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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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doch irgendetwas sagte ihm, das sei falsch.
    Dann geschah alles gleichzeitig. Ein Mann, der mit Turnschuhen, einer lockeren Jeansjacke und einer kurzen Cargo-Hose bekleidet war, kam ins Bild, Rosin und Meinhold schrien zeitgleich auf und in Klauk manifestierte sich die Gewissheit, alles richtig gemacht zu haben. Er ballte die Faust.
    „ Da, das ist er! Hundert pro!“, schrie Rosin ihm ins Ohr, „Schaut, das selbe Profil. Lass es noch einmal laufen, wenn er aus dem Bild ist.“
    Sie starrten wie gebannt auf die bewegten Bilder.
    „ Jetzt kriegen wir dich, ‚Oskar‘, das versichere ich dir“, sagte Meinhold und ihr Mund schien eine winzige Spur zu lächeln, triumphierend.
    Klauk bemerkte, dass er vor Aufregung zitterte. Oder war es die Müdigkeit, die sich in seinem Körper breitmachte?
    Dreimal ließ Klauk die Bilder laufen, bis auch der letzte Zweifel beseitigt war. Rosin sprang auf und schrieb den Namen Jean-Paul Lacro auf die freie Fläche der Glastafel und dahinter in Großbuchstaben ‚OSKAR‘.
    *
    Verschwommen gewahrte Wendt ein Antlitz, das sich über ihn beugte. Geschickte Hände zogen seine Arme nach hinten und schnürten seine Handgelenke an etwas fest. Er hörte so etwas wie das Klicken einer Handschelle. Noch einmal.
    Klick.
    Er versuchte, das Gesicht zu erkennen. Es gelang ihm nicht. Dann fühlte er sein Bewusstsein erneut schwinden.
    *
    Der Beamte, der den Anruf der jungen Frau entgegengenommen hatte, blähte seine Wangen und stand auf. Dann ließ er langsam die Luft wieder entweichen und überlegte, wo er die Nummer der BKA-Beamten hingelegt hatte. Die hatten in einem Rundbrief an alle Dienststellen geschickt, mit einer strikten Anweisung. Falls in irgendeinem Zusammenhang der Name Stephan oder Christina Gericke auftauchte, seien sie sofort zu benachrichtigen. Ohne Wenn und Aber. Dort lag der Zettel, neben dem PC des Kollegen, der gerade auf Toilette war.
    Er nahm das Telefon in die Hand und wählte die erste Handynummer, die darauf stand. Er fasste mit der rechten Hand das Pult an, während er auf das Klingeln lauschte. Dann meldete sich eine verschlafene Stimme.
    „ Holz“, sagte der Mann nicht eben freundlich.
    „ Krautwinkel, Polizeirevier Bonn, entschuldigen Sie die Störung. Wir haben eine Nachricht von einer gewissen Christina Gericke vorliegen. Sie meldete, dass ein unbekannter Mann in ihre Wohnung eingedrungen sei. Und deshalb rufe ich …“, erklärte der Beamte in ruhigem Ton, bis Holz ihn rüde unterbrach.
    „ Wie ist die Adresse?“, fragte Holz und klang plötzlich hellwach.
    „ In Bonn Lengsdorf ist es die Köslin-Straße Nummer 13“, sagte der Beamte.
    „ In Ordnung, vielen Dank“, erwiderte Holz und legte schnell auf.
    In dem Augenblick kam der andere Polizist von der Toilette zurück und sah noch, wie er den Telefonhörer auflegte.
    „ War was?“, fragte er und zog sich den Reißverschluss der Hose hoch.
    „ Nö, nix weiter, ich habe nur das BKA angerufen. Diese Christina Gericke, die Frau die auf dem Memo steht“, sagte er und zeigte auf den Zettel, „Die hat eben angerufen und einen männlichen Eindringling gemeldet.“
    „ Eindringling? Und? Was sollen wir machen?“
    „ Ja, nix. Er hat sich nur bedankt.“
    „ Nur bedankt?“, fragte der andere Polizist.
    „ Nur bedankt“, antwortete er und nickte.
    „ Na dann“, sagte der andere Polizist und setzte sich auf seinen Stuhl.
    *
    Jochheim sah, wie im Haus gegenüber das Licht anging. Er lupfte seinen Kopfhörer vom rechten Ohr und lauschte hinaus in die Nacht. Die Fenster zur Straße hin standen sperrangelweit auf. Das Thermometer fiel auch in dieser Nacht nicht unter die zwanzig Grad - Marke. Er trat in den Raum, aus dem er das Fernglas entfernt hatte, blieb aber im Schatten verborgen. Drüben schien Aufregung zu herrschen. Die beiden Männer rannten aufgeregt im Obergeschoß hin und her. Was ging dort vor? Mitten in der Nacht. Einer der beiden drüben gestikulierte wild, der andere blieb dagegen ruhig. Der Ruhige verschwand in der linken Raumecke, die er nicht einsehen konnte. Dieser Schrank, den sie im Zimmer herumgetragen hatten, hatte immer noch keinen Platz gefunden. Plötzlich störte ihn dieser Schrank. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass man sich nach ein paar Tagen immer noch nicht auf einen Platz für das Teil geeinigt hatte? In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Dieser Köter, den die beiden letztens gesucht hatten, war wieder verschwunden. So im Nachhinein kam ihm das

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