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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Schließlich haben Sie beide wegen der Computer ja einen regelrechten Krieg ausgefochten.«
    »Geschäfte sind kein Krieg, Sandy. Im Krieg nimmt man Gefangene. Im Geschäftsleben frißt man Scheiße. Ich weiß es, weil ich nicht mehr die Nerven hatte, noch länger Scheiße zu fressen.«
    »Und Sie mußten an Krayman verkaufen.«
    »Wenn ich den Kampf fortgeführt hätte, hätte ich an Krayman verkaufen müssen. Punkt. Wie ich schon sagte, der alte Randy tat mir einen Gefallen. Machte mir ein verdammt gutes Angebot. Er hatte auch jeden Grund dazu.« Hollins schlug die Beine übereinander und griff nach seinem Kaffee. »Wieviel wissen Sie darüber, was sich damals zwischen uns abgespielt hat?«
    Sandy wünschte, sie könnte in ihren Unterlagen nachschlagen. »Es ging hauptsächlich um einen hochintegrierten Memory-Chip. Ihre Gesellschaft hatte zuerst einen in Produktion, dann entwickelte COM-U-TECH einen besseren und unterbot den Preis um zwei Drittel.«
    »Ja.« Hollins nickte. »Das erzählt man sich. Wissen Sie, was dieser hochintegrierte Mikrochip bewirkte, Sandy?«
    »Nicht genau.«
    »Schauen Sie, damals wurden alle Computerchips nebeneinander angebracht. Den hochintegrierten Chip konnte man übereinander stapeln, so daß der gleiche Rechenvorgang in einem Bruchteil der Zeit gelöst wurde, da die einzelnen Informationen geringere räumliche Entfernungen überwinden mußten. Diese Entdeckung revolutionierte zahlreiche Industrien, die meisten innerhalb der Telekommunikation. Was mit dem Kabel eine erste Blüte erreichte und mit der Explosion der Live-Übertragungen via Satellit fortgesetzt wurde, entwickelte nun den Bedarf nach einer Mikroelektronik, die noch schneller und billiger als zuvor arbeiten konnte. Beim Radio war es genauso, beim Telefon auch, vielleicht am ausgeprägtesten. Wie ich gehört habe, hat der Mikrochip auch die gesamte Luftfahrtindustrie revolutioniert. Die gesamte verdammte Fernsprechindustrie mußte umdenken und ganz von vorn anfangen.«
    »Alles wegen eines Chips?«
    Hollins lächelte schwach. »Heben Sie die Hand, Sandy. Sehen Sie Ihren Daumennagel? Das ist die Größe des Chips, über den wir sprechen.«
    »Und Sie hatten ihn zuerst, nicht wahr?«
    Hollins' Lächeln wurde noch schwächer. »Ja, das könnte man so sagen.«
    »Doch es war Krayman, der Millionen mit dem Chip gemacht hat, ein Vermögen.«
    »So haben Sie es gehört, nicht wahr?«
    »So hört es seit einem Jahrzehnt jeder.«
    »Es ist nicht wahr.«
    »Was ist nicht wahr?«
    »Krayman hat kein Vermögen mit seinem berühmten Chip gemacht. In Wirklichkeit hat er Geld verloren. Verkaufte die kleinen Scheißdinger zur Hälfte unter den Herstellkosten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Hollins stellte seine Tasse auf den Tisch zurück und hätte beinahe etwas Kaffee verschüttet. »Weil es niemals so etwas wie den Krayman-Chip gab. Er hat ihn von mir gestohlen.«
    Sandy brauchte ein paar Sekunden, bis sie Hollins' Worte verdaut hatte.
    »Moment mal«, brachte sie schließlich hervor, »wollen Sie damit sagen, daß der berühmte Krayman-Chip nur ein Abklatsch des Ihren war?«
    »Nein, kein Abklatsch. Es war der meine, mit allem Drum und Dran, nur mit ein paar kosmetischen Veränderungen, damit es besser aussah. Als hätte man ›Vom Winde verweht‹ Wort für Wort abgeschrieben und mit einem neuen Titel veröffentlicht.«
    »Aber wie …«
    »Glauben Sie mir, Sandy, es vergehen nicht viele Tage im Jahr, an denen ich mir diese Frage nicht auch gestellt habe.« Hollins blickte sich um. »Wenigstens, bis ich mir die Ranch kaufte. Nun ja, die Computerspionage läßt das, was sich zwischen den Russen und unseren Jungs abspielt, wie einen Kindergarten anmuten. Der echte kalte Krieg dreht sich um Schaltkreise und wird direkt hier in den USA ausgefochten. Ist immer schon so gewesen. Ich weiß nicht, wie Krayman meine Konstruktionspläne in die Hand bekam. Werde es wohl auch nie erfahren. Er hat sie jedenfalls bekommen und brachte das Ding etwa ein Jahr nach meinem mit einem neuen Namen auf den Markt … und einem anderen Preis.«
    »Aber wenn es stimmt, was Sie sagen, muß er das Vermögen, das er gemacht haben soll, in Wirklichkeit verloren haben.«
    »Fragen Sie mich danach bitte auch nicht. Zuerst dachte ich, er hätte es auf mich im besonderen abgesehen. Blutrache oder so. Vielleicht mochte er nicht, daß außer IBM noch jemand den gleichen Acker wie er bearbeitete. Vielleicht war es ihm das ganze Geld wert, mich aus dem Weg zu räumen.

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