass es nicht an ihrer Person gelegen hatte.
    „ Sie säen keine Zwietracht, Frau Rosin. Ich darf Sie hochoffiziell als Anwärterin als neues Mitglied im Team begrüßen. Ich habe die Zusage von Staatsanwalt Gauernack soeben erhalten. Das gilt auch für Sie, Christina.“ Er zwinkerte Meinhold zu.
    „ Ist das wahr, Chef?“
    „ Christina, ich scherze nicht mit Aussagen unseres Staatsanwalts.“
    Lea Rosin blieb sprachlos. Solange, bis Klauk ihr der b auf die Schulter klopfte.
    „ Willkommen im Team, Lea. Ich bin Sebastian“, sagte er. Er hielt ihr seine filigrane Hand hin.
    „ Ja, super. Ich bin geplättet. Das passiert mir selten, dass ich mal sprachlos bin. Werdet ihr noch sehen“, sagte sie und schüttelte kräftig alle Hände, die sich ihr entgegen streckten.
    „ Ich freu mich für dich, Lea“, sagte Meinhold und nahm sie in den Arm.
    „ Jetzt ist es gut mit den Verbrüderungsritualen. Jetzt geht’s an die Arbeit. Klauk stellen Sie bitte für unsere Kollegin alles zusammen, was sie über den Fall wissen muss. Sie haben den Rest des Nachmittags frei. Achja, wir brauchen noch ihre Telefonnummern, Sie sind jetzt zu jeder Tages und Nachtzeit für uns erreichbar. Jaja, der Fluch der Kriminalen.“
    Sie quittierte das mit ein em Lächeln und einem kurzen Nicken. Klauk fing sofort an, Kopien von den wichtigsten

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