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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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sie loszubinden. Machen Sie, Mann!“
    Schon war er auf den Beinen und fingerte an den Stricken herum, mit der Christina Gericke an dem Stuhl gefesselt war.
    Hinter sich vernahm er das Trappeln von Stiefeln, die sich dem Keller näherten.
    Zwei Polizisten mit gezogenen Waffen stürmten hinein.
    „ Hände hoch“, rief einer der Beamten energisch.
    „ Wendt, Kripo Bonn. Holen Sie sofort einen Notarzt. Diese Frau hier lebt noch. Los!“
    „ Wo ist ihre Dienstmarke?“, fragte der Polizist.
    „ Die dürfte noch der hier haben. Das ist übrigens Stephan Gericke, den dürfen Sie wegen Mordes an Staatsanwalt Gauernack festnehmen“, sagte er und nickte zu Gericke herüber, der gerade die Fesseln an den Füßen seiner Schwester losband.
    „ Was?“, fragte der Polizist, immer noch mit der Waffe in der Hand. Unsicher blickte er zu seinem Kollegen herüber.
    „ Soll ich es Ihnen aufschreiben? Holen Sie einen Notarzt, die Frau stirbt uns sonst unter der Hand weg. Los!“, schrie Wendt aufgebracht.
    Erst jetzt steckten die beiden Polizisten die Waffen ein und einer griff zu seinem Funkgerät. Wendts Finger glitten über die Stricke und lösten die Knoten.
    „ Bitte, wenn es einen Gott gibt …“, flüsterte er so leise, dass niemand es hörte.
    *
    Christina Meinhold hörte die Stimme ihrer Nachbarin Sarah im Treppenhaus, als es bei ihr an der Türe klingelte.
    Sie will mir bestimmt erzählen, wie ihre Nacht war. Dabei sollte sie doch gar nicht hier im Haus sein. Meinhold ging zur Türe, blickte kurz durch den Spion und sah eine Blondine vor der Türe stehen.
    Sarah.
    Sie öffnete die Türe und wollte etwas sagen. Sie stutzte. Vor ihr stand eine Blondine. Aber es war nicht Sarah. Die Frau hielt eine Waffe in der Hand.
    „ Still! Zurück in die Wohnung!“, zischte die Stimme. Meinhold stellten sich die Nackenhaare auf. Das war keine Frau.
    Oskar.
    Sollte sie schreien?
    Das SEK wartete eine Etage über ihr. Oskar beantwortete die Frage auf seine Art. Er stellte den Fuß in die Türe, griff sich Meinhold mit einer geschickten Bewegung und stieß sie rüde nach hinten. Meinhold stürzte und fiel. Oskar zog die Tür hinter sich zu, schloss ab und legte die Sicherungskette vor.
    „ Still! Kein Wort, Kommissarin Meinhold!“
    Sie krabbelte rückwärts. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.
    Die drei Frauen waren oben von Hell und dem SEK abgefangen worden. sofort hatten sie erkannt, dass es nur drei Frauen waren.
    „ Was ist denn los hier? So viele nette Männer in unserem Treppenhaus. Mädels, wenn wir das gewusst hätten, wir hätten uns nicht die Nacht um die Ohren hauen müssen“, gickelte sie los.
    Hell roch den Alkohol.
    „ Wo ist die vierte Frau?“, fragte er drängelnd.
    „ Vierte Frau? Wir waren doch die ganze Nacht über zu dritt“, sagte die Frau, die Meinholds Nachbarin Sarah war, und überlegte.
    „ Sie sind zu viert unten rein“, sagte Klauk, „Wo ist die vierte Frau abgeblieben.“
    In den alkoholschwangeren Hirnwindungen Sarahs dämmerte etwas. „Ach die, die stand vor der Türe, als wir ankamen. Sie sagte, sie wolle zu Christina. Wissen Sie, die Polizistin, die unten wohnt. Was ist denn hier eigentlich los“, fragte sie. Langsam schien sie zu ahnen, dass hier etwas nicht stimmte.
    Hell flog sofort die paar Stufen hinunter, doch es war niemand mehr zu sehen.
    „ Bringen Sie die Damen aus dem Haus. Schnell! Verdammt!“, fluchte er. Schon machte er sich wieder auf den Weg nach oben.
    Christina würde keinen Besuch empfangen. Nicht in der jetzigen Situation. „Da stimmt was nicht“, sagte er.
    Der SEK-Leiter fragte in sein Funkgerät: „Könnt ihr in der Wohnung eine Frau ausmachen?“
    Die Leitung blieb stumm. Zwei Sekunden lang. „Eine Frau? Nein.“
    „ Meinen Sie, es ist Oskar?“, fragte Klauk ungläubig.
    „ Wer sonst? Der Weihnachtsmann?“, herrschte er seinen Kollegen an, entschuldigte sich aber sofort bei ihm.
    „ Schon gut. Bei uns allen liegen die Nerven blank.“
    „ Ihre Kollegen da drüben wissen, dass wir den Kerl lebend brauchen? Sonst finden wir diesen Radiofuzzi nie mehr. Höchstens als Leiche.“
    Der Einsatzleiter nickte. „Sie wissen es. Was sollen wir machen? Stürmen?“
    „ Wenn Sie am Tod meiner Kollegin schuld sein wollen, dann dürfen Sie die Wohnung stürmen. Gerne, aber dann verpasse ich Ihnen höchstpersönlich eine, da können Sie einen drauf lassen!“
    „ Ich kann nichts dafür, dass dieser ‚Oskar‘ so ein ausgebuffter Schweinehund ist“,

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