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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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blieb eine von Ihnen stehen und klingelte an der Türe von Christina Meinhold.
    *
    Wendt schaute noch über den Lauf seiner Waffe. Sah ein dünnes Fädchen Qualm aufsteigen. Er blickte in Jochheims Augen. Sein linkes Auge starrte ihn voller Entsetzen an. Sein rechtes Auge war nur noch ein blutiges Loch. Dort hatte Wendts Kugel den Kopf des Mannes getroffen. Jetzt sackte er mit starrem Blick nach vorne und schlug vor Wendt auf dem Boden auf. Die Pistole polterte auf die Fliesen. Er kickte sie aus der Reichweite des Toten. Ein Reflex.
    Wendt steckte seine Waffe wieder ein und sprang herüber zu Berendi. „Mit Ihnen alles OK?“, fragte er und zog Ihm den Knebel aus dem Mund.
    Der Mann atmete erst einmal kräftig durch.
    „ Ja, mir geht es gut. Arne hat wohl mehr abbekommen. Drüben in meiner Jacke ist ein Messer. Für die Fesseln“, sagte er und machte eine Kopfbewegung in Richtung des Schreibtisches. Wendt sprang auf und lief zum Tisch herüber.
    „ Sakko, Außentasche“, sagte Berendi. Wendt fand das Messer und stürzte zurück zu Berendi. Er schnitt die Fesseln durch und gab ihm das Messer in die Hand.
    „ Sie schaffen das alleine? Ich muss mich um Gericke kümmern. Der darf uns nicht wieder abhauen“, sagte er und flog schon aus dem Zimmer.
    „ Ja, klar, Wendt. Und Danke!“
    Doch das hörte Wendt schon nicht mehr. Mittlerweile hatte sein Verstand die Schmerzen besiegt. Oder war das der Tatsache geschuldet, dass Jochheim als erster geschossen hatte, doch die Kugel nur um Zentimeter an Wendts Kopf vorbei in der Wand eingeschlagen war? Es hätte eben aus sein können mit dir, sagte er sich, als er die Treppe hinunterhastete. Er riss die Haustüre auf, sprintete auf die Straße. Von weitem hörte er Sirenen. Mehrere. Er schaute die Straße hinunter. An der Hausecke stand noch immer die Joggerin. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Sie winkte ihm sogar zu.
    Doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. Er zog wieder die Pistole aus dem Holster und schob die Eingangstüre von Jochheims Haus langsam zur Seite. Rasch trat er ein. „Gericke! Sind Sie hier? Es ist aus! Stellen Sie sich!“, rief er laut. Er sah sich um.
    Wo war Gericke? Die Antwort konnte eine offenstehende Kellertüre sein. Er ging mit schnellen Schritten dorthin. Der Treppenaufgang war beleuchtet. Eine funzelige Lampe spendete spärliches Licht. Er zögerte. Polizeisirenen kamen schnell näher und stoppten vor dem Haus. Dann hörte er Stimmen, erkannte darunter auch die Stimme von Berendi. Erst jetzt stieg er die Treppe hinunter.
    Sollte Gericke nicht dort unten sein, würde er in die Arme der Polizei laufen. Stufe für Stufe stieg er weiter. Unten angekommen sah er zu, dass sein Rücken Wandberührung hatte. Er sah sich um.
    Mein Gott, schon wieder ein Keller, dachte er. Die Waffe im Anschlag schlich er weiter. Dann blieb erstehen und lauschte erneut.
    Ein Wimmern.
    Also war auch jemand hier unten. Er folgte schnell den klagenden Lauten bis zu einer Türe.
    Stopp.
    Atmen.
    Dann trat er rasch ein, die Waffe schwenkte von links nach rechts. Es dauerte keine Sekunde, bis er erkannte, dass sich zwei Menschen in dem Keller befanden. Einer saß auf einem Stuhl und der andere kauerte davor und wimmerte.
    Wendt steckte die Waffe weg und lief herüber zu den Personen. Auf dem Stuhl saß eine gefesselte Frau, das Gesicht tief auf die Brust herabgesunken. Vor ihr saß Stephan Gericke, völlig aufgelöst.
    „ Sehen Sie nur, was er ihr angetan hat. Dieses Schwein! Dieses Schwein. Ich bringe ihn um!“
    Mein Gott, war das Christina Gericke? Panik fraß sich durch Wendts Hirn.
    Wendt kniete nieder und hob den Kopf der Frau an.
    Er prallte zurück.
    Was um alles in der Welt war mit ihr geschehen? Auf der Stirn klaffte eine riesige Wunde, nein zwei riesige Wunden. Tiefe Schnitte. Alles war voller Blut. Die Wangen, die Arme, das Dekolleté. Mein Gott, dieses Scheusal, dachte er.
    „ Nicht mehr nötig“, murmelte er vor sich hin und fasste Christina Gericke an den Hals. Hatte sie noch Puls?
    Er presste die Finger lange direkt an ihre Kehle.
    „ Was?“, stammelte Gericke.
    „ Schon erledigt. Jochheim ist Geschichte“, antwortete Wendt, leise, weil er sich auf den Puls Christina Gerickes konzentrierte.
    Da.
    Hatte er einen schwachen Puls gefühlt? Er drückte die Finger erneut auf den Hals der Frau.
    Bitte! Bitte! Wendt schickte ein Stoßgebet gen Himmel.
    Ja! Erneut ein kleines Beben unter seinen Fingern.
    „ Sie lebt! Ihre Schwester lebt, los helfen Sie mir,

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