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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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vergriffen hatte, entschuldigte er sich sofort bei Meinhold.
    Sie blickte zu Rosin und Klauk. Die wunderten sich auch über die Stimmung ihres Chefs, aber keiner sagte etwas.
    Hell machte sich Notizen.
    „ Ich habe die Sekretärin befragt, ob sie irgendetwas mitbekommen hat, was in Zusammenhang mit einem Auftrag aus Asien oder dem pazifischen Raum stand. Sie verneinte das.“
    Hell drängte sich plötzlich an allen vorbei und stellte sich im Besprechungsraum vor die beiden Glastafeln.
    „ Was ist unser Sachstand?“
    „ Wir haben einen toten Banker, dessen heimliche Ex-Geliebte sich von ihrem Mann trennen wollte und wir haben einen Wirtschaftsprüfer, der sich von seiner Frau scheiden lassen wollte, weil ihm einen andere den Kopf verdreht hat!“, sagte Klauk.
    „ Was sag uns das?“, fragte Rosin.
    „ Blablabla, dass die Institution der Ehe in Deutschland anscheinend keinen Wert mehr besitzt, oder was willst Du damit andeuten?“, fragte Meinhold.
    Hell fuhr ihr dazwischen. „Was Lea uns sagen will, interessiert gerade nicht. Wir haben zwei vertrackte Fälle vor uns, in denen es mögliche Motive, aber keine Möglichkeiten der Tatausführung gibt, weil die jeweils gehörnten Eheleute, so wie es ausschaut, keinen blassen Schimmer von den Alleingängen ihrer Partner hatten. So sieht es aus. Klassische Motive, aber null Verdächtige. Sauber! Wir stehen völlig sauber da! Ahnungslos wie die Erstklässler.“
    Hell klopfte mit dem Marker gegen die Glastafel. So heftig, dass Rosin befürchtete, sie würde nach hinten umfallen.
    „ Wir sollten Frau Königer und Herrn Laws befragen“, schlug Rosin vor, „Es wird zwar ein Schock für die Ehefrau sein, aber darauf können wir jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.“
    „ Ja, macht das. Bestellt beide für morgen früh ins Präsidium. Dann werden wir sehen, wer wirklich ahnungslos ist. Und was diese Spur nach Asien angeht, müssen wir solange abwarten, bis die KTU irgendetwas gefunden hat. Ich kann es auch nicht ändern“, sagte Hell ruppig. Er warf den Marker auf die Ablage.
    Gab er mit dem letzten Satz allen einen Einblick in seine Befindlichkeit? War der Streit mit Überthür der Auslöser für seine schlechte Laune?
    Keiner der drei machte Anstalten, zu gehen. Eine Erklärung stand im Raum. Hell spürte das.
    Daher fügte er auch noch hinzu, „Falls es einer von euch noch nicht weiß, ich hatte heute einen ziemlichen Krach mit unserem lieben Interims-Staatsanwalt. Er wirft uns, respektive mir vor, dass wir schlecht und zu langsam arbeiten und dass meine Berichte schlampig sind. Es tut mir leid, wenn ich heute ein wenig mürrisch bin. Wir müssen diese beiden Fälle klären, dann geht’s mir wieder gut. Also?“
    „ Sie müssen sich den Schuh aber nicht anziehen, Chef“, sagte Meinhold und wollte gerade zu einer Begründung ansetzen.
    „ Christina, ich weiß, dass ihr hinter mir steht. Das rechne ich euch allen auch hoch an. Doch im Moment kommt der Wind so hart von vorne, wie ich es einfach nicht gewohnt bin. Gauernack war vielfach unausstehlich, das wissen wir alle. Doch war er meistens fair. Überthür ist ein kleiner, karrieregeiler Wichser, dem andere Menschen völlig egal sind. Der kämpft nicht fair. Wir sind für ihn nur eine Durchgangsstation nach ganz oben. Wir sind Fußvolk, das zu spuren hat. Sonst nichts.“
    Hell blickte jedem Einzelnen seines Teams in die Augen.
    „ Nichts für ungut“, sagte Klauk. Auch die beiden Frauen munterten Hell auf.
    „ Wir müssen noch über Demian Roberts sprechen“, sagte Hell, obwohl alleine der Name ihn schon missmutig stimmte, „Ich habe versucht, den Fall an einen Kollegen weiterzugeben. Staatsanwältin Hansen sieht es ähnlich. Sie sagte, dass wir auf keinen Fall auch noch diesen Entführungsfall übernehmen können. Selbst wenn es Parallelen zu unseren Fällen gäbe, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon ausgehen, dass Roberts von ‚Oskar‘ entführt wurde.“
    „ Was denken Sie darüber?“, fragte Meinhold.
    Hell war selber völlig unschlüssig und drückte das auch aus. „Es ist nicht undenkbar. Wir müssen uns die Frage stellen, was es ‚Oskar‘ bringt, den Moderator zu entführen.“
    Klauk spielte mit seinem Zeigefinger auf der Oberfläche seines Tablets. „Es könnte ja sein, dass es zwischen den beiden nach dem Mord an Schnackenberg schon Kontakt gab, den er uns verheimlichte. Das würde diesem selbstgefälligen Heckenpenner ähnlich sehen.“
    „ Da kann ich dir nur zustimmen. Roberts

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