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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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zusammen mit Winkmüller vor einigen Monaten gründete.
    Eine Bilderbuchkarriere. Hell schwirrte ein Wort im Kopf herum: ‚Nordafrika-Projekt‘.
    Was hatte Meinhold gesagt? Worum ging es bei den Plänen der beiden Toten? Abwasserrecycling. Konnte man damit Geld machen? Mit den Exkrementen anderer Menschen? Er dachte an den geflügelten Spruch, ‚Der macht aus Scheiße Geld‘.
    Irgendwie wollte das passen. Er googelte den Begriff und las ein paar Überschriften und einen Artikel ganz durch. Es ging also um Phosphor. Dieses Mineral war ein wichtiger Bestandteil allen Düngers. Die Phosphor-Ressourcen waren aber laut einiger Wissenschaftler begrenzt. Das war der Teil, den er verstand. Und es ging um chemische Verfahren, mit denen man aus den Klärwerken den im Klärschlamm befindlichen Phosphor herausfiltern konnte. Doch hieß es auch in dem Artikel, dass diese Art des Recyclings ein Nischenprodukt bliebe und noch wenig gewinnbringend sei. Er suchte das Datum des Artikels. Dort stand das Jahr zweitausendneun. Vier Jahre waren seitdem vergangen. Vier Jahre, in denen sich wohl auf dem Sektor allerhand getan haben musste. Sonst hätten Winkmüller und Miersbach nicht ihre Karrieren in den Wind geschrieben und alles auf die Karte Recycling gesetzt. Da kam dann der Chemiker Winkmüller ins Spiel.
    Hell schloss den Browser und schaute herüber zu Meinhold. In dem Moment öffnete sich die Türe zum Besprechungsraum und Franziska Leck kam herein. Sein Herz machte einen Jauchzer vor Freude. Hell sprang auf und ging auf sie zu.
    „ Hallo mein Schatz“, sagte er und nahm sie in den Arm. Diese Vertraulichkeit schien ihm nicht peinlich zu sein. Sie drehten sich trotzdem schnell zu Meinhold herum.
    „ Hallo Frau Meinhold“, sagte Franziska Leck ein wenig steif.
    „ Frau Doktor Leck, schön Sie zu sehen“, antwortete Christina Meinhold auch etwas zugeknöpft.
    Seit ihrem letzten Zusammentreffen lagen zehn Monate. Und da hatten sich die beiden Frauen ein wenig beharkt, weil sie zu einem Thema nicht einer Meinung waren. Doch das war Geschichte. Hell hoffte das jedenfalls. Er wollte keine Scharmützel mehr.
    *
    Die Fahndung nach Karl-Eugen Miersbach lief auf Hochtouren. Klauk hatte das Kennzeichen seines Autos an die Bonner, Kölner und Düsseldorfer Streifenpolizei weitergeleitet. Jeder Uniformierte hatte das Bild von Miersbach in der letzten Stunde mindestens einmal vor sich gehabt. Auch die Bundespolizei auf dem Köln-Bonner, sowie auch auf dem Düsseldorfer Flughafen war informiert. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde er versuchen, außer Landes zu kommen. Hell hatte angeordnet, dass vor allem Flüge nach London, Paris oder Amsterdam überwacht werden sollten. Von dort aus gab es interkontinentale Verbindungen nach Amerika oder Übersee. Je nachdem, wohin Miersbach sich absetzen sollte.
    Wenn es stimmte, was die Frau am Telefon gesagt hatte, dann hatte Miersbach Angst um sein Leben? Warum? Gab es jemand, vor dem er sich fürchtete? Hatte auch Winkmüller sich in Gefahr befunden, ohne es zu ahnen? Wenn das stimmte, sprach alles dafür, dass es sich bei dem Tod von Winkmüller nicht um einen Selbstmord handelte. Musste man Miersbach selber sogar als Mörder verdächtigen?
    Der Satz, der Tod sei ihm zu nahe gekommen, ließe sich auch in diese Richtung denken. Es schien in diesem Fall einfach so zu sein, dass mit jeder gewonnenen Erkenntnis sich weitere Möglichkeiten der Ermittlung in alle Richtungen auffächerten. Mit dem Tod von Winkmüller war die bisherige Ermittlung Makulatur geworden.
    Die Ermittlungen gegen Lydia Laws und Saskia Henrichs waren zwar noch nicht eingestellt, doch waren die Befragungen schon am frühen Morgen abgesagt worden. Hell mochte sich auch keine Gedanken darüber machen, ob es in der Ehe von Frau Laws nun eine finale Krise geben würde.
    Hell fasste seine Gedanken zusammen, schrieb ein Memo und schickte es an Überthür und Hansen. Schließlich war er ein braver und gelehriger Beamter.
    *
    Die Tassen stapelten sich bereits auf dem Tisch, wo Meinhold arbeitete. Seitdem sie den Luxus einer eigenen Kaffeemaschine besaßen, war es viel einfacher, sich einen Kaffee zu gönnen. Hell und Franziska saßen in Hells Büro und unterhielten sich angeregt. Die Türe war nur angelehnt. Meinhold hörte einige Gesprächsfetzen. Es ging wohl um Urlaub. Aber eigentlich hörte sie auch nicht genau hin. Sie arbeitete konzentriert.
    Sie sah nicht, wie Hell aufstand auf und die Türe öffnete. „Auch einen Kaffee,

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