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olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

Titel: olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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verlieren und vielleicht sogar entdeckt werden!
Aber gab es da überhaupt noch einen Zweifel? Wie konnte sie nur zögern? Jemand brauchte ihre Hilfe, alles andere war unwichtig!
Carola riß eines der SturmStreichhölzer an und leuchtete die Klippe an. Da – nicht weit von ihr lag eine Frau. Aus einer Kopfwunde floß in einem schmalen Rinnsal Blut, die Frau schien ohnmächtig zu sein.
Das Streichholz erlosch, und Carola kroch vorsichtig näher. Sie tastete den Körper der Frau ab, bis sie ihre Lage erkundet hatte. Dann duckte sie sich seitlich neben die Frau, und indem sie ihr den Rücken zudrehte, griff sie nach dem einen Arm und legte ihn sich um den Hals. Nun konnte sie die Frau vorsichtig auf ihren Rücken ziehen. Mit ihrer Last kroch sie auf die Straße zurück.
Carola zog ihre Jacke aus und bettete die Verletzte behutsam auf die Seite, wie sie es in einem Heftchen über Erste Hilfe gesehen hatte. Dann zündete sie ein Streichholz an, um die Wunde am Kopf der Frau zu untersuchen.
Als sie in das Gesicht der Ohnmächtigen blickte, zuckte sie zusammen.
„Fräulein Pott!” stammelte Carola. „Um Himmels willen…”
In diesem Augenblick schlug die Lehrerin für einen Augenblick die Augen auf.
„Carola – Kind! Ich… das Auto… mein Bein…” Carola konnte kaum hören, was sie sagte.
„Seien Sie ganz ruhig, Fräulein Pott, ich hole Hilfe – wir bringen Sie ins Krankenhaus!” Aber Fräulein Pott hatte bereits wieder das Bewußtsein verloren.
Carola deckte die Lehrerin zu, so gut es ging. Eine schöne Bescherung war das! Etwas Schlimmeres hätte ihr auf ihrer Flucht wirklich nicht zustoßen können! Na schön, nichts zu machen, das Wichtigste war jetzt, Hilfe für die Verletzte zu holen.
Noch während Carola überlegte, ob sie ins nächste Dorf laufen oder auf ein vorüberfahrendes Auto warten sollte, tauchten am Horizont Scheinwerfer auf. Carola sprang mitten auf die Straße und winkte verzweifelt mit beiden Armen. Der Wagen schoß auf sie zu und kam kurz vor ihr mit quietschenden Bremsen zu stehen.
„Bist du verrückt geworden? Ich hätte dich totfahren können! Was treibst du hier mitten auf der Straße?” schimpfte eine weibliche Stimme.
„Verzeihen Sie, ich hatte keine andere Wahl. Wäre ich an der Straßenseite stehengeblieben, hätten Sie mich vielleicht nur für eine Anhalterin gehalten!” Carola versuchte, die Frau hinter dem Steuer zu erkennen, aber die Scheinwerfer blendeten zu sehr. „Ich brauche Hilfe
– jemand hat sich verletzt. Eine Frau – sie scheint gestürzt zu sein und ist ohnmächtig.”
„Wo ist sie?”
„Da – ich habe sie dort auf die Seite gelegt.” Die Autofahrerin fuhr vorsichtig ein paar Meter rückwärts, um die Verletzte mit den Scheinwerfern anzuleuchten.
Dann sprang sie aus dem Wagen. „Mein Gott, das ist doch Fräulein Pott aus Burg Möwenfels!”
„Ich weiß nicht, ich kenne sie nicht”, log Carola.
„Komm, hilf mir!”
Zu zweit trugen sie die Verletzte zum Auto und betteten sie vorsichtig auf den Beifahrersitz, dessen Lehne sie ganz zurückgeklappt hatten. Wie schwer so ein bewußtloser Mensch ist, dachte Carola.
„Dreh sie auf die Seite. So ist es gut. Sie scheint sich ein Bein gebrochen zu haben. Setz dich hinten rein und halte sie fest, damit sie nirgends anstoßen kann und nicht auf den Rücken rollt.”
„Ich kann meinen Campingbeutel als Stütze unter ihren Arm legen”, sagte Carola.
„Ja, das ist gut. Bis zum nächsten Krankenhaus ist es zum Glück nicht weit. Nur das Wenden hier oben ist ein Kunststück.”
Der Wagen setzte ein paarmal vor und zurück, dann war es geschafft. Langsam, um nicht zu viele Erschütterungen zu verursachen, fuhren sie auf die nächste Ortschaft zu.
„Wie heißt du?”
„Ca-Caroline Meier”, log Carola. „Und Sie?”
„Dolly Rieder. Das hast du gut gemacht, Caroline. Ohne deine Hilfe hätte Fräulein Pott den Unfall vielleicht nicht überlebt. Du kennst sie wirklich nicht?”
„Nein. Das hab ich doch schon gesagt”, erwiderte Carola heftig.
„Dann wohnst du wohl noch nicht lange hier. Sonst würdest du sie gewiß kennen.”
„Wieso?”
„Weil sie schon ein Menschenalter lang Lehrerin auf dem Landschulheim Burg Möwenfels ist. Ich bin auch einmal bei ihr in die Klasse gegangen.”
„Hm”, brummte Carola.
„War sie die ganze Zeit ohnmächtig? Hat sie nichts gesagt?”
„Doch – sie murmelte irgendwas von ,Auto’ und ,Bein’. Das war alles.”
„Wir müssen vom Krankenhaus aus sofort deine Eltern

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