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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Pressekonferenz abgehalten wird. Wenn er wirklich so ein Narzisst ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er dort auftaucht.“
    Hells Gesichtszüge heiterten sich merklich auf. „Das gefällt mir viel besser als Christinas Alleingang. Wir können Beamte, als Pressevertreter getarnt, in die PK schleusen. Das fällt ‚Oskar‘ nicht auf, sollte er sich trauen dort hinzugehen“, sagte er. Im Hintergrund nickte Franziska stumm beipflichtend.
    Es wurde beschlossen, sofort eine Meldung an die Presse zu geben. Meinhold übernahm das. Als sie kurze Zeit später die Nummer von Staatsanwältin Hansen wählte, um ihr die Pläne vorzustellen, hörte sie von Wendts Missgeschick. Sie reagierte betroffen auf die Mitteilung.
    Es ist, als wäre er momentan gar nicht bei ihnen. In einer anderen Welt. Allein.
    Nach dem Gespräch mit den Kollegen verließ Hell das Präsidium. Zusammen mit Franziska. Sie durchquerten Arm in Arm den dem Präsidium gegenüberliegenden Park.
    „ Ich könnte es nicht ertragen, wenn einem aus meinem Team etwas zustoßen würde“, sagte Hell nachdenklich.
    „ Das muss nicht passieren, wenn ihr auf einander achtgebt!“, antwortete sie.
    „ Du kennst doch die Impulsivität meiner Leute. Eben hast Du noch gehört, was sie für Pläne aushecken. Erinnere dich an Meinholds Alleingang bei der Verhaftung von Hesse. Die sind manchmal wie die Kinder.“
    „ Und Du bist wie ihr Papa“, sagte Franziska lachend. In Hells Augen lag ein Strahlen. Er drückte sie fest an sich.
    Sie gingen schweigend weiter und stellten sich an das eiserne Geländer. Eine Weile betrachteten sie gedankenverloren den Rhein. Dann setzten sie sich auf eine Bank und sahen von dort aus den vorbeifahrenden Frachtschiffen zu.
    Ruhe.
    Innere Einkehr.
    Hell lehnte sich schweigend an Franziskas Schulter. Er blinzelte in die Sonne. Dann schaute er Franziska an, als hätte er soeben einen Entschluss gefasst.
    „ Wenn der Fall beendet ist und wir alle gesund sind, dann reiche ich meinen Urlaub ein.“
    Franziska nahm seine Hand fest in die Ihre. Irgendwo bellte ein Hund. Kinder lachten.
    *
    Lacro sah sie alle vor sich, wie sie im Foyer des Präsidiums auf die Pressekonferenz warteten. Journalisten und Kameraleute wuselten hektisch hin und her. Noch zehn Minuten, dann würde die PK stattfinden. Es bereitete ihm ein diebisches Vergnügen, der Veranstaltung beizuwohnen, die zu seinen ‚Ehren‘ abgehalten wurde.
    Er war extra hergekommen, um sich die Polizisten anzuschauen, die für den heutigen Morgen so eilig all die Pressevertreter herbeigerufen hatten. Es schien etwas Bahnbrechendes passiert zu sein.
    Es war purer Zufall, dass er davon Wind bekommen hatte. Eigentlich hatte er für den heutigen Mittag seine Abreise aus Deutschland geplant. Doch jetzt verschob er das um ein paar Stunden. Der Polizei zu Ehren.
    Jean-Paul Lacro saß gerade in einem Bonner Café und trank einen Milchkaffee, als im Radio die Nachricht von der Pressekonferenz gesendet wurde. Aus den Gesprächsfetzen, die er danach in dem Café aufschnappte, konnte er entnehmen, dass die Polizei im Moment nicht so gut wegkam bei der Bevölkerung. Sie erzählten ebenfalls etwas von einem ermordeten Staatsanwalt, wo es bei der Aufklärung auch nicht weiterginge. Lacro konnte den Auslegungen der Menschen nicht folgen. Sie taten gerade so, als sei jemand aus ihrer Familie ermordet worden. Das wollte er sich nicht länger anhören.
    Lacro zahlte und nahm seinen Rucksack.
    Als er im Taxi saß und aus dem Fenster schaute, fiel ihm in dem Moment auf, wie sehr er doch wieder seinem Namen alle Ehre machte. Beinahe erschrak er noch vor seinem Spiegelbild. Mit der dunklen Perücke, den grünen Kontaktlinsen und dem falschen Bart würde ihn niemand erkennen.
    Das Chamäleon.
    Insgeheim lobte er sich dafür, dass er für alle seine möglichen Verkleidungen auch immer die entsprechenden Pässe und Ausweise parat hatte. Ebenfalls hatte er für dieses Outfit einen abgewetzten Presseausweis auf den Namen Rüdiger Bergmann in seiner Brusttasche stecken. Dem Fahrer hatte er den Straßennamen genannt und der hatte ihn direkt gefragt, „Presse? Wollen Sie zur Pressekonferenz? Ich bin mal gespannt, was uns die Bullen jetzt wieder verkaufen werden.“
    Lacro hatte nur gelacht und genickt.
    Früher hatte er bei solchen Ereignissen immer ein wenig Herzklopfen gehabt. Aber je öfter er sich in Verkleidung in der Öffentlichkeit bewegte, umso weniger nervös war er. Irgendwann war es völlig normal

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