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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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    »Okay.« Er beugte sich vor, kam sich ziemlich dämlich vor und gestattete sich einen recht forschen Tonfall. »Hallo da draußen. Jemand zu Hause?«
    Ein weiterer Stachel glitt vorüber.
    »Hallo. Wir hier drüben versuchen mit Ihnen zu reden.« Er sah Jane an. »Warum lachst du?«
    »Ich habe nur gerade überlegt, wie du reagieren würdest, sollte jemand antworten.«
    Diese Möglichkeit hatte er nicht einmal ansatzweise in Betracht gezogen. »Kannst du irgendwas empfangen, Bill?«
    »Keine Antwort. Keine wie auch immer geartete Reaktion.«
    Er versuchte es noch ein paar Minuten, ehe er aufgab. Der Igel glitzerte und funkelte unter den Lichtern der Quagmor. Ein interstellares Artefakt ganz eigener Art. »Wir werden wohl einbrechen müssen«, sagte er.
    Sie jedoch schüttelte den Kopf. »Keine gute Idee. Serenity wird die Nachricht in ein paar Stunden erhalten. Dann werden sie jemanden herschicken. Lass uns warten, bis sie da sind.«
    Auf keinen Fall wollte er auf seinem Hintern hocken, wenn die Verstärkung eintraf, um dann einzugestehen, dass sie nicht mehr wussten als das, was Jane bereits in dem Bericht gesagt hatte. »Ich will sehen, was da drin ist.«
    »Wir wissen nicht, was das ist.«
    »Darum will ich ja reinsehen.«
    »Wir sollten das den Experten überlassen.«
    »Kennst du irgendwelche Experten für interstellare Artefakte? Jane, niemand weiß irgendetwas über dieses Ding. Niemand ist besser dafür qualifiziert, es aufzumachen, als du und ich.«
    Sie verzog das Gesicht. Der Gedanke gefiel ihr nicht. Das war kein guter Zug. »Weißt du«, sagte sie, unverkennbar bemüht, das Thema zu wechseln, »das ist eines der schönsten Dinge, die ich je gesehen habe.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein, ich meine es ernst.«
    »Jane, das Ding sieht aus wie ein Stachelschwein.«
    »Nein.« Sie blickte an ihm vorbei, hinaus auf die bizarre Landschaft, die draußen vorüberzog. »Das ist ein Rhombiwasweißich. Es ist großartig.« Sie schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln. »Du siehst das wirklich nicht, oder?«
    »Nein.« Terry folgte ihrem Blick, betrachtete die Schatten, die von den Navigationsleuchten geworfen wurden und über die schiefen Ebenen des Artefakts wanderten. »Ich mag diese Wolken nicht. Und ich mag diese Dinger nicht.« Er erhob sich und ging zum Ausrüstungsschrank. »Willst du mitkommen?«
     
    Sie legten die E-Suits an, die sie mit einem Flickingerfeld umgeben und so vor dem Nichts schützen sollten. Das Feld war flexibel und passte sich dem Körper an. Nur vor dem Gesicht bildete es eine harte Schale, um Raum zum Atmen zu lassen.
    Im Hangar statteten sie sich mit Lasercuttern und Lufttanks aus und schalteten die E-Suits an. Während der Druck im Hangar sank, überprüften sie ihre Funkverbindung und schnallten Lampen an ihren Unterarmen fest.
    In dem Hangar gab es weder eine Fähre noch ein Shuttle, aber das war ohne Bedeutung, da ihnen ein Raumfahrzeug in dieser Lage ohnehin nicht hätte helfen können. Stattdessen schulterten sie Go-Packs, und Terry legte sich einen Bildscanner um den Hals. »Bill«, sagte er. »Ich werde alles aufzeichnen. Direktübertragung zur Serenity.«
    »Halten Sie die Sache wirklich für so gefährlich, Terry? Vielleicht sollten wir uns noch einmal überlegen, was wir tun«, entgegnete Bill.
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, sagte er.
    Bill öffnete die Luftschleuse und ermahnte sie, vorsichtig zu sein.
    Sie hatten Serenity bereits vor sieben Monaten verlassen und ihre Zeit damit verbracht, die Omega zu studieren. Wie alle Wolken hatte auch sie eine numerische Bezeichnung erhalten, aber sie hatten sich angewöhnt, diese George zu nennen. Namenspate war offenbar ein alter Liebhaber von Jane, aber sie weigerte sich, Details preiszugeben. Auf jeden Fall bereitete es ihr ein gewisses Vergnügen, sich über ihn lustig zu machen. Die Wolke, so sagte sie, sei unflexibel, aufgebläht und beanspruche eine Menge Raum. Und sie ließ sich nicht von ihrem Weg abbringen. Was immer man sagte oder tat, sie flog stur weiter.
    George lauerte Unheil verkündend im Hintergrund, als Terry einen Stachel auswählte und Bill anwies, das Schiff der Rotationsgeschwindigkeit anzupassen, um einen gleichbleibenden Abstand zwischen Luftschleuse und Stachel zu gewährleisten.
    Die Quagmor, von den meisten liebevoll Quagmire * genannt, war das erste Schiff, das speziell dafür konstruiert worden war, in der direkten Umgebung der Wolken zu operieren, ohne dabei elektrische Entladungen anzuziehen.

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