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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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eins zu null für das Bauchgefühl“, sagte Franziska mit einem schelmischen Seitenblick zu Meinhold herüber. Hell tauchte im Türrahmen auf. „Was habt ihr gesagt?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Als Antwort bekam er nur Gelächter zu hören.
    *
    Die Wartehalle des Köln-Bonner Flughafens war voller Menschen. Er irrte durch die obere Ebene auf der Suche nach einem Last-Minute-Angebot. In den Auslagen war aber nichts zu bekommen, was ihn noch an diesem Tag von hier wegbringen konnte. Er verabschiedete sich von dem Gedanken, sich in der Sonne in Sicherheit zu bringen. Keine Malediven. Kein Thailand. Er überlegte fieberhaft. Dann schob er sich durch die Menschen hin zur Theke der Lufthansa.
    „ Haben Sie noch einen Platz auf einer Maschine, die heute noch geht?“, fragte er.
    „ Wohin möchten Sie denn fliegen?“, fragte die Dame hinter der Theke ein wenig überrascht. Rucksacktouristen trugen keine Krawatte und sie fragten auch nie bei der Lufthansa nach Flügen. Sie frugen eher bei Ryan Air oder Air Berlin.
    „ Egal.“
    Der Mann, der vor ihr stand, passte überhaupt nicht ins übliche Bild. Eine Kollegin, die neben ihr stand machte eine kleine Geste mit der rechten Hand und zeigte auf ein Bild, was zwischen ihnen an der Theke pinnte. Der Mann auf dem Bild hatte eine große Ähnlichkeit mit der Person, die jetzt vor ihr stand. Unter dem Foto stand der Name vermerkt: Karl-Eugen Miersbach.
    „ Last-Minute-Angebote sind bei uns selten, Herr …“, sagte sie.
    „ Miersbach“, antwortete der Mann. Noch im selben Augenblick drückte die Kollegin unbemerkt auf den Alarmknopf, der die Bundespolizei informierte.
    „ Ich kann aber trotzdem mal schauen, ob ich nicht etwas für sie tun kann. Schließlich wollen wir Sie nicht unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken“, sagte sie freundlich.
    Doch in Wahrheit zitterte sie innerlich. Keiner wusste, warum der Mann zur Fahndung ausgeschrieben war. Er konnte ein Mörder sein, aber genauso gut nur ein Wirtschaftskrimineller. Oder nur jemand, der seiner Frau von der Fahne gehen wollte.
    Sie tat so, als würde sie nach Angeboten suchen. Doch sie tippte nur mit zittrigen Fingern auf der Tastatur herum. Mit flüchtigem Blick schaute sie nach rechts und links. Wann kamen die Beamten der Bundespolizei denn endlich?
    Im Hintergrund öffnete sich die Aufzugstüre und zwei Uniformierte näherten sich. Die beiden Frauen tauchten sofort hinter der Theke ab.
    „ Hallo, sind Sie Karl-Eugen Miersbach?“, fragte einer der Beamten. Miersbach drehte sich herum, machte eine kleine Bewegung nach rechts, doch da versperrte ihm ein weiterer Polizist den Weg. Sofort erkannte er die Ausweglosigkeit seiner Lage. Er ließ seine Schultern hängen.
    Er atmete tief durch. „Ja, der bin ich.“
     
     

    Eine Stunde später saß Miersbach in einem der neuen Verhörräume. In dem schallisolierten Raum kam er sich völlig verloren vor. Er fühlte sich alleine. Zwar in Sicherheit. Doch für wie lange? Was würde passieren, wenn die Polizei ihn nicht würde schützen können?
    Hinter der Glasscheibe berieten sich Klauk und Überthür. Hell öffnete die Türe vom Flur aus. Als er den Staatsanwalt dort stehen sah, war es zu spät für einen Rückzieher. Er hörte noch, wie Klauk sagte, „Es wäre aber ungewöhnlich, wenn Sie als Staatsanwalt bei einer Befragung mit in den Verhörraum gingen.“
    „ Was Sie für ungewöhnlich erachten, überlasse ich Ihnen“, antwortete er und mit einem Blick auf Hell fügte er noch hinzu, „Kommissar Hell kann uns ja von hier aus beobachten. Sicher kann er mir danach wertvolle Tipps geben, wie ich mich hätte verhalten sollen.“
    Hell sagte nichts, stellte sich nur an die Scheibe und blickte in den Raum.
    Klauk spürte die Kälte, die zwischen den Männern herrschte. Er fühlte sich unwohl. Daher trat er die Flucht nach vorne an.
    „ Wenn Sie dann mitkommen würden, Herr Staatsanwalt?“
    „ Sicher, gehen Sie schon einmal vor. Ich folge Ihnen auf dem Fuße.“
    Klauk verließ den Vorraum und öffnete die Türe. Ihm war klar, dass Überthür keine Zeugen haben wollte, für das, was er Hell noch zu sagen hatte.
    Oliver Hell spannte seine Muskeln an. Auch er wusste, dass etwas im Raum schwebte und darauf wartete, gesagt zu werden. Überthür schloss die Türe zum Vorraum.
    „ Ich möchte Ihnen etwas mitteilen, was ich heute selber erst erfahren habe und ich muss mich auf ihre Verschwiegenheit verlassen können. Kann ich das?“, fragte er den

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