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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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ans Fenster. Grinsend winkte er seinem Kollegen zu. Als Zeichen, dass er im Haus war. Holz hatte die Aufgabe, ihn zu warnen, wenn Jochheim unerwartet zu früh auftauchen sollte. Dann verschwand er aus dessen Blickfeld.
    Berendi orientierte sich, um das Wohnzimmer zu finden. In einer kleinen Tasche führte er einige Abhör-Wanzen bei sich, die er in der Wohnung platzieren wollte. Holz saß brav auf seinem Stuhl und beobachtete die Straße auf dem Flatscreen. Hoffentlich hat Jochheim kein Warngerät installiert, was ihn vor den Wanzen warnt, schoss es ihm ins Hirn. Er zog ein Gerät aus der Tasche, schaltete es ein und wartete darauf, ob es etwas anzeigte.
    Nichts. Jochheim war sich scheinbar sicher, dass er nicht abgehört werden konnte. Das Gerät hatte nichts angezeigt.
    Er platzierte eine Wanze in der Nähe des Sofas, eine weitere in der Lampe über dem Esstisch. Die kleinen Dinger waren mittlerweile so winzig, kaum zu sehen, selbst wenn man sie vor sich hatte.
    Dann stieg er über die Treppe hinauf in das Obergeschoss. Er stellte sich neben das Teleskop und überlegte, ob Holz ihn hier sehen konnte. Dann verschwand er wieder aus dem möglichen Blickfeld des Kollegen.
    Holz hasste diese langweiligen Observationen. Vor allem, wenn es um Berendi ging. Sein Kollege war immer so umsichtig und vorsichtig, dass man ihm kaum über die Schulter blicken musste. Autark. Berendi arbeitete beinahe autark. Er zog sein Handy hervor und checkte seine Mails. Den Bildschirm verlor er aus den Augen.
    Berendi nutzte die Möglichkeit, um sich ein wenig in dem Haus umzusehen. Er versteckte eine Wanze im Metallfuß von Jochheims Nachttischlampe, einer geschmacklosen Kreation, wie er fand.
    Er öffnete die Kommode, durchsuchte sie vorsichtig. Wonach? Das wusste er selber nicht. Er öffnete den Kleiderschrank und schaute hinein. Außer ein paar alten Anzügen befand sich dort nichts. Dann ging er in den Raum nebenan. Kaum hatte er die Türklinke in der Hand, blieb er überrascht stehen.
    Bingo, dachte Berendi. Jetzt habe ich das, was ich gesucht habe. Er zog sein Smart-Phone aus der Tasche und machte einige Fotos von seinem Fund. Plötzlich hörte er ein Knacken aus dem Untergeschoss. Blitzschnell schlüpfte er aus dem Zimmer. Tatsächlich, unten war jemand. Gab es einen weiteren ungebetenen Gast oder war das etwa Jochheim? Er lauschte in die Stille. Hatte sein Kollege wieder gepennt, so wie es schon vor ein paar Monaten passiert war? Wehe dir, dachte er.
    Er hörte Schritte. Sie kamen auf die Treppe zu. Berendi drückte sich gegen die Wand. Wenn Jochheim jetzt die Treppe hinaufkommt, bist Du im Arsch!
    Da klingelte es. Die Schritte stoppten. Wurden leiser. Die Person ging zur Türe zurück. Er hörte eine Stimme.
    „ Was für ein Hund?“, fragte Jochheim die Person, die vor der Türe stand.
    Er bekam eine Antwort. Die Berendi nicht verstand. Seine Adern pumpten Blut, er hörte nur das Rauschen in seinem Kopf.
    Holz, ich kille dich, dachte er.
    „ Nein, ich habe keinen Hund gesehen.“
    Wieder konnte er nicht hören, was die Person an der Türe sagte.
    „ Ach, sind sie heute gegenüber eingezogen? Ich habe gar keinen Hund gesehen“, sagte Jochheim.
    Gegenüber eingezogen? Hund?
    Das ist Holz! Dieses Arschloch! Der Hund war nur ein Vorwand.
    Berendi nutzte die Gelegenheit und stieg die ersten Stufen der Treppe hinunter. Vorsichtig. Jetzt bloß keine knarrenden Stufen, dachte er. Die nächste Stufe.
    Jetzt, wo er der Eingangstüre etwas näher gekommen war, konnte er hören, was die Person draußen sagte. Aber er konnte noch nicht klar die Stimme seines Kollegen ausmachen.
    Noch eine Stufe.
    „ Der Hund gehört nicht Ihnen?“, fragte Jochheim gerade.
    „ Nein, es ist der Hund einer Freundin. Wenn der nicht wieder auftaucht, bin ich tot. Wissen Sie, was das für eine Furie ist, wenn es um ihren Scheißköter geht?“, fragte die Stimme vor der Türe.
    Kein Zweifel, es war Holz. Er konnte sogar seine Glatze durch das Milchglas leuchten sehen.
    Warte ab, Du Arschloch! Er ertappte sich dabei, dass er es beinahe vor sich hin murmelte.
    Jochheim machte einen Schritt aus der Türe in Richtung seines Kollegen. „Was für ein Hund ist es denn? Wenn ich was sehe, dann kann ich Ihnen ja Bescheid geben.“
    „ So ein Kleiner, wissen Sie. Weiß. Ein Malteser. Das ist eigentlich kein Hund, eher eine Katze“, scherzte Holz. Jochheim schien nicht auf den Witz einzusteigen.
    Berendi hatte beinahe den Fuß der Treppe erreicht.
    Lock ihn nach

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