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Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Titel: Oma 04 - Omas Erdbeerparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janne Mommsen
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musste. Damit fiel der Bassmann der Sturmflut-Wölfe aus, sie sagten per SMS ab.
    Für Arne ging das gar nicht. Er trommelte den Rest der Band in der Kneipe zusammen. Ralle, Malte und Jan waren immer noch beleidigt, was sich irgendwann zwischen dem dritten und vierten Manhattan deutlich milderte. Das war Arnes Gelegenheit: Er verkündete, dass er als Ersatzmann einspringen würde. Eigentlich hatte er mehr als genug mit den Vorbereitungen im Erdbeerparadies zu tun, aber seine Kumpels konnte er nicht hängen lassen. Zumal er ihnen ohnehin noch etwas schuldig war. Er entschuldigte sich für sein Verhalten und umarmte jeden Einzelnen von ihnen. Endlich waren sie wieder vereint!
    Am Nachmittag vor dem großen Event fand eine Generalprobe statt, bei der alle nervös waren, die Jungen genauso wie die Alten. Arne war als Hausherr für die gesamte Technik verantwortlich, und so fummelte er hinter dem Vorhang an der Anlage herum, als die Schülerband gerade probte. Er hörte, wie die Jugendlichen vor der Bühne über die Alten lästerten.
    «Die Sturmflut-Wölfe kommen sich bestimmt megacool vor mit ihren E-Gitarren.»
    «Jeder mittelmäßige Rapper spielt die doch voll an die Wand!»
    «Wenn man so alt ist wie mein Opa, ist das schon wieder okay. Aber die? Die sind nicht mehr jung und noch keine Rentner.»
    «Tun aber so, als ob sie zwanzig sind.»
    Das war hart gegeben.
    «Damals haben die bestimmt keine Lesebrille gebraucht, um ihre Noten zu finden.»
    Noch härter.
    «Hoffentlich leuchten die Scheinwerfer nicht zu doll auf ihre Goldkronen, sonst wird das Publikum voll geblendet.»
    Die sollten erst mal in sein Alter kommen!
    Missmutig tauschte Arne ein paar Kabel aus. Jetzt stimmte die Akustik. Aber war dieser Wettbewerb wirklich eine gute Idee?

    Endlich war es so weit. Die Luft flirrte, es war ein warmer Sommerabend, perfektes Grillwetter. Arnes Freund Wang hatte sich extra frei genommen, um im Erdbeerparadies chinesisches Essen zu kochen. Die meisten Leute standen schon zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung Schlange. Jung und Alt grinsten sich gegenseitig an: Euch werden wir es zeigen! Es erinnerte ein bisschen an die Stimmung im Fußballstadion vor einem wichtigen Länderspiel.
    Jade hatte eine Jury aus vier Schülern und vier Älteren zusammengestellt. Oma Imke bekam einen Ehrenplatz neben der Bühne. Falls sich die Jury nicht einigen konnte, musste sie als Älteste entscheiden. Alle wussten: Selbst wenn Imke Arnes Mutter war, konnte man bei ihr nicht sicher sein, wohin die Reise ging.
    Die Einzige, die fehlte, war Svantje. Er hätte sie gerne dabeigehabt, aber seit seiner Auszeit auf Amrum hatte er sie nicht mehr gesehen. Sie hatte ihm gesimst, dass sie wegen einer dringenden Familienangelegenheit nach Hildesheim müsse, sich aber darauf freue, ihn bald wiederzusehen. Schade, aber was sollte man machen?
    Kurz vor dem Auftritt tigerte Arne nervös mit umgehängtem Bass in der Küche auf und ab. Immer wieder stellte er sich vor den Ganzkörperspiegel in seinem Zimmer, um ein paar Posen von früher zu üben. Natürlich erst, nachdem er sicher sein konnte, dass Jade und seine Mutter schon unten waren. Bis auf einige Bewegungen, die er sich nach seinem Bandscheibenvorfall sparen sollte, klappte es noch ganz gut. Er würde den Jungen zeigen, wozu Kerle in seinem Alter fähig waren! Der einzige Unterschied zu früher bestand darin, dass er jetzt eine Lesebrille benötigte. Und wenn er mal zu viel trank, brauchte er statt einem zwei Tage, um wieder auf Normalnull zu kommen. Ansonsten unterschied ihn nichts von einem Sechzehnjährigen.
    Oder?
    Gut, seine Zähne hatte er weißen lassen, die sahen wieder aus wie Milchzähne bei einem Erstklässler. Und seine Haare waren getönt. Gedankenverloren blickte er aus dem Küchenfenster. Auf dem Vorplatz des Erdbeerparadieses hatte sich bereits eine riesige Menschenmenge angesammelt. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug. Was war, wenn sein Auftritt schiefging? Wenn er sich lächerlich machte? Das würde man ihm auf Föhr bis ans Ende seiner Zeiten nachtragen! Hätte er in diesem Moment auf die Bühne gemusst, er hätte alle Stücke vergessen; alle Griffe und Abläufe waren wie aus seinem Gehirn gelöscht! Er bekam einen Schweißausbruch, sein Mund wurde trocken.
    Sein Handy piepste. Eine SMS von Svantje: «Viel Glück. Ich denke an dich.» Auf sie war also doch Verlass.
    Dann klopfte es an der Tür.
    «Ja?»
    «Arne? Bist du klar?»
    Ralle, der Schlagzeuger.
    «Ich

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