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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Klappe halten. Auch wenn das genauso befriedigend war, wie sich zwölf Stunden lang irgendwelchen Müll im Fernsehen anzuschauen. Wendts privates Kino. Gesehen durch die Windschutzscheibe des Opel Insignia. Er musste lächeln.
    Genau deshalb war er hier. Und er wollte genau diese Gedanken bis zum nächsten Morgen verdrängen. Sie hatten schon das zweite Mal den Standort gewechselt. Nachdem sie eine Weile im Biergarten an der Bastion gesessen hatten, zog es Ferré zum Sandy Beach auf die andere Rheinseite. Klauk begleitete ihn, obwohl ihm dieser Ort eigentlich nicht behagte.
    Doch gegen seine Befürchtung, gefiel es ihm an diesem Abend hier recht gut. Die Sonne war längst untergegangen, weshalb man die verranzten Liegestühle und Strandkörbe nicht mehr wahrnahm. Die Lichtorgel zuckte zu den Techno-Klängen. Party-People in Action. Das Konzept war simpel und gut: einige Tonnen Sand, billiges Mobiliar, hölzerne Tanzfläche im Sand und beinahe jeden Abend gesagt DJs, die das Ibiza-Strandfeeling anheizten.
    Neben ihm stand Ferré und glotzte gerade einer Frau mit einem kurzen Minirock hinterher. Amüsiert betrachtete er ihn.
    „ So wird das nie was“, frotzelte er seinen Freund.
    „ Was? Was sagt der Oberchecker? So lustlos, wie Du hier rumlungerst, kannst Du auch gleich nach Hause ins Bett gehen“, konterte er.
    „ Ich habe mehr Charme im Ohrläppchen, als Du im ganzen Günni-Face!“
    Der grinste ihn nur frech an, „Na, dann zeig mal, was dein Ohrläppchen so drauf hat.“ Sie wechselten amüsiert einen Blick.
    „ Bei der Lautstärke hier brauchst Du nicht viele Worte“, sagte er und lächelte einer jungen Frau zu, die sich gerade neben sie an die Theke gestellt hatte.
    „ Du trinkst Salitos? Willst Du dich vergiften?“, fragte er und kaute ihr dabei beinahe ein Ohr ab, so nahe kam er der Frau. Sie störte sich aber nicht daran, sondern runzelte nur fragend die Stirn.
    „ Wieso? Das trinken doch fast alle hier“, antwortete sie lachend, und kam ihm dabei ebenfalls sehr nahe. Sie hatte schöne Augen. Sie warf mit einer kleinen Bewegung ihre Locken nach hinten und ein Hauch ihres Parfums legte sich auf seine Rezeptoren. Betörend.
    „ Wenn schon mexican beer, dann das Original“, sagte er, „Corona. Nomen est omen!“
    „ Ach wirklich? Und was trinkst Du da?“, fragte sie, mit ihrem Glas in der Hand.
    „ Ich?“, fragte Wendt erstaunt und schielte auf die Aufschrift auf dem Glas, „Ich weiß auch nicht, was das ist. Hier mein Kumpel hat es mir spendiert. Lass uns mal schauen, ob man sich damit zuprosten kann.“ Er hielt ihr erwartungsvoll sein Glas hin.
    Lächelnd. Sie stieß ihr Glas sanft gegen seines.
    „ Prost. Ich muss jetzt wieder rüber zu meinem Freund, sonst schickt der gleich die Kavallerie los. Noch viel Spaß heute Abend“, sagte sie und schenkte auch Ferré noch ein Lächeln. Dann war sie im Gedränge verschwunden. Kein Blick mehr zurück. Der hätte Wendt verraten, dass es ihr wenigstens ein klein wenig Leid tat, dass sie in Begleitung hier war.
    „ Siehst Du, so kann es gehen“, sagte Wendt und nahm einen Schluck von seinem Bier, „Wenn keine störenden Elemente im Hintergrund warten.“ Ferré grinste ihn an.
    „ Genau deshalb sondiere ich vorab das Terrain“, sagte er.
    „ Du sondierst nicht das Terrain, Du glotzst den Frauen bloß auf den Arsch.“
    „ Das sind alles die Vorarbeiten für das Feinsondieren. Ich muss ja erst mal checken, ob sich ein weiteres Engagement überhaupt lohnt.“ Wendt beobachtete, wie Ferré wieder eine Vorarbeit ins Auge fasste.
    „ Schwätzer! Prost!“
    Ferré lachte laut. „Prost.“
    *
    Die Stimme kam von der Türe. Klauk schaute erschrocken auf. Einige Meter vor ihm stand Dr. Stephanie Beisiegel. Sie hatte noch ihren grünen Kittel an, den sie in der Gerichtsmedizin trug. Auch sie sah überarbeitet aus.
    „ Na, kriegt ihr auch nicht die Nase voll?“, fragte sie und deutete auf die Uhr an der Wand. Es war mittlerweile halb zwölf. In einer halben Stunde war Sonntag.
    „ Ja, sieht so aus. Wir haben eine völlig neue Spur. Aber sie kommen mir wie gerufen. Ich habe schon quadratische Augen. Können Sie uns in ein paar Worten schildern, was Phosphor für unseren Körper so wertvoll macht?“, antwortete Klauk und gähnte ausgiebig.
    „ Phosphor? Wie kommt ihr auf Phosphor?“
    Rosin erklärte ihr mit müder Stimme die Zusammenhänge und ihre neue Spur nach Marokko. Die Gerichtsmedizinerin nickte, als Rosin geendet hatte.
    „ Da steht uns

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