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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Gesellschaft, die vor die Hunde ging und gab ihm gerade ein Beispiel aus China.
    Der Gedanke, der ihm jetzt im Kopf kreiste, musste aber sofort ausgesprochen werden. Er hatte Angst, dass er sich wieder verflüchtigte. Oder er zu feige war, ihn auszusprechen.
    Daher unterbrach er sie aufgeregt mit den Worten, „Wir machen das. Wir mieten uns ein Wohnmobil und lassen das alles hier hinter uns. Bist Du dabei?“
    Franziska wusste, dass es sich hier nicht um einen sentimentalen Anfall von Mondsucht handelte. Daher legte sie ihre Hand auf sein Knie und flüsterte leise, „Ja.“
    *
     
     

     
     

    Sonntag
    Als sich nach einer halben Stunde der Mann vom Zoll meldete, nahm eine ziemlich müde Stimme das Telefon ab. Er hatte sich mit dem WCO und der IATA in Verbindung gesetzt.
    „ Sie hatten nach einem der drei Namen gefragt und ich kann Ihnen einen Treffer vermelden. Am 27.5. ist ein Mann mit dem Namen Francois Cazardieu von Karthago aus kommend in Frankfurt gelandet. Die Kollegen schicken Ihnen in Kürze ein Video der Flughafenüberwachung zu. Wenn Ihnen das hilft? Ich benötige nur ihren Mail-Account.“
    „ Tunesien“, murmelte Klauk vor sich hin, „Sicher, das würde uns sehr helfen! Danke.“ Dann ratterte er noch seine Mailadresse herunter und verabschiedete sich von dem Zollbeamten.
    Rosin und Meinhold erhoben sich aus ihren Stühlen, die sie in eine bequeme Position gebracht hatten.
    „ Ist er es?“, fragte Meinhold sofort wieder unter Strom.
    „ Kann ich noch nicht sagen. Der Name Cazardieu tauchte auf“, sagte Klauk und schaute sofort in sein Mailaccount, „Sie schicken mir von der Flughafenüberwachung ein Video. Nein, noch ist nichts drin. Macht hinne!“
    „ Aber deine Idee war ein Treffer. Glückwunsch, Sebi“, sagte Rosin und wuschelte ihm durch die Haare.
    „ Warten wir es ab, der Name kann ein Zufall sein“, sagte er skeptisch und drückte nervös auf den Button, der seine neuen Mails abrief.
    *
    Mit dem Hereinbrechen der Nacht ließ die Wirkung des Alkohols etwas nach. Wendt zeigte Verantwortungsbewusstsein. Er konnte nicht zwei Tage hintereinander morgens noch mit Restalkohol im Blut vor Jochheims Haus aufschlagen. Ferré hingegen hatte sich reichlich Mut angetrunken und quatschte gerade zwei Mädels die Ohren voll. Sie hatten sich aus dem Gewühl dorthin verzogen, wo es ruhiger war. An die südliche Seite des ‚Sandy Beach‘, die näher am Rheinufer lag. Dort war weniger Trubel als an der Tanzfläche und der Bar. Wendt saß in einem der Liegestühle und blickte versonnen den Vollmond an, der wie eine helle Kugel an einem grauschwarzen Himmel hing. Vollmond im Sommer hatte noch eine viel intensivere Anziehungskraft als im Winter. Weil man es dann einfach mehr genießen kann, sagte er sich.
    Wäre er nicht gerade so nachdenklich gewesen, dann hätte er bemerkt, dass sich jemand an ihren Biergläsern zu schaffen machte. Ein junger Mann hatte sich von hinten angeschlichen und war dann wie ein Schatten wieder verschwunden. Wendt hatte schon eine Weile nicht mehr nach seinem Glas gegriffen. Doch dann blickte er auf seine Armbanduhr und hielt sie so, dass er im Mondschein die Zeit ablesen konnte. Halb eins. Langsam musst Du ins Bett dachte er, und nahm einen Schluck aus dem Halbliter-Glas.
    Er hielt es in der Hand und betrachtete wieder den Mond. Morgen sitzt du wieder den ganzen Tag im Auto und beobachtest stumpfsinnig dieses Haus. Er atmete einmal tief durch und trank einen Schluck. Naja, du wirst es überleben. So langsam müssen die beiden Spakken vom BKA mal was in der Hand haben gegen Jochheim, sonst wird es auch peinlich für sie. Er blickte über das Gelände und bemerkte, dass sich die Anzahl der Gäste bereits gelichtet hatte, nur der Lautstärkepegel blieb gleich hoch. Immer noch wummerten die Bässe durch die Nacht.
    Doch was war das? Hatte er nicht eben ein bekanntes Gesicht in der Menge ausgemacht? Er schaute angestrengt in die Richtung, doch konnte er es nicht mehr ausmachen. Wer war das noch gleich gewesen, dachte er?
    Da erneut! Doch diesmal brauchte er nicht lange, um zu erkennen, um wen es sich handelte. Tatsächlich. Es war Christina Gericke, die auch schon eilig auf ihn zugelaufen kam. Wendt war sehr überrascht, die Frau hier zu treffen. Er stand mühsam auf.
    „ Herr Kommissar, sie müssen mir helfen, mein Bruder ist in Gefahr!“, rief sie ihm entgegen. Ihr Gesicht war voller Panik.
    „ In Gefahr? Wieso ist er in Gefahr?“, fragte Wendt, „Und wieso wissen Sie,

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