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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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hinter dem weißen Transporter auf.
    Die Tü ren flogen zu. Der Transporter raste mit quietschenden Reifen los.
    Christoph sackte nach vorne mit den Knien auf den Boden.
    „Papa“, brüllte er. Dr. Leck stand mit weit aufgerissenen Augen da. Alles war blitzschnell gegangen.
    „ Das Kennzeichen“, schrie sie, „Hast Du das Kennzeichen gesehen?“
    „ Kein Kennzeichen“, sagte Christoph mit erstickter Stimme, „Es hatte keins.“
    Dr. Leck holte ihr Handy aus der Tasche. Sie wä hlte den Notruf.
    „ Mein Name ist Dr. Franziska Leck. Ich muss eine Entführung melden. Ihr Kollege Oliver Hell wurde gerade entführt. Er ist in einem weißen Transporter ohne Kennzeichen in Richtung Stadtmitte unterwegs.“
    Der Polizist in der Bereitschaft brauchte einige Sekunden um die Tragweite zu er kennen. Dann löste er Alarm aus. Alle Streifenwagen, die unterwegs waren, suchten nach einem weißen Lieferwagen ohne Kennzeichen.
    Dann lief sie zu Christoph herü ber, der immer noch auf dem Boden kniete.
    „ Was hat er mit ihm gemacht? Er ist einfach umgefallen. Ist er tot?“, fragte er mit Tränen in den Augen. Er schluchzte.
    „ Ich weiß es nicht. Ich habe es nicht gesehen. Aber wenn er tot wäre, hätten sie ihn nicht mitgenommen.“ Damit machte sie sich mehr Mut, als sie die Gewissheit hatte.
    „ Wir müssen hinter ihnen herfahren. Los. Kommen Sie.“
    „ Nein, ich werde dich nicht in Gefahr bringen. Dein Vater ist jetzt gefangen, ich liefere denen nicht auch noch dich aus.“
    „ Scheiß Psychotante, Du bist nur zu feige. Die haben meinen Vater, und dir ist das egal.“
    „ Nein, mir ist das nicht egal. Ich schalte nur meinen Kopf ein. Die Kollegen deines Vaters sind informiert. Mehr können wir im Moment nicht tun.“
    „ Wir können hinterher fahren“, wiederholte er.
    „ Jetzt ist es eh zu spät“, sagte sie.
    „ Weil Sie nichts tun, ist es zu spät.“
    „ Christoph, dein Vater hat sein Leben riskiert, um deins zu schützen. Es wäre dämlich, wenn ich jetzt das Gegenteil tun würde.“
    „ Sie sind einfach feige. Ich werde auch nicht bei Ihnen bleiben. Denken Sie das bloß nicht.“
    „ Christoph, das ist ganz einfach. Du bist hier, weil du drogenabhängig bist. Ich bin Psychologin. Denke mal nach, wem man hier mehr glaubt? Wenn ich dich in die Psychiatrie einweisen lasse, dann fragt keiner, ob das berechtigt ist. Willst Du das?“
    „ Das wagst Du nicht, Psychotante“, stieß Christoph hervor.
    „ Finde es heraus.“
    Christoph ballte seine Fä uste. „Das ist Erpressung.“
    „ Nein, ist es nicht. Ich will dich nur schützen. Wenn Du den Schock überwunden hast, dann wirst Du das verstehen.“
    In dem Moment beendete eine Po lizeisirene die Diskussion. Zwei Polizeiwagen fuhren mit Blaulicht vor. Die Türen wurden aufgerissen, vier Beamte flogen aus den Wagen.
    „ Dr. Leck? Ist Ihnen etwas passiert? Und Du, du bist Olivers Sohn?“, fragte der erste Beamte.
    „ Uns geht’s gut. Verfolgen Sie die Entführer. Es ist ein weißer Lieferwagen.“
    „ Den haben die Kollegen schon ein paar hundert Meter weiter gefunden, mit offenstehenden Türen, laufendem Motor. Leer. Die sind umgestiegen, in einen Wagen, der dort wartete. Das sagen die Zeugen aus. Wir haben Straßensperren angefordert.“
    „ Das war alles gut geplant“, sagte Dr. Leck.
    „ Ja, so sieht es aus. War Hell noch am Leben?“, fragte der andere Streifenpolizist. Er blickte auf Christoph. Sofort bereute er es, so offen gefragt zu haben.
    „ Einer der Entführer hat mit einer Pistole auf ihn geschossen, und er ist direkt umgefallen“, sagte Christoph, und brach damit sein Schweigen, „Aber es hat keinen Knall gegeben. Es war ganz leise, mein Vater ist einfach umgefallen.“
    „ Eine Betäubungspistole“, resümierte der Polizist. 
    „ Das klingt doch positiv“, sagte Dr. Leck, und schaute den Polizisten bittend an. Sie gab ihm ein Zeichen des Jungen zuliebe zu lügen.
    „ Ja, das ist positiv“, sagte er.
    Sie hä tte ihn gar nicht zwingen müssen des Jungen willen zu lügen, er sah es auch ohne Zwang positiv. Eine Betäubungspistole setzt einen sofort, und auch für einen gewissen Zeitraum außer Gefecht. Hell war am Leben. Das war die positivste Erkenntnis, die sie ziehen konnten. Alles andere würden die Ermittlungen bringen.
    „ Er hat einen der Entführer getroffen“, sagte Christoph.
    Die beiden Erwachsenen schauten ihn an.
    „Ja, es fiel ein Schuss“, sagte Dr. Leck. Sie sprach ganz langsam, als würde die

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