Omega Kommando
zuerst gern wissen, was es ist.«
»Das klingt nicht nach dem Mädchen, das mir heute morgen die Vorlesung über Berufsethik gehalten hat.« T.J. hielt den Gegenstand in der ausgestreckten Hand. »Sie haben nie viel mit Computern zu tun gehabt, nicht wahr, Boß?«
»Nein, wirklich nicht. Warum?«
»Weil das eine Diskette ist, auf der man Programme abspeichert.«
»Können Sie herausfinden, was darauf ist?«
»Sobald ich mein Terminal eingeschaltet habe.« T.J. legte die Diskette auf seinen Schreibtisch. »Was ist mit der Leiche?«
»Die erste Aufgabe für Ihr Terminal. Sein Name war Benjamin Kelno, aber das ist alles, was ich weiß.«
»Dann werden sich meine magischen Finger mal an die Arbeit machen, Boß.«
»Ich bin in meinem Büro. Rufen Sie an, wenn Sie etwas haben.«
Eine halbe Stunde später blitzte, nachdem T.J. mehrere Umwege eingeschlagen und Sperren umgangen hatte, eine Kurzbiographie von Benjamin Kelno auf dem Bildschirm auf. Er las sie schnell und hielt bei der Hälfte inne, weil seine Lippen zu zittern anfingen.
»Gott im Himmel, verdammt noch mal …«
Die Limousine bog auf den George Washington Memorial Parkway ein.
»Ich nehme an, Sie hatten einen guten Grund, mich vom Haken zu holen«, sagte Blaine, das Schweigen durchbrechend.
»Mir ist Ihre Reputation bekannt, einmal angefangene Aufgaben wirklich zu erledigen.«
»Sicher. Wenn Sie Näheres wissen wollen, fragen Sie die Franzosen.«
»Ich habe nicht über Methoden gesprochen. Ich habe über Ergebnisse gesprochen, und Sie erzielen so hervorragende wie kaum ein Agent, von dem ich je gehört habe.«
McCracken sah ihn nur an.
»Haben Sie je von Tom Easton gehört, Blaine?«
»Er arbeitet für die GAP, nicht wahr?«
»Arbeitete. Jemand hat ihn gestern in New York getötet. Er war an einer großen Sache dran, und nun ist diese Arbeit mit ihm gestorben. Wir haben keinen Hinweis darauf, womit er sich befaßt hat.«
»Wie wurde er getötet?«
Stimson lehnte sich zurück. Es überraschte ihn nicht, daß ein Mann wie McCracken das zuerst wissen wollte. »Es gibt ein … Haus in New York … eine Madame Rosa führt es …«
»Ich habe davon gehört.«
»Nun, Easton war Stammkunde dort«, sagte Stimson und erstattete Bericht über die entsetzlichen Einzelheiten des Mordes.
»Professionell«, war McCrackens einziger Kommentar.
»Und brutal«, fügte Stimson hinzu. »Mit wem wir es auch hier zu tun haben, sie geben anscheinend nichts auf subtile Methoden. Oder aber, Easton hatte schon so viel herausbekommen, daß für subtile Methoden keine Zeit mehr blieb.«
»Sie wollen, daß ich dort weitermache, wo er aufgehört hat«, schloß Blaine.
»Und seine ersten Schritte nachvollziehen.«
»Solange ich Madame Rosa das Fell abziehen kann. Kleine Jungs und Mädchen sind noch nie mein Stil gewesen.«
»Sie wußten, daß er dorthin wollte«, sagte Stimson. »Alles war vorbereitet.«
»Sie sagten, Easton sei ein Stammkunde gewesen. Das paßt.«
»Die Sicherheitsvorkehrungen bei Madame Rosa sind engmaschiger als alle in der Hauptstadt, einschließlich des Oval Office. Wenn sie gebrochen wurden, können Sie darauf wetten, daß ein großes Tier dahintersteckt, jemand, der eine Menge zu verlieren gehabt hätte, wenn Easton es bis zu uns geschafft hätte.«
»Wann war er fällig?«
»Gestern abend.«
»Das war ja ziemlich knapp.«
Stimson nickte. »Die Gegenseite hat darauf gewartet, daß er sich bloßstellt.«
»Im wahrsten Sinne des Wortes«, fügte Blaine hinzu. »Eastons Aufgabenbereich war die innere Subversion, nicht wahr?«
»Seine Spezialität. Terroristenvereinigungen, Revolutionäre – solche Sachen.«
»Dann folgert daraus, daß eine dieser Gruppen Madame Rosa einen Besuch abgestattet hat.«
»Aber welche? Die Hinrichtung vollzog sich völlig sauber, eher im Stil eines KGB-Kommandos als einer einheimischen Terroristenvereinigung, die aus unglücklichen Studenten besteht.«
Blaines Augenbrauen zuckten. »Sie unterschätzen sie, genau wie Easton.«
»Ich bin die GAP-Akten zehnmal durchgegangen. Niemand, der dort verzeichnet ist, hätte so eine Hinrichtung abziehen können.«
»Dann haben wir es mit einer neuen Gruppe zu tun … oder mit einer, der Ihre Akten keine Gerechtigkeit widerfahren lassen.«
»Wie können wir herausfinden, mit welcher?«
McCracken lächelte, als Stimson das wir benutzte. Offensichtlich ging der Direktor der GAP davon aus, daß er zur Zusammenarbeit bereit war, da die andere Alternative
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